Nuberts erfolgreiche nuPro A-Serie konnten wir schon mit den Modellen A-100 und A-700 genauer unter die Lupe nehmen. Aber die Entwicklung steht nicht still und auf der High-End in München konnten wir schon einen detaillierten Blick auf die neue X-Serie aus der schwäbischen Manufaktur erhaschen. Mit der Nubert nuPro X-8000 haben wir nun auch das größte Modell aus der neuen Reihe zur genauen Inspizierung in unserer Redaktion. Wie uns die neuen Standlautsprecher gefallen haben und ob sie an die überzeugenden A-700 rankommen, erfahrt ihr auf den folgenden Seiten.
Die 2014 vorgestellte Aktiv-Serie nuPro ist ein absolutes Zugpferd der schwäbischen Manufaktur und hat mittlerweile eine eigene Website erhalten, wo auch der Einsatz im professionellen Studiomonitoring erläutert wird. Aber die Modelle der A-Serie müssen trotz aktiver Ausrichtung, weiterhin untereinander verbunden werden und bieten keine eigene drahtlose Zuspielmöglichkeit. Auch erscheint das Design für heutige Wohnlandschaften nicht mehr so ganz zuträglich - so wurde die X-Serie geboren.
Mit etwas gediegener Optik und neuen technischen Fähigkeiten, u.a. eine drahtlose Verbindung untereinander, möchte die X-Serie die bestehende nuPro Klasse ergänzen. Bevor wir uns den Lautsprechern widmen, ein kurzer Abriss der technischen Daten der Nubert nuPro X-8000.
Wie von den anderen Aktiv-Modellen gewohnt, fällt auch bei der X-Serie der Lieferumfang recht üppig aus. So liegen diverse Kabellagen dabei um mit dem Lautsprecher direkt in Kontakt treten zu können, aber auch ein HDMI-Modul und eine Fernbedienung findet man im Schächtelchen.
Nubert nuPro X-8000 - Technische Details | |
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Bezeichnung | Nubert nuPro X-8000 |
Preis | ~ 1685,- EUR Stückpreis |
Hersteller-Homepage | www.nubert.de |
Maße | 240 x 1140 x 320mm (Breite x Höhe x Tiefe) |
Gewicht | 24,0 kg Stück |
Daten | |
Design | 31/2-Wege-System (Bassreflex) |
Nennleistung | 4 x 210 Watt |
Frequenzbereich | 28 Hz - 22.000 Hz |
Anschlüsse | AES / XLR, Cinch, 2x S/PDIF, 2x Toslink, USB |
Chassis | 1 x Hochtöner 25mm Gewebekalotte 1 x Mitteltöner 148mm 2 x Tieftöner 204mm |
Bevor man die Standlautsprecher aufstellen kann, müssen die massiven Traversen mit je zwei Schrauben unterhalb des Lautsprechers montiert werden. Diese liegen dem Lieferumfang bei und bieten einen sehr sicheren Stand sowie wenig Übertragungsfläche zum Fussboden. Wo wir bei der A-Serie eine massive Bodenplatte mit Abstandshalter montieren mussten, ist diese Lösung deutlich einfacher gehalten und wirkt durchdachter.
Wer jetzt bei der X-Serie einen komplett neuen Lautsprecher erwartet, den müssen wir enttäuschen. Die Grundform ist gegenüber der A-Serie gleich geblieben, es sind die Details die den Unterschied ausmachen. Neben den schon erwähnten Standfüßen, die das Modell deutlich schlanker aussehen lassen, ist der Unterschied zur bestehenden Serie eher in der Integration der einzelnen Treiberchassis zu finden, aber dazu kommen wir später.
Mit einem Lebendgewicht von um die 25 Kilogramm ist der aktive Vertreter einer ausgewachsenen Standbox nicht übermäßig schwer, trotzdem etwas leichter als das Topmodell der A-Serie. Die grundsätzlichen Maße sind etwas größer als bei der A-700 ausgefallen und bieten eine massigeren Aufritt. Das solls aber auch mit dem Vergleich zur A-Serie gewesen sein, schließlich ersetzt die X-Serie die bestehende nicht sondern soll die nuPro-Serie ergänzen.
