Möbel / HiFi-Racks

Test: Roterring Belmaro Beat A2000L

Praxistest und Klangcheck

Der große Vorteil dieses Produktes besteht ja bekanntlich da drin, dass man eine sehr elegant versteckte sowie aber auch zugleich extrem potente Klanglösung mit an die Hand bekommt. Aufmerksame Leser werden sich erinnern, dass die abgebildete Konstellation schon einmal im Zusammenhang mit der Nubert AS-3500 (zum Testbericht) hier bei uns zu sehen war. Genau dort wird der besagte Vorteil sichtbar, die Soundbar / Sounddeck ist eben nicht mehr sichtbar oder thront gar auf dem Schrank. Die Einrichtung des Belamaro Beat ging fix von der Hand, das Link-Kabel zwischen beiden Lautsprechern angeschlossen, im jeweiligen TV die Tonausgabe auf extern gestellt und schon kann es losgehen.

Was wir an dieser Stelle aber wirklich schmerzlich vermissen ist die Bluetooth-Schnittstelle. Wie angenehm wäre doch eine Zuspielung über ein Smart-Device gewesen, ohne wieder ein extra Gerät dazu herbeiholen zu müssen. Dieser Umstand ist aber mehr oder minder auch dem Technologiestand der nuPro A Serie geschuldet, die eben auch auf Grund dessen inzwischen EOL ist. Erstaunlicher Weise war der Panasonic HZW1004 sehr handzahm bei der externen Tonausgabe, hatten wir doch an der einen oder anderen Stelle auch schon mal von Problemen zu berichten gewusst.

Roterring Belmaro Beat01

Wer übrigens einen unebenen Boden hat, kann die in den Eckfüßen verstecken Stellschrauben mittels Inbusschlüssel herausdrehen und den Schrank auf diese Weise nivellieren. Sehr elegant umgesetzt und sicher ein nützliches Feature. Bzgl. der gewissen Anpassbarkeit besteht auch die Möglichkeit, den Regalboden aus dem Innenbereich herauszunehmen oder in der Höhe zu variieren. So hat man deutlich mehr Platz zur Verfügung um evtl. eine große Spielkonsole unterzubringen. Ich habe den Zwischenboden präferiert, um so den Panasonic UB1004 UHD-Player zu verstauen. Rückwärtig werden die Kabel seitlich herausgeführt, aber nicht „plan“ wie man es vermuten würden, sondern leicht nach innen versetzt, sodass die Kabel eben nicht zwischen Schrank oder einer möglichen Wand liegen. (Bilder weiter unten).

Roterring Belmaro Beat11

Die grundlegenden Maße des Schrankes belaufen sich ja auf 204 x 45,2 x 45 cm. In der Praxis gibt es sich dann so, dass in der Tiefe also mehr als genügend Platz vorhanden ist um ein TV-Gerät oder weiteres HiFi-Equipment darauf unter zu bringen. Dank der kleinen Einkerbung kann man den Schrank theorethisch vollkommen plan zur dahinter liegenden Wand stellen (auch weil die Standfüße leicht versetzt sind), da die Kabel dazwischen nicht eingeklemmt werden oder an der Wand selbst „scheuern“. Weiter unten ist noch eine zusätzliche Kabeldurchführung vorhanden, die ein gewisses Kabelmanagement ermöglicht. Des Weiteren finden sich auch schon Klettvorrichtungen, sodass eben jenes Kabelverlegen noch weiter optimiert werden kann.

Roterring Belmaro Beat12

Roterring Belmaro Beat15

Roterring Belmaro Beat16

Wir erinnern uns, die im Regalboden befindlichen Geräte bekommen von hinten bzw. seitlich geführte Stromanschlüsse. Diese sind nach hinten ebenfalls ein wenig nach innen versetz platziert und können ebenfalls elegant zur Steckdose oder zu einem Verteiler geführt werden. Alles in allem sehr unscheinbar aber dennoch sehr durchdacht und hält viele Möglichkeiten für ein sauberes Verlegen bereit.  Etwas „wüst“ wird es aber, wenn man wirklich das volle Programm auffährt, etwaige Zuspieler anklemmt oder den HDMI-Adapter von Nubert für eine ARC-Steuerung mit zwischenschaltet. Diese Herausforderung sollte eigentlich jeder kennen, der schon einmal vor der hier beschriebenen Fall stand. Insgesamt gefällt mir die Umsetzung von Roterring sehr gut, hält einige Kniffe bereit und erfreut sich auch auf der Rückseite einer tadellosen Verarbeitung.

