Test: ELAC Solano FS 287.2 jetzt mit JET 6

ELAC Solano FS 287.2 newsVor kurzem war es soweit, ELAC hat den JET 6 Hochtöner vorgestellt. Das dieser in das bestehende Produkt-Lineup einziehen wird, war mehr als klar. Die Solano Serie ist ebenfalls Bestandteil dieses Upgrades. Mit der ELAC Solano FS 287.2 haben wir den Standlautsprecher der überarbeiteten Serie auf den Prüfstand geholt und wollten wissen, wie das in der Praxis nun klingt.

 

 

Die ELAC Solano Serie wurde 2020 vorgestellt, hat die bekannte FS 260-Serie abgelöst, die viele Jahre das „Brot und Butter“ Produkt darstellte. Zugleich stellt diese Modellreihe auch den Einstieg der Fertigung der Lautsprecher von ELAC Kiel mit JET 5 bzw. jetzt mit JET 6 Technologie dar. Zu der Serie gehören bekanntlich die FS 287.2 als Standlautsprecher, die im Namen jetzt einen 2er-Suffix erhalten, sowie alle Lautsprecher mit JET 6 Hochtöner.

Die Solano-Serie teilt sich nach wie vor in drei verschiedene Lautsprecher auf:

 

 

Optisch wird man auf Anhieb keinen Unterschied feststellen, erst bei genauerem Blick. Im Weiteren Verlauf des Artikels haben wir auch die FS 287 mit der FS 287.2 gegenübergestellt, sodass ein 1:1-Vergleich möglich ist. Die größten Veränderungen bei der Solano 2.0 Serie, so nennt ELAC diese, hat der Center-Speaker erfahren. Er wurde um 8 cm verbreitert, in der Tiefe leicht reduziert und hat somit ein höheres Volumen für einen noch souveräneren Klang erhalten.

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Weiterhin auch wieder mit dabei sind die weltbekannten AS XR Cone Tiefmitteltöner. Farblich bleibt auch alles beim Alten. Die Gehäuse werden in einem schwarzem und weißem Hochglanz-Finish angeboten, weitere Farben oder Oberflächen bleiben anderen Serien vorbehalten. Ebenfalls neu sind jetzt optional erhältlich Frontgitter in den Farbgebungen Weiß und Schwarz. Gehalten werden diese per Magneten. Die Gehäuse wurden dahingehend ausgestattet. Die Gitter halten nicht bei den Erstversionen. Das größte optische Highlight oder besser gesagt die Neuerung, stellt jedoch ganz klar der JET 6 Hochtöner dar. Dazu hatten vor kurzem auch einen separaten Artikel vorbereitet sowie vor Ort in der Fertigung das Thema behandelt. Das nachfolgende Video erklärt die überarbeitete Version wunderbar.

Der JET 6 setzt auf das Prinzip der gezielten Varianz bewegter Massen und weist einen linearen Amplitudengang bis hoch in den Ultraschallbereich hinein auf. Dank dieser einzigartigen Eigenschaft erreicht der JET 6 eine nie dagewesene Auflösung und Präzision, verbunden mit einer extrem hohen Grenzfrequenz. Damit ist der JET 6 Hochtöner auch die perfekte Lösung für die Wiedergabe von hochauflösend produzierten und gespeicherten Audioinhalten. Sämtliche Hi-Res-Audiodateien erweckt der JET 6 Hochtöner durch seine Technologie und Musikalität zu neuem Leben.

 

Lautsprecher im Überblick
 Bezeichnung  ELAC Solano FS 287.2
Preis  1499,- EUR (Stückpreis)
Hersteller-Homepage  https://www.elac.de/
Maße  985 x 260 x 300 mm
Gewicht  19 Kg
weitere Daten
Frequenzband  30 – 50000 Hz
Übergangsfrequenz  450 / 2400 Hz
Empfindlichkeit  87 dB bei 2.83 V/m
Empfohlene Verstärkerleistung  40 – 300 W/Kanal
Nenn- / Musikbelastbarkeit  130 | 170 W
Tieftöner  2x 150 mm Ø, AS
Hochtöner  JET 6


 

 