OLED-Display ist trotz Abdeckung noch gut lesbar
Das stabile und an den Ecken leicht abgerundete Gehäuse kommt mit einem matten Schleiflack daher, der das ganze Konstrukt in eine wertig aussehende Hülle verpackt. Neben der hier abgebildeten weißen Lackierung, kann man im Online-Shop auch eine schwarz matte Lackierung wählen. Neben den ganzen Beigaben liegt den Standlautsprechern auch ein Abdeckgitter mit im Karton. Dieses wird magnetisch, ohne sichtbare Aufnahmebuchsen an der Front gehalten, ist sehr leicht aber haftet sicher an der Front. Der eingesetzte Akustikstoff ist aber von Nubert so gewählt, dass das unten angebrachte OLED-Display trotzdem auch bei 2-3 Meter Entfernung gut lesbar bleibt. Und beim Display wären wir schon bei einer weiteren Neuheit die in der X-Serie Einzug gehalten hat. Das LCD-Display welches wir von dem Sounddeck AS-450 oder der Standbox A-700 kennen, wurde jetzt durch ein höherauflösendes und besser lesbares OLED-Display ausgetauscht.
Die verwendete Blende und Steuerungstasten besitzen aber weiterhin den typischen Nubertcharakter aus der A-Serie. Der neue charakteristische Gesichtszug der X-Serie ist aber klar die schraubenlose Integration der neuen Treiberchassis. Diese sitzen etwas nach hinten versetzt im Gehäuse, haben einen Zierring mit Nubertlogo für einen dezenten Auftritt verpasst bekommen und schließen jetzt bündig mit der Schallwand ab. Die eingesetzten Seidenkalotten besitzen wieder ein Schutzgitter, aber mit einem eher dezenten Erscheinungsbild, denn der umgebene Rahmen ist sehr schmal gestaltet. Optisch ein deutlicher Fortschritt was die Integration in eigene Wohnung betrifft, jedenfalls wenn man nach der Meinung meiner Frau geht. Die gleiche Person hat die nuPro A-700 noch mit klobig und mit viel zu groß „beschimpft“ und das obwohl die X-8000 nochmal größer sind? Was solch kleine kosmetische Korrekturen doch auslösen (…) Aber zurück zum Thema.
Die Rückseite bietet lange nichts und nur im unteren Bereich tummelt sich eine Schar von Anschlüssen auf dem massiven Kühlkörper der dahinter liegenden Endstufe. Wie Eingangs schon zu sehen war, sind die Bassreflex-Ports nach unten abstrahlend und somit auf der Rückseite, wie bei vielen anderen Herstellern, hier nicht zu finden. Bei den Anschlüssen stellt Nubert dem Kunden einiges zur Seite um seine heimische Anlage direkt mit den Lautsprechern verbinden zu können. Auch wenn wir persönlich eine externe Vorstufe aufgrund der besseren Handhabung präferieren, bietet die X-8000 alles um mit den üblichen Gerätschaften in Kontakt treten zu können. Bei den digitalen Schnittstellen stehen zwei optische, zwei koaxiale, zwei USB und ein symmetrischer AES-Eingang zur Verfügung. Die analoge Sektion ist etwas übersichtlicher und neben dem symmetrischen XLR-Eingang stehen noch zwei Stereo-Cinchbuchsen für eine Verbindung bereit. Alle digitalen Schnittstellen können mit Auflösungen von bis zu 24 Bit/192kHz umgehen.
Ein Phonoeingang fehlt, hier muss dann auf eine externe Phonovorstufe zurückgegriffen werden. Damit aber auch der AV-Receiver oder Fernseher direkt mit den aktiven Nubert kommunizieren kann, legt der Hersteller einen USB-HDMI Adapter mit in das Paket. Diese wird am unteren USB-Port fest verschraubt und bietet dann die digitale Schnittstelle via HDMI. Aber im Gegensatz zur A-Serie bietet die neue X-Serie von Hause aus eine Möglichkeit der kabellosen Zuspielung an. Denn das Bluetooth-Modul ist in der neuen Serie direkt integriert und kommt mit einer aptX-unterstützung, für die Wiedergabe in CD-Qualität, daher.
neues OLED-Display der nuPro X-Serie
Optisch finden wir die neuen Nubert der X-Serie gelungen, viele optische Veränderungen zu der uns schon überzeugenden A-Serie gibt es auch nicht. Aber die kleinen Details, wie die schraubenlose Montage der Lautsprecherchassis, das neue und deutlich besser lesbare Display und weniger massiv gestaltete Traversen auf dem die Box thront, lassen den Lautsprecher moderner, einfach stylischer wirken. Widmen wir uns jetzt mal der technischen Seite der neuesten Schöpfung.
