Test: JBL Pulse 3

JBL Pulse 3 newsNachdem wir den JBL Pulse 3 auf der IFA 2017 schon ausprobieren konnten, möchten wir uns den beleuchteten Lautsprecher unter eigenen Bedingungen einmal genauer anschauen. Den Älteren unter uns wird dieser Lautsprecher stark an eine Lavalampe erinnern. Dieses Erinnerungsbild kombiniert JBL geschickt mit einer Audiofunktion und zusätzlichen modernen App-Steuerung. Wie sich die Lavalampe 2. in unserem Test-Parcours geschlagen hat, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten. Viel Spaß beim Lesen!

Bevor wir uns dem Lautsprecher widmen, gibt es erst einmal eine kleine Geschichtskunde. Als Edward Craven Walker 1918 in Singapur geboren wurde, war sicherlich noch niemanden klar, welchen Klassiker der spätere Gründer vom britischen Unternehmen Mathmos in der "Weltgeschichte" verankert. Aber dafür musste noch einige Zeit ins Land ziehen, denn erst in der Nachkriegszeit des zweiten Weltkriegs, in dem Walker als Pilot eingesetzt wurde, keimte eine Idee. Eine Idee Inspiriert durch einen Ausflug in ein Pub im Süden Englands, wo er eine Lampe zusammengesetzt aus einer Eieruhr und einer Glühbirne entdeckte. Dieses technische Gebilde faszinierte Walker und er ahnte welches Potenzial sich hinter dieser Konstruktion verbarg. Er perfektionierte diese Entdeckung und entwickelte eine Lampe die verschiedene Zutaten in einer Flüssigkeit vereint und die freigesetzte thermische Energie einer Lampe dafür nutzt, diese Flüssigkeit in Bewegung zu versetzen.  

JBL Pulse 3 aufmacher

Als Gefäß für diese Konstruktion diente Walker damals eine Tree Top Orangensaftflasche, da er mit dieser Flasche die besten Ergebnisse erreicht. Diese gab auch der heute, mittlerweile bekannt durch den Namen Astrolampe, ihre weltbekannte Form. In den späten 1970er verlor man dann das Interesse, an der bis dato sehr erfolgreichen Lampe und sie verschwand bis auf geringe Stückzahlen im Nirvana der technischen Errungenschaften. Sicherlich ist es etwas weit hergeholt, den US-Amerikanern von JBL jetzt die Wiederbelebung dieser Lampe in digitaler Form zuzuschreiben, aber eine Anlehnung an dieses optische Gebilde besteht alle mal. Aber bevor wir uns der elektrischen „Reinkarnation der Lavalampe“ widmen, hier erstmal die technischen Daten des JBL Pulse 3.

 

 

JBL Pulse 3 

Der Lieferumfang ist übersichtlich und beinhaltet alles um den Pulse 3 in Betrieb zu nehmen. Dazu gehört unter anderem auch ein Ladekabel, welches die fehlende Energie wieder auftanken kann, sollte sich der fest integrierte Akku geleert haben.

JBL Pulse 3 01k JBL Pulse 3 02k

 

Technische Daten

 

JBL PULSE 2 - Technische Details
 Bezeichnung  JBL Pulse 3
 Preis   210,- EUR
 Hersteller-Homepage  www.jbl.com
 Maße  92 x 92 x 223mm (Breite x Tiefe x Höhe) 
 Gewicht  960 Gramm 
 Daten
 Ausgangsleistung  20 Watt  
 Chassis  drei 40mm Schallwandler 
 Eingänge / Konnektivität  1x AUX IN 3,5mm Klinke
 - Bluetooth 4.2 

 


 

Detailansicht JBL Pulse 3

Wo wir in unserer Einleitung noch auf die Lavalampe eingegangen sind, ist rein von der Form keine große Verbindung mit der Lampe zu erkennen. JBL packt den Pulse 3 in eine flaschenähnliche Form, die sich oben und unten leicht verjüngt. Im Gegensatz zum Flip 4 oder Link 20 (ebenfalls von JBL) verfügt der Pulse nur eine kleine Fläche mit dem strapazierfähigen Geflecht, wohinter sich die Lautsprecher befinden. Der Großteil des mobilen Lautsprechers besteht aus einer glatten und glänzenden Kunststoffoberfläche, die eine aufwändige Beleuchtung beherbergt und für die vielen möglichen Lichteffekte des Lautsprechers verantwortlich ist. Um das nötige Volumen zu erreichen, welches für eine gute und kraftvolle Klangqualität sorgen soll, ist der Pulse 3 wie ein Zylinder geformt. 

