Das Thema Soundbars ist im AV-Bereich präsenter denn je. Auf der zurückliegenden IFA 2019 war der „Trend“ nochmals mehr als deutlich zu vernehmen, wer herstellerseitig kein Modell im Aufgebot hat ist schlichtweg out (…) Selbstredend schickt sich das Berliner Unternehmen Lautsprecher Teufel an, auch hier wieder Nachschub liefern zu können, in Form der Cinebar Lux (Surround 5.0).
Fangen wir aber mal ein wenig größer an, das Portfolio im Hause Lautsprecher Teufel rund um den Bereich Soundbars ist ja etwas breiter aufgestellt als anderswo. Um jetzt den Bezug zur neuen Cinebar Lux direkt herzustellen (…) Im Jahre 2015 wurde die RAUMFELD Soundbar (zum Artikel) in den Markt eingeführt, seiner Zeit noch als Standalone Brand geführt, wurde das Produkt später ins Teufel Namensuniversum übernommen. Großer Unterschied zu allen anderen Teufel-Soundbars ist hier ganz klar die Schnittstelle in die eigene Multiroom-Plattform. Und jetzt kommt es, die Cinebar Lux beerbt dieses Produkt als konsequente Weiterentwicklung bzw. als Nachfolger. Jene gibt es wahlweise in Schwarz oder Weiß, wobei bei letzterer Ausführung noch ganz klar die Verwandtschaft zum ehemaligen Raumfeld-Produkt erkennbar ist…
Gleich vorne weg, die Cinebar Lux kommt von Haus aus ohne Subwoofer daher, soll sie doch bereits schon ohne dedizierten Tieftonwummer genügend intensiv das untere Frequenzband ansprechen. Selbstredend hat man auch die Möglichkeit, aus dem bekannten Wireless-Subwoofer Programm bei Teufel sich sein Wunschprodukt zuzukaufen und dann mit der Soundbar zu koppeln. Ein physischer Sub-Out ist aber ebenfalls vorhanden. Nichtsdestotrotz erscheinen die veranschlagten 799,- EUR Listenpreis ein stolzes Sümmchen zu sein. Im Laufe des Artikels werden wir erörtern, was man als Käufer dafür alles als Gegenwert erwarten kann.
Werfen wir doch mal einen Blick auf die Keyfacts, denn fasst man die zusammen, erscheint das Produkt schon als Versuch die eierlegende Wollmilchsau zu kreieren. Multiroom-fähig, Bluetooth-Schnittstelle, HDMI-ARC mit CEC sowie insgesamt 12 Chassis die mittels Decken- und Seitenreflektion ein immersives Klangerlebnis kreieren wollen. Stichwort 3D-Sound! Für alle anderen die jetzt schon aussteigen wollen, denen können wir unter anderem unseren Soundbar Vergleichs-Artikel ans Herz legen, als auch ein paar günstigere Alternativen wie die Teufel Cinebar Duett, eine HAMA SIRIUM 4000 ABT oder aus dem Sounddeck-Bereich die Nubert AS-225 nennen. Machen wir weiter mit den technischen Daten:
Teufel Cinebar Lux - Technische Details | |
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Bezeichnung | Teufel Cinebar Lux Soundbar |
Preis | ~ 799,- EUR Preis (UVP) |
Hersteller-Homepage | |
Maße | 107 x 75 x 135mm (Breite x Höhe x Tiefe) |
Gewicht | 4,4 Kg |
Daten | |
Sound-Design |
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Konnektivität |
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Um dem ganzen Konstrukt aber noch etwas mehr Flexibilität, Vielfalt und Attraktivität in Sachen „Heimkino“ zu verleihen, bietet die Cinebar Lux die Möglichkeit mittels der Teufel Effekt Rear Speaker (optional für 399,- EUR das Paar) einen Surround-Aufbau zu realisieren. Interessierte können dies auch direkt als „Cinebar Lux 5.0 Surround“ Bundle für 1099,- EUR erwerben und 100 EUR gegenüber dem Einzelkauf sparen.
