Ein schickes TV-Board ist vermutlich immer noch etwas, was viele gar nicht so wichtig ansehen oder besser gesagt deren Wirkung und Funktion noch unterschätzt wird. Oftmals erlauben aber auch gar nicht die eigenen Umstände, ein großes Möbel plus Lautsprecher aufzustellen, vom optischen Aspekt mal ganz abgesehen. Mit dem Roterring Belmaro Beat A2000L gibt es für solche Situationen eine sehr interessante Lösung, in der bereits Aktiv-Lautsprecher von Nubert unsichtbar mit integriert sind. Wir haben uns diese Lösung einmal genauer angesehen bzw. angehört.
Das nachfolgende könnte man auch ganz subtil als einfachen „Schrank“ abstempeln und damit wäre der Kuchen gegessen. Wer sich aber in dem einleitenden Szenario selbst wieder erkannt hat, der sollte sich die nachfolgenden Zeilen und Bilder mal mit Geduld zu Gemüte führen. Der Roterring Belmaro Beat setzt von der Design-Sprache bei einem bereits bestehenden Produkt an, namentlich Belmaro, nur wurden hier jetzt Lautsprecher-Lösungen mit Technik von Nubert verbaut. Neben zahlreichen Furnieren und Farbkonstellationen, kann man auch noch zwischen einem weiteren Modell wählen, dem Scaena Protekt Sound. Die Ursprungsversion, das Scaena Protekt 260, also ohne fest verbaute Lautsprecher, haben wir schon in einem ausführlichen Artikel präsentiert (zum Test).
Gleich vorne weg, das Endprodukt erscheint im ersten Moment nicht als günstig, was sich aber ganz gut differenziert betrachten lässt und bei genauem Blick, ein anderes "Fazit" zulässt. Wer aber bspw. Kontakt mit der Massenproduktion schwedischer Möbelketten hatten, wird hier Unterschiede in dimensionaler Form vorfinden. Das Unternehmen (Roterring GmbH) aus dem münsterländischen Ahaus verwendet als Grundmaterial massives und zugleich auch schweres MDF für die Möbelproduktion.
Speziell im Fall der Belmaro Serie konnten wir das auch mit dem Belmaro Reto (zum Artikel) sehen bzw. auch von der eher klassischen Stilrichtung beim Roterring Amitara 22 (zum Artikel) überzeugen lassen. Diese Produkte sind meiner persönlichen Meinung nicht einfach nur „Schränke“, sondern wirkliche HiFi- Accessoires, die unmittelbar mit der Technik verknüpft sind, ihnen einen angemessenen Unterschlupf bieten und zugleich auch nochmals deutlich besser in Szene setzen. Nachfolgend gibt es noch ein wenig Bewegtmaterial von der High End 2019 – im Rahmen der Messen wurden die beiden genannten Audio-Möbel erstmals präsentiert:
Kommen wir aber zu unserem Testprobanden zurück. Die Grundausführung wird mit einem Preis von 2800 Euro ausgewiesen. Wer möchte, kann sich auch noch einen von über 200 RAL-Tönen aussuchen und den Schrank dann nach Wunsch lackieren lassen. Mit Aufpreis versteht sich. Die Lieferung wird dann letztlich von einer Spedition übernommen, die das fertige Endergebnis vormontiert am Zielort aufstellt. Zugegeben, ich habe nicht wirklich den Kollegen gewogen, aber selbst mit vier kräftigen Händen ist der Schrank schon ein ganz schöner Klotz (…) rein vom Gewicht her betrachtet. Das hohe Gewicht ist u.a. auch den beiden Aktiv-Lautsprechern geschuldet. Findige Anwender haben es vermutlich bereits eh gewusst, hier verbergen sich mehr oder weniger zwei Nubert nuPro A-600 im Querformat bzw. in veränderter Chassis-Anordnung. Offiziell wird aber davon gesprochen, dass das Möbel „Powered by Nubert“ ist und konkret kein Modell erwähnt.