 JBL Pulse 3 03k

Dabei hat er gegenüber dem Flip 4 im Durchmesser und Größe deutlich zugelegt. Aber die drei 40mm großen verbauten Treiber brauchen eben auch ihren Platz. Diese ermöglichen erst den "360 Grad Rundumklang". Durch die passiven Radiatoren an jedem Ende des Zylinders, wird das Volumen des Körpers auch für den Bassbereich voll ausgenutzt. Obwohl das Konstrukt mit den seitlich angebrachten, gummigelagerten Membranen nicht unbedingt den Eindruck erweckt, wirklich wasserdicht zu sein. Konnte JBL für den Pulse 3 eine IPX7 Zertifizierung erreichen, welche besagt, dass der Lautsprecher gegen das Eindringen von Wasser bis zu einer Tiefe von einem Meter und für die Dauer von 30 Minuten komplett geschützt ist. Damit ist der mobile Schallwandler perfekt für die Mitnahme ins Schwimmbad geeignet, um das sommerliche Geplansche mit richtiger Musik zu untermalen. Achtung: Schwimmen kann er nicht allein - da würde es nur  "blub" machen.

JBL Pulse 3 04k

Dazu macht er auch eine gute Figur. Es kommt zwar grundsätzlich Kunststoff in verschiedenen Variationen zum Einsatz, dieser wurde aber erstklassig verarbeitet und „Form“-idabel zusammen gefügt. Das haptische Empfinden ist sehr angenehm, griffig im unteren Bereich aber etwas rutschig im oberen Bereich. Der Pulse 3 steht aber auch lieber auf stabilen Grund, als ständig herumgetragen zu werden. Denn aufgrund der Größe ist er kein Kandidat der mit Hilfe einer Kordel den Weg ans Handgelenk findet oder kurz in der Jackentasche verstaut werden kann. Die Bedienung kann neben der JBL Connect App, auch mit den auf der Rückseite angebrachten Bedienelementen stattfinden. Hier sitzt auch der analoge Zugang für das Klinkekabel, aber auch das Ladekabel findet hier sein Gegenstück für die Verbindung. 

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Die insgesamt sieben Funktionen sind nur als Taste angedeutet und mit einer dezenten weißen Hinterleuchtung ausgestattet, die auch bei Dunkelheit, jedenfalls in aktivierter Form, gut zu erkennen ist. Über dem Powerbutton befindet sich eine fünfstufige Lade- bzw. Akkukapazitätsanzeige, die dem Nutzer durch weiße LEDs signalisiert, wann der Pulse wieder Strom benötigt oder eben genug davon hat.

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Optisch ist der Pulse 3 schon mal eine hübsche Erscheinung. Die Form ist in der heutigen Zeit angekommen, die Materialgüte dem Einsatzzweck angemessen und die IPX7 Zertifizierung ein praktisches Feature. Schauen wir uns den mobilen Schallwandler mal von der praktischen Seite an.


 

Praxistest und App-Steuerung vom JBL Pulse 3

Um mit dem mobilen Begleiter auch eine kabellose Verbindung herstellen zu können, sitzt im Pulse 3 ein Bluetooth-Modul in der Version 4.2. Dieses unterstützt den A2DP V1.3, AVRCP V1.6, HFP V1.6 und HSP V1.2 Codec und ist in der Lage mit zwei verbundenen Geräten gleichzeitig zu kommunizieren. Um die zugespielten Audiodaten akustisch aufzubereiten, kommen im Lautsprecher drei Schallwandler mit einer Größe von je 40mm zum Einsatz. Diese sollen laut JBL eine maximale Ausgangsleistung von 20 Watt bieten, was beachtlich ist für so ein „Mitnahmegerät“. Um diese Leistung auch im mobilen Betrieb bereitzustellen, sitzt im Pulse 3 ein Akku mit einer Speicherkapazität von 6000 mAh. Dieser soll gewährleisten, dass der Lautsprecher trotz Lichteffekte und moderater Lautstärke bis zu 12 Stunden durchalten kann. Ist er dann leer, dauert es ungefähr viereinhalb Stunden um den Pulse wieder voll betankt mit auf die Reise nehmen zu können. Diese Daten können wir so fast komplett bestätigen. Wir konnten eine Laufzeit von um die 10 Stunden bei entspannter Zimmerlautstärke und eingeschalteten Lichteffekten bei mittlerer Helligkeit erreichen. Dafür war unser Proband nach nur knapp vier Stunden schon wieder voll einsatzbereit.