Die Cinebar Lux, wenn sie dann vor einem liegt, ist wesentlich unscheinbarer als das was sich daran alles an Lautsprecher-Chassis als auch Konnektivitäten verbergen. Arbeiten wir uns mal von außen nach innen vor. Vorne weg sei nochmal erwähnt, dass wir hier zusätzlich im Artikel auch die beiden Teufel Effekt Lautsprecher zur Verfügung hatten und für den Test mit verwenden konnten.
Wie Eingangs schon angesprochen ist die Lux in zwei Farben, Weiß und Schwarz, erhältlich. Subjektiv empfunden sieht die weiße deutlich schicker aus, da die Farbakzente noch besser zur Geltung kommen. Die dunkle Ausführung hält sich dafür maximal dezent zurück. Auch hier hat der Weg einer hochwertigen Stoffbespannung den Weg ans Gehäuse gefunden. Keinesfalls der „Kvadrat-Grau-Verschlag“ der aktuell wohl voll im Trend liegt, sondern eine andere haptisch wertige Ausführung. Das Ganze ist auch technisch begründet, damit die beiden 50mm Upfiring-Chassis auch vollends zur Entfaltung kommen können. Die grundlegende Formgebung ist auch nicht einfach nur als „Röhre“ angelegt, sondern eher trapezartig zu verstehen. Letztlich steckt auch hier ein technischer Beweggrund hinter, was auf die verbauten und seitlich abstrahlenden Chassis zurückzuführen ist. Vor kurzem hatten wir auch Gelegenheit dazu, einen kleinen Einblick in die Entwicklungsschritte dieser Soundbar zu werfen, wobei auch die nachfolgenden Bilder entstanden sind die zugleich den Blick unter das Kleid offenbaren:
Insgesamt 12 Chassis und neun Endstufen sind für die klangliche Steuerung zuständig und sollen ebenso Pegel realisieren. Kombiniert wird das Ganze natürlich mit nach oben und seitlich abstrahlenden Tönern die wir bereits angesprochen hatten. Auch kommt hier wieder die schon von Teufel an anderer Stelle eingesetzte und bekannte „Dynamore Ultra" sowie „Dynamore 3D-Technologie" zum Einsatz. Wie auf den Bildern sehr schön zu sehen, hat man der „Lux“ mittig platzierte Center-Speaker verpasst, was letztlich der Dialogverständlichkeit zuträglich sein soll. Ganze acht Breitbandlautsprecher aus Zellulose (50mm) sind für die Stimmen-Wiedergabe zuständig. Um jetzt auch den beschriebenen akustischen Tiefgang zu erzielen, verbaut der Hersteller vier Passivmembrane mit einer Größe von 48 x 105mm. So soll ein Subwoofer „nicht mehr benötigt werden“, so sagt es jedenfalls Teufel. Wir waren im Vorfeld des Klangtests gespannt auf die Leistungsfähigkeit (…) Den Frequenzbereich gibt Teufel übrigens mit 45 – 20.000 Hz an.
Schwenken wir mal unseren Blick in Richtung des Steuerpanels auf der Oberseite. Denn hier finden sich die bekannten Steuerelemente aus dem Teufel One S und One M wieder, was keinesfalls zum Nachteil ist, ganz im Gegenteil! So bekommt man als Benutzer hier die Laut und Leiser-Navigation, Play-, Stop-, Skip- und Bluetooth-Tasten an die Hand, als auch einen Knopf zum wählen des Eingangssignals. Die beschriebenen Navigations-Buttons lassen sich dann am besten nutzen, wenn man die Raumfeld-Multiroom-Schnittstelle auch aktiv im Betrieb hat oder via USB-Stick Musik der Soundbar zuspielt. Haptisch sehr wertig ausgeführt, fallen diese Schalter keinesfalls auf oder stören den Look des gesamten Produktes.