Die Bestückung ist aber ganz klar auf die A-600 zurückzuführen, welche mittlerweile auch schon aus dem offiziellen Verkauf gegangen ist. Mal auf die technischen Details bezogen, verbirgt sich unter der sehr hochwertigen Akustikstoffblende ein 25mm Hochtöner mit Seidengewebekarlotte, ein 120mm Mitteltöner mit Polypropylenmembran sowie ein 220mm Tieftöner der ebenfalls eine Polypropylenmembran mitbringt – das Ganze dann natürlich auf der linken und rechten Seite. Durch die recht weit außen liegenden Hochtöner soll auch die Gefahr gebannt werden, dass man ein zu "gequetscht" wirkendes Klangerlebnis bekommt, aber im Praxistest auf der nächsten Seite dann mehr dazu. Eine entsprechend mögliche TV-Audio-Konstellation geben ja bereits die Bilder in Form des Panasonic HZW1004 OLEDs wieder. Die Steuerungsmechaniken hinsichtlich möglicher Feinjustierung (Mitten, Höhen, Bass) erfolgt an der kleinen Schaltermechanik, wie man sie eben noch von der Nubert nuPro A Serie kennt – bspw. wie bei der nuPro A-700 zu sehen. Die Werte der Nennleistung betragen 2 x 70 Watt + 1 x 200 Watt bzw. bei der Musikleitsung 2 x 90 Watt + 1 x 250 Watt – selbstredend auf den eingebauten Verstärker bezogen. Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass hier ordentlich Kraft vorhanden ist. Der mögliche Frequenzbereich wird im Übrigen mit 30 - 22000 Hz +/- 3 dB angegeben.
Bei den Schnittstellen bzw. Anschlussmöglichkeiten hinkt das Setup aber in 2021 ganz offen gesprochen, leider schon deutlich hinterher. Die rückwärtigen Kabeleingänge bieten eine Auswahl zwischen USB, AUX und S/PDIF (optisch, Toslink). Eine kleine mitgelieferte Fernbedienung ist für die Steuerung zuständig. Ein HDMI-Port vermisst man allerdings (…)
Hier kann man aber auf den HDMI-Adapter von Nubert zurückgreifen, der seiner Zeit eben genau für solche Fälle für nuPro A Serie präsentiert wurde. Man hat zwar ein weiteres Kabelwirrwarr auf der Rückseite, kann die Lautsprecher aber über die TV-Fernbedienung steuern. Das ARC-Signal von unserem Panasonic HZW1004 wurde auch sauber durchgeschliffen und hat keine nennenswerten Probleme bereitet. Bei den Lautsprechern selbst sieht es so aus, dass der linke ab Werk als Master eingerichtet ist, der dann mittels S/PDIF-Koaxialkabel mit dem rechten Lautsprecher (Slave) verbunden wird. Weitere Zuspieler werden dann am „Master“ angeschlossen, gleiches gilt auch für einen optionalen Subwoofer.
Unser Pressemuster war / ist mit dem „Struktureiche“ Furnier versehen. Diese zeigte sich wirklich widerstandsfähig, nicht anfällig gegenüber äußeren Einwirkungen und bringt auch eine gewisse Materialtiefe mit, wie man es sich von einem hochwertigen Möbel wünscht. Als zweites Furnier steht noch ein dunkler Nussbaumton zur Auswahl. Alternativ gibt es dann eben noch drei Lacktöne, oder eben aufpreispflichtig, eine Wahl aus der RAL-Farbskala. Wie bereits geschrieben ist die Verarbeitungsqualität auf einem hohen Niveau einzuordnen. Ob nun Spaltmaße, Materialgüte als solche, sowie aber auch die reine Anmutung. Man kann schon sagen, dass der Preis in gewisser Weise gerechtfertigt ist. Gerade bei diesem Punkt sollte man nicht vergessen, dass ein großer Löwenanteil zu Lasten der verbauten Lautsprecher geht. Bzgl. der Tragkraft dürfte es ebenfalls keine Probleme geben, in der Mitte und von vorne quasi unsichtbar, wird noch ein fünfter Standfuß verbaut, sodass etwaige Durchbiegungen keine Chance haben.
Wer den doch recht technischen Anblick favorisiert kann selbstredend auch die magnetisch haltenden Stoffblenden weglassen. Wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären. Diese Blenden sind mit einem speziellen Akustikstoff versehen, sodass eben die Schallwellen der Chassis ungehindert durchdringen können. Des Weiteren ist auch die Unterkonstruktion passgenau auf die Schallwandler zugeschnitten. Der gemuschelte Anthrazitton passt hier wirklich sehr gut als Kontrast ins Gesamtbild
Auf der nächsten Seite geht es weiter mit den Praxiserfahrungen sowie auch einem ausführlichen Klangcheck in Bezug auf Musik und Film.
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