Weitere Detailansichten

Wie schon eine Seite zuvor geschrieben, fallen die optischen Unterschiede im Vergleich zur inzwischen älteren Version sehr marginal aus. Die meisten würden diese auf Anhieb vielleicht sogar gar nicht erkennen. Aber erst einmal der Reihe nach. Der knapp 20 Kilogramm schwere Standlautsprecher offeriert nach dem Auspacken direkt die typischen ELAC-Merkmale, die man auch von anderen Serien gewohnt ist. Das leicht abgerundete Gehäuse, welches mit montierten Spikes knapp unter einem Meter bleibt, wirkt auf der den ersten Blick sehr zurückhaltend und weniger aufdringlich als manch anderer kantige Vertreter. Aber das kennen wir ja von den Norddeutschen nicht anders, wenn man zum Beispiel auf die sehr elegante Formgebung der Vela-Serie blickt.

Im exzellent lackierten Gehäuse verbaut man bekannter Weise ein Zweieinhalb-Wege-System, welches jetzt vom neuen JET 6 Hochtöner flankiert wird. Die beiden Tiefmitteltöner kommen wieder mit der üppig dimensionierten Gummisicke und der glatten Aluminiummembran daher. Wir erinnern uns, beim Erstmodell der Solano bildete hier die Basis ein Sandwich-Design aus einem Zellstoffkonus, der mit einer glatten, eloxierten Aluminium-Membran kombiniert wurde. Der Schwingspulenträger, wurde seiner Zeit aus der ELAC eigenen AS-XR Technologie übernommen. Die Tiefmitteltöner sind mit einem eloxierten Aluminiumring eingefasst, stehen aufgrund der leichten Schallwandwölbung seitlich etwas ab und geben dem Lautsprecher optisch die typische ELAC-Charakteristik. 

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Im eingangs verlinkten Interview wurde seitens ELAC auch davon gesprochen, dass man gerade hier bei diesen Komponenten-Part, eine „Schwäche“ der ersten Solano-Generation ausgemerzt haben wolle. Im Klartext bedeutet das, dass in manchen Situationen ein wenig das beherzte und knackige Zupacken im Tieftonbereich fehlte. Hier will man deutlich präzisere und intensivere Ergebnisse liefern. Wir waren auf den Praxistest gespannt (…) Der angegebene Frequenzgang von 30 – 50.000 Hertz bleibt unverändert. Die Übergangsfrequenz beträgt 450 Hertz und 2.400 Hertz.

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Da der Lautsprecher mit Bassreflex-System arbeitet, ist diese Öffnung natürlich auch zu finden. In diesem Falle unter anderem recht prominent im oberen Drittel, rückwertig ausgeführt. einen weiteren findet man im Sockel des Lautsprechers als Downfire-Ausführung. Wie von den Kielern gewohnt, zieht sich die hohe Verarbeitungsqualität über den ganzen Lautsprecher und so verwundert es nicht, dass auch die Rückseite komplett mitlackiert wurde und ein hochwertiges Anschlussterminal besitzt. Diese bietet neben einer Bi-Amping- auch eine Bi-Wiring-Anschlussmöglichkeit und überzeugt mit massiven Schraubanschlüssen sowie einer hochwertigen Kabelbrücke.

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Gleiches gilt für den massiven Sockel inklusive der mitgelieferten Spikes. Alle Bauteile sind aus massivem Aluminium gefertigt, die Spikes mit ihrem Gewinde ermöglichen somit eine Höhenverstellung, und eine Anpassung an den Boden. Die Aluminium-Unterlegscheiben sind zudem mit einer Korkunterseite ausgestattet, sodass keine Kratzer auf den teuren Boden entstehen, aber trotzdem die Lautsprecher einfach geschoben werden können. Auch die kleinen Haltenasen, die eine falsche Montage der Füße unmöglich machen, verdeutlichen wieviel Gedanken man sich selbst bei der Standfuß-Gestaltung gemacht hat. Optisch wie auch von der Verarbeitung her weiterhin ein Top-Lautsprecher!