Die physischen Anschlüsse der Soundbar sind ganz klassisch in zwei Kammern auf der Rückseite aufgeteilt. So finden sich für den Audio-Part ein optischer Toslink-Port, ein Subwoofer-Out-Stecker und ein 3,5mm Klinkenstecker auf der Rückseite der Cinebar Lux. Hinzu kommen ein HDMI-In und ein HDMI-Out Port. Letzterer ist HDCP 2.2 geeignet sowie kann den ARC-Kanal, also das Ton-Signal von der Eingangsquelle mittels HDMI, an die Soundbar abholen. Die CEC-Funktion wird ebenfalls mit unterstützt. Man braucht also nicht zwangsweise die Teufel Fernbedienung nutzen wenn man es nicht möchte. Ein nettes Detail stellt dabei die rote Gummi-Schlaufe dar, die in diesem Umfeld als Kabelmanagement-Tool agiert. Um die Soundbar auch beispielsweise an der Wand montieren zu können, befinden sich kleine Ösen / Öffnungen auf der Rückseite. Natürlich sollte der RJ45-Netzwerk-Stecker, als auch der USB-Port nicht unterschlagen werden.
Die Fernbedienung – ein oftmals von uns heiß diskutiertes Thema. Verschenken viele Hersteller doch immenses Potential hierbei ein wirklich wertigen Eindruck über das Gesamtprodukt zu hinterlassen. Endlich bekommt der Nutzer etwas wirklich „handfestes“ hingelegt, was man auch vermeintlich lange nutzen kann. Das Eingabegerät ist nämlich aus sehr wertigem Aluminium-Blech gefertigt und fasst sich logischer Weise auch so an. Sie liegt gut in der Hand und hält alle notwendigen Tasten, sehr gut zu erreichen, für den Anwender bereit.
Ein kleines Detail sollte dennoch nicht unerwähnt bleiben, nämlich die Öffnung für die Batterien. Wer kennt es nicht, die Haltenasen für die Kappe zur Abdeckung des Batteriefachs sind abgebrochen... Bei der Teufel Fernbedienung bedarf man sich eines Inbus-Schlüssels um daran zu kommen. Mag für den einen oder anderen nervig sein, aber Klebeband zum Umwickeln der Batterien wird man wohl nicht mehr benötigen (…) Auf der nächsten Seite geht es weiter mit einer kurzen Vorstellung der Raumfeld-Schnittstelle, sowie deren Möglichkeiten mit der Soundbar.
Die Einrichtung verlief sehr einfach und problemlos. In diesem Testumfeld sind bereits mehrere (teils auch ältere) Geräte über Kabel und WLAN im System vorhanden. Innerhalb von 10 bis 15 Minuten, inklusive System-Updates, war die Soundbar startklar für den akustischen Genuss
Im Detail bedeutet es so viel, dass an den jeweiligen Geräten nur die Setup-Taste kurz gedrückt gehalten werden muss bis die LED auf der Vorderseite blinkt. Im nächsten Schritt findet die App das jeweilige Modell innerhalb von ein paar Sekunden. Noch eben den WLAN-Zugang einrichten, sollte man kein Kabel nutzen möchten, den Aufstellort definieren und schon ist das Gerät einsatzbereit. Bei der App-Oberfläche hält sich Teufel grundlegend an die firmeneigenen Farben. Die helle Schrift auf dem dunklen Hintergrund bietet einen stimmigen Kontrast und ist gut lesbar. Die roten Farbakzente runden die Oberfläche optisch gekonnt ab.
Teufel Raumfeld Einrichtung
Aber nicht nur optisch ist die App gut gelungen. Aufbau und Struktur der einzelnen Menüpunkte sind übersichtlich und leicht zu identifizieren. Man findet sich schnell zurecht, die einzelnen Funktionen sind innerhalb weniger Schritte erreichbar und auch das Erstellen von Gruppen, Playlisten oder das Stöbern auf der eingespeisten NAS wird zum Kinderspiel. Möchte man noch weitere externe Geräte in die Umgebung einspeisen oder den Funktionsumfang erweitern, kann man auf den Teufel Streamer zurückgreifen. So lassen sich externe Zuspieler wie z. B. ein CD-Spieler, Plattenspieler inklusive Phonovorstufe etc. in das erstellte Multiroom-System einspeisen und an den jeweiligen Lautsprecher durchreichen. Aber auch "ältere" Verstärker ohne Netzwerkfunktionen können mit dem Teufel Streamer um diese Funktionen aufgewertet werden, dafür steht ein digitaler und analoger Ausgang zur Verfügung.