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Um mit dem Lautsprecher kommunizieren zu können, ist es lediglich nötig die Bluetooth-Schnittstelle am Smartphone oder Tablet mit dem Pulse 3 zu verbinden und schon kann das Musikhören beginnen. Auch die verschiedenen vordefinierten Lichtprofile können auf der Rückseite durchgezappt werden und benötigen nicht zwingend eine Software-Unterstützung. Erst wenn eine Personalisierung der Lichteffekte oder Benennung des Lautsprechers gewünscht ist, muss auf die JBL Connect App zurückgegriffen werden. Diese ist natürlich kostenlos in den jeweiligen App-Stores erhältlich und bietet einen zusätzlichen Mehrwert zum Lautsprecher. Wir haben die Steuerung via App versucht in einem kleinen Video festzuhalten, da eine bildliche Dokumentation zu umständlich wäre:

Die Verbindung mittels der Blauzahn-Methode gelang spielend einfach, so das einer Zuspielung und Steuerung nichts im Wege stand. Das der Pulse 3 bei der Suche von kompatiblen Bluetooth-Geräten das auch optisch mit einem blauen leuchten signalisiert, empfanden wir als feines Gimmick. Die App auf unserem Androiden konnte den Lautsprecher auch direkt identifizieren und bildete den Pulse 3 grafisch passend in der Oberfläche ab. Die JBL Connect App-Oberfläche ist klar und sehr einfach gestaltet, zeigt sich in einem übersichtlichen Gewand und bietet einen schnellen Zugang. Gerade die Aufbereitung der Lichteffekte und die manuellen Einstellmöglichkeiten sind grafisch und haptisch sehr gut gelungen und man erwischt sich schnell dabei wie man einige Zeit damit verbringt, verschiedene Licht-Szenarien zu kreieren. 

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Wer noch weiteren mobile JBL-Lautsprecher zuhause rumliegen hat, der kann diese, mit dem Pulse 3 im Party-Modus koppeln und mehrere Bereiche des Raumes mit gleicher Musik beschallen. Besitzer eines weiteren Pulse 3 können ein Stereo-Gespann auf die Beine stellen, wo jeder Pulse 3 einen Kanal (links-rechts) zugeteilt bekommt und somit die kleinen Schallwandler eine echte Stereowiedergabe erzeugen können. Der Sprach-Assistent ist mehr als Gimmick als wirklich nützliche Funktion zu verstehen. Darüber kann Siri oder Google Now auf dem verbundenen Gerät aktiviert werden und eventuelle Ergebnisse über den Lautsprecher wiedergegeben werden. Einen eigenen Assistenten wie Alexa von Amazon oder den Google Assistant hat der Pulse 3 nicht, dafür muss dann zur Link-Serie von JBL gegriffen werden. Hören wir uns jetzt mal an, was der Pulse 3 so klanglich drauf hat.


 

Klangcheck JBL Pulse 3

Obwohl JBL bei dem Pulse 3 sehr viel Wert auf die optische Erscheinung gelegt hat, muss dieser mobile Lautsprecher auch Musik wiedergeben können. Schnell hatten wir unser Sony Xperia XZ Premium über Bluetooth mit dem Lautsprecher gekoppelt und schon konnten wir uns dem Kerngeschäft des Pulse widmen. Und siehe da, der Lautsprecher trägt nicht nur ein extravagantes Kleid, er ist auch in der Lage Musik in einer ansprechenden Qualität wiederzugeben. Für den Einstieg kam unser Berliner Ausnahme-DJ zum Einsatz. Der Track Aaron von Herrn Kalkbrenner sollte auch jedem ein Begriff sein, zumindest jedem der den Film Berlin Calling gesehen hat.