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Unterlegscheiben haben Korkeinlagen - so bleiben teure Böden weiterhin geschützt

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Massiver Sockelbereich mit Metallbodenplatte und verschraubten Traversen

 

Vergleich mit ELAC Vela FS 407.2

Da zum Testzeitpunkt auch ein Paar der neuen ELAC Vela FS 408.2 im Hörraum zugegen war, darf ein kleiner optischer Vergleich zur Solano nicht fehlen, oder umgedreht, wie man es nennen mag. Im 1:1-Vergleich zeigt sich deutlich, wo die über der Solano positionierte Vela-Serie sich abheben möchte und verarbeitungstechnische Unterschiede in Erscheinung treten. Die Design-Sprache könnte zudem nicht unterschiedlicher sein. Klassik, geradlinig aber dennoch mit einigen Rundungen präsentiert sich unser Testlautsprecher.  Bei der Rückansicht sowie den Blick von der Seite wird aber deutlich, wie unterschiedlich beide Modelle gestaltet worden sind.

ELAC Solano FS 287 JET6 15 ELAC Solano FS 287 JET6 16 ELAC Solano FS 287 JET6 18

Auf der nächsten Seite kommen wir denn nun endlich zum Praxistest und wollen herausfinden, was klanglich alles verbessert wurde ob überhaupt Unterschiede wahrnehmbar sind.


 

Klangcheck

Grundsätzlich stellt sich immer die Frage, ob eine überarbeitete Version sich klanglich lohnt zu kaufen. Diese Frage lässt sich an dieser Stelle mit einem glasklaren Ja beantworten. Natürlich behaupten die Hersteller immer, das neue Produkt sei abermals besser als der Vorgänger (…) im Falle von ELAC gibt es zwei Faktoren, die hier deutlich reinspielen. Zum einen ist es der neue überarbeitete JET 6 Hochtöner, der hier verbaut wurde, sowie die klangliche Überarbeitung im Mitten- und Tieftonbereich. Glücklicherweise stand uns noch ein Pärchen der FS 287 mit JET 5 zur Verfügung, sodass ein 1:1 Vergleich stattfinden konnte.

Schon bei unserem Test der Erstversion im Jahre 2021 (zum Artikel) konnten wir den Standlautsprechern eine unglaubliche Präzision und Größe in der klanglichen Darstellung nachsagen. In den Jahren bis heute wurden aber auch bei ELAC weitere Modelle vorgestellt, welche die Solano in gewissen Phasen der Darstellung eher abhängen konnten. Basierend auf unseren Klangeinschätzungen ließe sich nach aktuellem Wissensstand sagen, dass den Solanos manchmal ein wenig „Dampf“ fehlt und die Bässe nicht immer so knackig umgesetzt werden können, wie man es gern hätte. Klar redet man hier im sehr detaillierten Vergleichsprozess, wenn man diesen aber direkt umsetzen kann, sind solche Aspekte direkt und sofort hörbar. Davon abgesehen klingt es viel dramatischer als der Umstand eigentlich ist.

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Aber was kann die überarbeite Version jetzt nun wirklich leisten? Die neuen Modelle mit JET 6 Hochtoneinheit überzeugten bei zahlreichen Tracks sofort mit deutlich hörbarem Auflösungvermögen, was sich konkret in einer fein dargebotenen Stimme sowie ausgeprägteren Instrumenten, beispielsweise einer Gitarre, äußerte. Dies lässt sich auch nicht als esoterische Einschätzung abhandeln, sondern ist ganz klar zu vernehmen, was eindeutig für die FS 287.2 und den JET 6 spricht.

Am Beispiel von Sara K. mit ihrer tollen Ballade All Your Love (Turned to Passion) hat man hier ein Beispiel, welches das Beschriebene wunderbar zur Geltung bringt. Die Staffelung der Instrumente zu Beginn offenbart die Hochtonfähigkeiten des JET 6 in Perfektion. Die seichten Tieftonstreichungen während des Songs werden bei der FS 287.2 merkbar präziser umgesetzt als noch beim Vorgänger. Wo wir gerade schon bei den tiefen Frequenzen sind, Billie Ellish mit &burn ist ebenfalls ein Track, der Lautsprecher gern in den Grenzbereich bringt, jedenfalls wenn man genug Pegel fährt. Den angeschlossene NAD C399 (zum Test) konnte hier schon im mittleren Tonbereich sehr stattliche Leistung an den Tag legen, was wunderbar in Klang mündet. Präzise, druckvoll und nicht überzeichnet.