Teufel Raumfeld Oberfläche / Funktionen
In Zeiten von Streaming wird meist die Software-Entwicklung bzw. App-Pflege immer wichtiger. So bietet auch die Raumfeld-Anwendung eine vielfältige Integration in das eigene Smart-Device. Dazu zählen u.a. die übersichtliche Lautstärkesteuerung mittels Mediatasten am Smartphone als auch die übersichtliche Gruppenverwaltung die man vornehmen kann, wenn man mehrere Teufel Streaming Gerät sein Eigen nennt. Die Aufbereitung und Verwaltung der Schnellstarttasten ist sehr einfach gestaltet. Im Falle der Cinebar Lux befinden sich die Direktwahltasten auf der Fernbedienung.
Teufel Raumfeld Multiroom-Funktionen bzw. Möglichkeiten
Selbstredend muss und will man an einem Lautsprecher bei Bedarf auch klangliche Anpassungen bzw. Individualisierungen vornehmen können. Die Teufel Streaming-Geräte verfügen in grundlegender Ausführung über einen 3-Kanal Equalizer. Im Falle der Cinebar Lux sind natürlich nochmals mehr Funktionen möglich – ABER – diese werden leider erst im Laufe der nächsten Wochen in der App abrufbar sein. Also im Grunde genommen das, was man mittels Fernbedienung am Lautsprecher durch Navigieren der Menüs macht, kann dann auch bequem per App geschehen. Aktuell wohl eher ein Manko, ist es denn letztlich implementiert eine große Vereinfachung in der Umsetzung. Zum Abschluss dieses Abschnittes noch ein paar Screenshots von der Geräteübersicht sowie deren Netzwerkverwaltung.
Teufel Raumfeld Features wie Equalizer, Raumverwaltung und auch Netzwerkstatus
Da es sich bei der Cinebar Lux um ein „Ausstattungswunder“ handelt, wollen wir gleich mehrere Aspekte in der Funktionsweise betrachten. Natürlich einmal als Soundbar bzw. Klanglösung für den designierten Endplatz, als auch Baustein in einem Multiroom-Verbund. Um dieser Ausgangssituation auch gewachsen zu sein, haben wir der Lux auch einen adäquaten Platz unter dem TV verpasst. Kleiner Tipp vorne weg, sollte der Lautsprecher hier aus dem Test wirklich bei Ihnen / Dir als Leser landen, entfessele ihn von den Zwängen eines Schrankes – es wird sich klanglich lohnen!
Montage unter dem TV mittels der beiden Haltenasen auf der Rückseite
Kommen wir nochmal zur Fernbedienung zurück, diese ist reichlich ausgestattet und offenbart wesentlich mehr Funktionen, als es auf den ersten Blick den Eindruck erweckt. Da wäre zunächst die Quellenauswahl, die parallel dazu auf dem Display der Soundbar immer mit gekennzeichnet wird, Pause und Play Taste (für die Multiroom-Wiedergabe), ein Schalter zur Steuerung der Dynamore Klangfunktionen und eine Preset-Taste die vier Klangprofile bereithält (Pure, Voice, Music und Night). Für die Schnellauswahl stehen darüber hinaus noch Bluetooth und der RAUMFELD / Multiroom-Schalter zur Verfügung, als auch die schon weiter vorn im Artikel angesprochenen drei Direktwahltasten.
Überdies hinaus liegt das Eingabegerät wirklich gut in der Hand, ist sehr zweckmäßig aufgebaut und vermittelt ein gutes Maß an Wertigkeit sodass man davon ausgehen kann, diese Fernbedienung einige Jahre nutzen zu können.