 

Klangcheck mit Musik und Film

Den Vorteil der bis hier hin vorgestellten Möbel-Sound-Lösung sollte inzwischen klar sein. Doch aber wie klingt das Ganze letztlich? Wer die Nubert-Lautsprecher kennt bzw. die alte nuPro A Serie einzuordnen weiß, der weiß auch, dass hier ordentlich Klanggewalt auf der Rampe steht. Zunächst erschien mir das reine Abstrahlverhalten interessant, da die Hochtonchassis doch relativ weit auseinander liegen, sollte ein homogenes Klangdreieck eigentlich keine Hürde darstellen. Reduziert man die klangliche Leistung, und dabei geht es nicht rein um eine abgewandelte Nubert A-600, sondern dies in Kombination mit der „Schrankmontage“, dann lassen sich gleich mehrere hervorragende Attribute festhalten.

Roterring Belmaro Beat10

Die extrem fein aufgelöste Wiedergabe in Batman Begins, in der in Arkham City der Regen niederprasselt und kurz darauf hin schlagfertige Action entbrennt, ist wie ein Schlag ins Gesicht – selbstverständlich positiv gemeint. Zugespielt wurde hier übrigens via UHD vom Panasonic UB9004 UHD-Player (…) Das Bassfundament geht sehr druckvoll, genau richtig dosiert und nicht übersteuernd in den Raum über. Der Schrank als solches wirkt nicht, als sei er als Resonanzkörper zu verstehen, sondern als eine Art Träger oder Standfuß. All diese Attitüden lassen sich auch auf weitere Genres herunterbrechen. Gefühlt haben dialoglastige Übertragungen leichtes Spiel sich positiv hervor zu tun. Das gewünschte Stereobild ist recht ausgeprägt, aber leider nicht ganz auf Höhe des Displays wieder zu finden. Hier muss man leider den physischen Gegebenheiten stattgeben. Aber Klang ist ja eine Gewöhnungssache und wiegt hier nur marginal auf wie ich finde.

Roterring Belmaro Beat18

Klangliche Unterschiede machen sich bei der Musikwiedergabe deutlich an peppigen Rocksongs aus, sowie aber auch bei langsameren, doch eher ruhigeren Titeln. Gerade bei Bands wie London Grammar wandert der „Phantom-Center“ wunderbar in die Mitte des Bildschirms bzw. oberhalb der Schallquellen. Ob nun Rammstein oder Rise Against, hier wird richtig auf die Pauke gehauen und muss definitiv im Bass-Bereich nach unten hin justiert werden.

Wer im musikalischen Bereich es etwas ruhiger angehen lässt, der bekommt meiner klanglichen Beurteilung nach einen fein aufspielenden „Klangmöbel“, der aber zugleich ordentlich Dampf hat um Zuhause auch mal eine Wohnzimmer-Party stattfinden zu lassen. Subjektiv empfunden fühlen sich die Nubert-Schallwandler im Film-Genre ein wenig besser aufgehoben. Was an dieser Stelle wirklich schade ist, dass hier ab Werk keine Möglichkeit besteht via Bluetooth seine Wunschmusik zuzuspielen. Wer jetzt mittels Toslink oder per AUX-Anschluss weitere Eingangsquellen hinzufügt kann dies zwar umgehen, aber die großflächige Konnektivität wie man es im Jahre 2021 sich eigentlich wünscht, die fehlt leider.

Abgesehen davon, macht das Gesamtprodukt einen hervorragenden Eindruck, kann sich nicht nur optisch, sondern auch klanglich in so gut wie jedes Wohnambiente einfügen. Kommen wir abschließend nun zum Fazit.


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