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Solano FS 287 mit JET 5 oben - FS 287.2 mit JET 6 unten

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Im Vergleich zur Erstversion lassen sich deutlich hörbare Fortschritte ausmachen. Ein weiterer klanglicher Exkurs brachte uns zu Apache 207 mit seinem Song Was weist du schon. Randnotiz: nicht schon vorher urteilen, sondern anhören. Lyrisch und vor allem instrumental hat dieser Track einiges zu bieten. Das starke Schlagzeugsolo zum letzten Drittel hin zeigt eindrucksvoll auf, was wir in den Absätzen zuvor einzeln beschrieben haben. Die Bässe sitzen perfekt, die Einzelpräsentation des Drumset klingt phänomenal und die Stimmenstaffelung des Sängers vor einem erscheint unglaublich greifbar. Mit großer Sicherheit kann man sagen, dass im Vergleich zur FS 287 (ohne .2) ein deutlicher Unterschied in diesen Teilbereichen herauszuhören ist.

Im Interview rund um die Neuvorstellung des JET 6 Hochtöners hatten wir es auch schon mit dem Entwickler-Team von ELAC thematisiert. Die neueste Ausführung des AMTs möchte noch harmonischer klingen, im Volksmund auch gern spitz oder zu präzise genannt. Dies ist den Kielern in der Tat gelungen, dieses, wir nennen es einmal Phänomen, deutlich abzuschwächen und den Lautsprecher in der Form nochmals „Massentauglicher“ zu gestalten.

Das, was ELAC als Gesamtprodukt jetzt feiner und besser abgestimmt hat, klingt erstaunlich gut. Da in diesem Test in einem Rutsch auch die Vela FS 407.2 getestet wurde, ließen sich auch gut in diese Richtung die Unterschiede herauskristallisieren. Als Fazit könnte man an dieser Stelle urteilen, dass die Solano 2.0 den Abstand zur Vela in der gleichen Konfektionsgröße merkbar verringert hat und klanglich noch weiter gewachsen ist. Unter Berücksichtigung des Kaufpreises bekommt der potentielle Käufer hier einen ausgezeichneten Lautsprecher. Damit kommen wir auf der nächsten Seite zum finalen Fazit.


 

 

Fazit

Oftmals werden in der Audio-Branche Verbesserungen größer verkauft, als sie eigentlich sind. ELAC geht einen etwas anderen Weg. Nach außen hin wird gar nicht groß proklamiert, dass unter der Haube auch einiges an Verbesserungen und Abstimmungsanpassungen vorgenommen wurde, dies erfährt man als Redakteur und Tester erst in Gesprächen mit den Entwicklern. Was ich damit meine? Understatement! Ein viel zu selten gewordenes Gut aktuell, was auf jeden Fall löblich erwähnt werden kann.

Und ja, natürlich, der JET 6 Hochtöner ist der große neue Wurf im Lautsprecher, der eine weitere Revision der Produktserie rechtfertigt. Handgefertigt und montiert in Kiel, dürfte diese Hochtoneinheit für etliche Jahre in der Audio-Branche für Aufsehen sorgen. Die ohnehin schon bekannten Eigenschaften, wie eine hervorragend Fertigungs- und Verarbeitungsqualität, wurden jetzt nochmal speziell in den klanglichen Bereichen auf ein weiteres Level gehoben. Mehr kann man eigentlich gar nicht dazu sagen (…)

Der Kaufpreis von 1.499,- Euro (pro Stück) hat weiterhin Bestand. So bleiben auch die ELAC Solano FS 287.2 aktuell die günstigste Möglichkeit, um in die Welt eines Standlautsprechers mit Air Motion Transformers aus dem Hause ELAC einzusteigen – selbstverständlich jetzt mit JET 6 Hochtöner. Auf der nochmals verbesserten klanglichen Performance, die auch hörbar ist, zählt dieser Lautsprecher zu den großen Würfen in der Gattung der Standfloors – ohne Wenn und Aber!

 

ELAC Solano FS 287.2

Hervorragender Lautsprecher mit aktuellster JET-Technik zum fairen Preis, 25.12.2023
Pro
  • erstklassige Verarbeitung & Formgebung
  • klanglich sehr gute Leistung
  • wertiges Anschlussfeld
  • tolles Preis-Leistungs-Verhältnis
  • hohes Auflösungsvermögen sowie Räumlichkeit
  • hörbar besserer Tieftonbereich
Contra
  • -


 

ELAC Solano FS 287 2 award k

 

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