Die Funktionen welche man mittels der Fernbedienung abgreifen und in der Soundbar hinterlegen kann sind mal gelinde gesagt, mehr als beachtlich und nicht unbedingt das was man von einem Produkt in diesem Segment erwartet. Es würde vermutlich den Rahmen sprengen hier alles komplett runter zu beten, daher wollen wir zusätzlich auch noch auf die Bedienungsanleitung verweisen und haben zusätzlich die elementaren Einstellungsmöglichkeiten grob aufgelistet.
Ein paar Keypoints sollten dennoch nicht unerwähnt bleiben, ja das Display lässt in Schritten von 10 – 100% dimmen bzw. sogar ausschalten, die Soundbar kann via „AutoOn“ ins Leben geholt werden, eine Timer-Funktion ermöglicht den automatischen Ruhezustand und die CEC-Funktion wird ebenfalls unterstützt. Unser im Test verwendeter LG OLED C7 (2017er Modell) griff dankend auf und akzeptierte den Handshake. Die weiteren Eckpunkte für eine mögliche Anpassung sehen wie folgt aus:
Kommen wir nochmal zu den Teufel Effekt Lautsprechern die uns im Rahmen dieses Tests mit zur Verfügung standen. Diese können bzw. müssen separat erworben werden, Teufel wird zusätzlich auch ein entsprechendes Bundle in Form der Teufel Cinebar Lux 5.0 Surround anbieten. Auf Grundlage dessen sollen hier mal unsere Erfahrungswerte zu Papier gebracht werden. Das Paaring mit der Soundbar geht super einfach von Hand, denn die Rear-Speaker benötigen lediglich Strom und einen Initial-Anstoß um sich zu verbinden. Kleine Kippschalter definieren welcher Rückkanal genau (links oder rechts) bedient werden soll. Farblich gibt es die kleinen Würfel in drei Variationen, Weiß (wie abgebildet), Schwarz und in Weiß-Rot. Kritik gleich vorne weg, auf der Oberseite befindet sich eine kleine weiße Status-LED die im Standby rot leuchtet. Vermutlich gibt es nicht wenige da draußen die sich daran stören dürften. Auf Nachfrage bei Teufel hin hieß es, dass man Umstand kennt und an einer (Software) Lösung arbeitet.
Die Lautsprecher selbst sind, wie wir ja auch schon im Artikel zu den Teufel Ultima 40 Aktiv Surround 4.0 schon festgehalten haben, eine sehr einfache Methode um seinem Klangbild eine „massive“ Raumerweiterung mit an die Hand zu geben. Einzig der Preis ist subjektiv empfunden, eine ganz schöne Ansage. Eine detaillierte Einschätzung dazu folgt direkt im nächsten Absatz.
Da die Cinebar Lux auch aktiv als Lautsprecher zum Musikhören beworben wird, wollen wir diesen Umstand unter Beweis bzw. auf den Prüfstand stellen. Einmal als 5.0 Verbund und einmal als Standalone-Ausführung ohne Rear-Lautsprecher. Gezielt stand dafür ein sehr dankbarer Song mit langen Tieftonhüben Pate. Die Kygo-Interpretation des Songs Starboy von The Weeknd bietet sich dafür blendend an. Direkt mit Knallgas geht es zur Sache – was einem hier ab mittlerer Pegellautstärke ins Gesicht geblasen wird ist beachtlich, unerwartet und nochmals unerwarteter druckvoll. Die Klangbühne entfaltet sich hervorragend im Raum, erzeugt eine Größe die wir / ich in der Form absolut nicht erwartet haben. Mitbeteiligt daran sind zum Teil auch die Rückkanäle die der ohnehin schon vorhandenen Raumprojektion nochmals unterstützend zur Seite stehen. Aber nein, Schluss ist noch lange nicht, die Pegelfestigkeit geht auch über das Maß an Lautstärke hinaus, was als „angenehm partylaut“ bezeichnet werden kann.