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Wie dem auch sei, der kleine JBL Lautsprecher kann den Track ansprechend interpretieren, durch den "360 Grad Sound" ist es auch egal in welche Richtung der Lautsprecher dabei ausgerichtet ist. Die Hoch-Mitteltonwiedergabe ist recht detailliert für so einen kleinen Lautsprecher, kann den Eindruck auch bei höheren Pegeln halten ohne dabei zu verzerren. Es war auch überraschend zu welcher Lautstärke der kleine Lautsprecher fähig ist, für einen Outdoor-Betrieb jedenfalls mehr als ausreichend. Das unterstreicht auch der durchaus wahrnehmbare Tieftonanteil. 

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Die beiden seitlich angebrachten passiven Radiatoren pulsieren ordentlich bei höheren Lautstärken, was nicht nur cool aussieht sondern auch für einen gut integrierten Bass sorgt, wenn man das denn so beschreiben kann. Klar sollte aber sein, akustische Wunder schafft so ein kleiner Lautsprecher nicht. Dafür lieferte der Pulse 3 eine flotte Sohle aufs Parkett und erschafft einen stimmigen Sound der unterwegs viel Spaß macht. Das unterstreicht auch 2PAC zusammen mit Dr.Dre und ihrer kalifornischen Liebe. Der Klassiker unter den Hip-Hop Stücken fühlt sich vom Pulse 3 hörbar ansprechend interpretiert. Neben den Sprechgesang-Einlagen vom Doktor des Raps wird auch die verzerrte Stimme im Refrain räumlich gut dargestellt und kann sich durch ein unübliches gutes Auflösungsvermögen in dieser Lautsprecherklasse auszeichnen. Der Beat passt ins Geschehen, unterstreicht den Song mit einem dynamischen Bass, der recht ausgeprägt wahrgenommen wurde. Einfach Klasse was der kleine „Sound-Zylinder“ so drauf hat. Der perfekte Partner um unterwegs für die richtige Partystimmung zu sorgen, akustisch wie auch optisch. Kommen wir zum abschließenden Fazit.


 

Fazit

Ob Walker die Entwicklung gefallen hätte, wie seine Erfindung aus den 70igern in das heutige Zeitalter transportiert wurde? Wir denken ja, auch wenn der Vergleich mit einem Augenzwinkern zu verstehen ist. Jedenfalls ist der JBL Pulse 3 aus optischer Sicht ein mehr als interessanter Vertreter der aktuellen Mobillautsprecher-Zunft welches es perfekt versteht. aus der Fülle an mobilen Lautsprechern klar herausstechen. Mit der ausgefallenen Beleuchtung besitzt er ein Alleinstellungsmerkmal, welches sehr gut von JBL umgesetzt wurde und den Pulse 3 auf jeder Party zum Special-Guests werden lässt. Auch die IPX7-Zertifizierung und die damit verbunden Einsatzmöglichkeiten konnten überzeugen, womit der Lautsprecher auch Eskapaden im Schwimmbad oder ein Einsatz im strömenden Regen müde weglächelt. Akustisch gelang es den Ton-Ingenieuren von JBL alles aus dem kleinen Zylinder rauszuholen und das Klangbild klingt durchaus erwachsen, natürlich immer aus der Betrachtungsweise eines Mobillautsprechers. In dieser Klasse erfüllt er klar seinen Zweck und kann Terrassen- oder Poolpartys mit stimmiger Musik versorgen - wenn gewünscht auch etwas lauter. Der verbaute Akku gewährleistet für den mobilen Betrieb auch das nötige Durchhaltevermögen, ist recht fix wieder aufgeladen und zusätzliche Features wie der Party-Modus oder Stereo-Modus bieten einen Mehrwert für Besitzer von weiteren JBL-Lautsprechern.

Mit einem Preis von aktuellen 210,- Euro für die weiße oder schwarze Variante, ist der JBL Pulse 3 ein hochpreisiger Vertreter seiner Gattung aber rechtfertigt den Preis mit einer extravaganten Optik und einem überaus stimmigen Klangbild für einen mobilen Lautsprecher. Klare Empfehlung von unserer Seite. Erhältlich sind beide genannten Farbkombinationen u.a. bei Amazon.

 

 

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     Pro   Contra  JBL Pulse 3 10k  
 
  + Verarbeitung & Materialwahl  
+ extravagantes Erscheinungsbild
technische Ausstattung / Funktionen  
ausgewogenes Klangbild / brauchbarer Bassbereich
+ Durchhaltevermögen des Akkus  
- Kunststoffoberfläche etwas empfindlich


 
 

 

 

 

 

 JBL Pulse 3 award

 

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