Die Frage nach dem Bass? Ja, dieser ist punchig, punktgenau und trägt auch nicht zu dick auf respektive will nicht, nicht vorhandene Klangleistung übertünchen. Es lässt sich sagen, dass der dedizierte Subwoofer nicht wirklich vermisst wird beim Musikhören. Möchte man etwas leiser Musikhören geht das natürlich auch sehr angenehm, aber nach meiner Testzeit lässt sich sagen, dass das wahre Potential bei höheren Pegeln entfaltet wird. Hüpfen wir mal zum nächsten Song von Johnny Cash mit seinem God`s Gonna Cut You Down um die beworbene Stimmenverständlichkeit zu überprüfen. Der Gesang wird wirklich gut in den Raum getragen und überragt einen reinen Stereo-Effekt deutlich, aber nur wenn man Dynamore einschaltet – was ja letztlich auch gewollt ist. Bleibt dieses Feature aus, sitzt die Stimme doch recht punktiert vorn am Lautsprecher. Selbst kleine Details wie das Gitarrenzupfen werden sauber herausgearbeitet und interpretiert. Kommt man von einem anderen Lautsprecher kann es mitunter vorkommen, dass der Hochtonbereich etwas überspitzt vorgetragen wird und ich leichte Zischlaute mündet – muss aber nicht, vielmehr war es mein subjektives Empfinden. Kleines Zwischenfazit bis hierhin, die reine Musikdisziplin hat die Soundbar par excellence gemeistert. An dieser Stelle soll auch gesagt werden, dass zur nochmals besseren Vergleichbarkeit mir eine DALI Katch One zur Verfügung stand. Beide Produkte spielen in der gleichen Preisklasse, verfolgen aber eher andere optische sowie auch technische Ansätze und können als Gesamtprodukt auch nicht 1:1 miteinander vergleichen werden.
Teufel Cinebar Lux im kleinen Vergleich zur DALI Katch One
Starten wir unseren Filmtest im reinen Soundbar-Verbund ohne Rear-Speaker. Ähnlich wie schon bei der Musikwiedergabe, sitzen Dialoge perfekt im Bühnenbereich und werden sehr klar transportiert. Zwei Testszenen aus Transformers 5 standen Pate. In der Anfangsszene der englischen Waldkämpfe, kamen besonders gut Flugobjekte wie die Pfeile, als auch Katapulte voll auf ihre Kosten, was natürlich von den Satelliten-Lautsprechern und Reflektions-Chassis im Gehäuse der Cinebar Lux dankend angenommen wurde. Die Action-Details werden sehr präzise in den Raum gepfeffert, sind sehr deutlich verständlich, nicht zu spitz aufgetragen, mit einer guten Dosis Tiefgang angemischt und so abgestimmt, dass man keinesfalls den Nachbar in der Mietwohnung ärgern dürfte. Zum Vergleich die DALI Katch One, diese vermag klanglich nochmals einen Ticken mehr mit chirurgischer Präzision zu Werke gehen, transportiert auch eine raumfüllende Bühne, kann aber der Größe der akustischen Bühne der Cinebar Lux nicht ganz Paroli bieten.
Was letztlich aber auch der technischen Gegebenheit der verbauten Lautsprecher-Chassis liegt. Aber auch ruhige Dialogpassagen meistert der Lautsprecher sehr gut. Schaltet man die hinteren Satelliten ab, wird nicht das Klangerlebnis um 50% schlechter, nein es fehlt eher die Kirsche auf der Sahnehaube. Will sagen, man muss nicht zwangsweise die beiden Rückkanäle bedienen. Auf jeden Fall sollte man aber die Dynamore-Funktion aktiviert lassen, dass die Cinebar Lux sonst ihren subjektiv empfundenen, klanglichen Vorteil deutlich einbüst und auf einer Stufe mit bswp. der DALI Katch One agiert. In diesem Modus kann letztere das Rennen mit einem knappen Vorsprung für sich entscheiden. Ganz kurz noch zu den Tonspuren, Dolby dts und dts HD werden werden von der Soundbar verarbeitet, Dolby Atmos Ton-Spuren lassen sich zwar zuspielen, werden aber vom DSP bzw. dem Ausgabegerät nicht so decodiert wie man es gerne hätte. Die technische Gegegebenheit ist ja quasi vorhanden, hier verschenkt man leider Potential.
Mit der Cinebar Lux ist Teufel ganz ehrlich ein guter Wurf gelungen. Jedoch sollte man immer darauf die entsprechend gute Tonspur abgreifen zu können, denn das was käsig ist, wird auch durch einen besseren Lautsprecher nicht zwangsweise besser klingen, aber was rede ich hier eigentlich, dass sollte ja hinlänglich bekannt sein (…) Kommen wir zum abschließenden Fazit.
Das was Teufel hier in einem Produkt vereint hat ist wirklich, ganz objektiv gesprochen, beachtlich und ein erstklassiges Gesamtpaket. Die Cinebar Lux wurde mit dem Ansatz kreiert möglichst viele Schnittstellen und Zuspielmöglichkeiten auf möglichst geringem Raum zu vereinen. Gleichzeitig wollte man auf einen Subwoofer verzichten und die Rolle von der Soundbar ausspielen lassen. All das ist gelungen. Als Käufer bekommt man hier vollen Zugriff auf die Teufel Multiroom-Landschaft, kann in die Welt von Alexa (mit Drittgerät) eintauchen, Streaming-Dienste wie TIDAL, Spotify und SoundCloud abgreifen aber auch die Verbindung zu Google Musik hersteller. Darüber hinaus wird dank Bluetooth auch die „einfache Zuspielung“ von einem Smart Device sichergestellt.
Kommen wir zur klanglichen Leistungseinschätzung: diese ist um es kurz und knapp auf den Punkt zu bringen, ganz und gar nicht das, was man erwarten würde – und zwar im positiven Sinne gemeint. Was wir hier, ob nun als Standalone-Gerät oder mit den beiden Teufel Effekt Lautsprechern erfahren haben, macht richtig Bock und kann je nach Wunsch und Anwendungsfall des Käufers, die eine oder andere komplexe Komplettanlage ablösen. Die stimmliche Größe, als auch Präzision sowie die Basspräsenz konnten vollends überzeugen. Ja natürlich, ein dedizierter Subwoofer geht noch weiter „runter“, das ist ganz klar. Wer will kann diesen per Kabel zusätzlich anschließen oder kabellos kommunizieren lassen (optional erhältlich). Schaut man sich am Markt um gibt es nicht viele Alternativprodukte die genau so aufgestellt sind und im gleichen Preisbereich wildern. Eine Alternative wäre u.a. die Denon HEOS Bar (zum Testbericht), die uns klanglich ebenfalls vollends überzeugen konnte und zugleich die Multiroom-Schnittstelle bereithält. Will man es deutlich günstiger haben und das Stereo-Konzept weiterverfolgen, lohnt vielleicht auch der Blick zur Nubert AS-225. Kann man auf jedewede Multiroom-Geschichten verzichten und möchte aber auch dedizierte Rückkanäle haben, dann wäre die JBL Bar 5.1 noch eine weitere Alternative.
Einigen könnte sicherlich der doch recht hoch angesetzte Preis von 800 EUR negativ ins Gesicht fallen. Will man jetzt noch die voll mögliche Klangerfahrung haben und erweitert das Konstrukt um die schon mehrfach angesprochenen Effekt Rear Lautsprecher, werden nochmals 400 EUR fällig. Im Direkt-Bundle wird das Set zu einem Kurs von 1100 EUR angeboten. Hier landen wir aber wieder in einem völlig anderen Preissegment, wo Dolby Atmos Soundbars angeboten werden. Es wäre daher schön gewesen, wenn man den Leuten eben auch dieses Feature mit spendiert hätte, die Anzahl der verbauten Lautsprecher-Chassis hätte es sicher hergegeben. Auch wenn die in Streaming-Diensten hinterlegten Dolby Atmos Tonspuren beim Filmtiteln wohl aktuell sehr überschaubar sind, wäre es ein nettes nice to have gewesen. Summa summarum, haben wir hier aber ein erstklassiges Produkt welches wir auch entsprechend mit unserem Top Produkt Award prämieren.
Kaufen kann man beide Systeme, ob nun einzeln als Cinebar Lux oder als Cinebar Lux 5.0 Surround, wie immer im Teufel Online-Shop.
Teufel Cinebar Lux (Surround 5.0)