Die vollaktive Drei-Wege-Box beherbergt im oberen Bereich die neu entworfene Kalotte mit einem Durchmesser von 25 Millimetern. Das Abstrahlverhalten wurde bei diesem Hochtöner optimiert, in dem die Dämpfung effektiver arbeitet. Im Ergebnis spielt die dezent integrierte Hochtonkalotte bis auf 22.000 Hz, laut Hersteller.
Für den darunter liegenden Frequenzbereich kommt ein 15 Zentimeter Chassis zum Einsatz, der bei dem kleineren Modell X-6000 den Tieftonbereich eigentlich übernimmt. Der Mitteltöner kann sich aber hier in Ruhe auf seinen Bereich konzentrieren, denn er hat ja in der X-8000 zwei 20-Zentimeter-Chassis mit einer Polypropylen-Verbund-Membran für den Bassbereich zur Seite gestellt bekommen.
Diese sind die aktuell stärksten Modelle in der nuPro-Serie, verfügen über einen starken Antrieb mit einem gewaltigen Hub und ermöglichen somit maximalen Tiefgang, so jedenfalls der Hersteller. Wir checken das aber ausführlich im Klangcheck später.
Mit einer aktiven Frequenzweiche und vier Digitalverstärkern, die jeweils 210 Watt Nennleistung für den Hoch-, den Mittel- und den Tieftonbereich bereitstellen können, ist die X-8000 mehr als potent ausgestattet.
Großer Vorteil eines aktiven Lautsprechers ist darin begründet, das jedes Chassis eine ideal auf sich zugewiesene Endstufe zur Seite gestellt bekommt. Dazu wird das eingespeiste Signal zuerst durch eine aktive DSP-Weiche gejagt und gelangt danach erst in die integrierten Verstärker. Diese digitale Weiche ermöglicht eine präzise Trennung und Linearisierung der einzelnen Frequenzbänder, liefert somit jeder Chassis nur das Signal, was sie auch wirklich wiedergeben sollen und kann damit die maximale Leistung jedes verbauten Treibers abrufen.
Die rückseitig untergebrachte Endstufe fällt von den reinen Abmaßen deutlich kleiner aus, als es bei der A-Serie der Fall ist. Dafür baut die Endstufe mehr in der Tiefe auf und ist zweistöckig aufgebaut. Alle Bauteile sind sauber mit den Platinen verbunden, die Kabel ordentlich verlegt und der massive Kühlkörper suggeriert deutlich, dass hier Leistung verbaut ist. Schauen wir uns die Lautsprecher nun im Praxistest an und wie sie sich akustisch geschlagen haben.
Nubert bietet erstmalig eine eigene APP an, die Nubert X-Remote, und damit eine umfangreiche Steuerungszentrale für die neue X-Serie. Eins vorweg, wer keine Lust auf smarte Geräte zur Steuerung hat, der kann alle Einstellungen auch am Display und den dafür zur Verfügung stehenden Steuerungstasten vornehmen. Der Einfachheit halber haben wir für die Dokumentation des Funktionsumfangs auf die APP-Steuerung zurückgegriffen.
Zur Kopplung startet man einfach die App und muss dafür auch die Bluetooth-Funktion aktiviert haben, da sonst keine Kommunikation zwischen Lautsprecher und Gerät stattfinden kann. Warum die APP auf unsere Standort zugreifen möchte, ist Google bzw. der Android-Software geschuldet. Diese benötigt für die Bluetooth-Schnittstelle auch die Standortabfrage, obwohl kein Standort abgefragt wird. Warum Google das so gelöst hat, erschließt sich uns nicht, möchten wir aber auch nicht weiter bewerten.
Etwas verwirrend sind dagegen die angezeigten Lautsprechersynonyme in der Anwendung. Hier erschließt sich leider nicht direkt, welche die Master-Box (dient der Steuerung des Pärchens) und welche nur der „Empfangssklave“ in der Kette ist. Aber die App teilt es einem rechtzeitig mit, sobald man sich für die falsche entschieden hat. Die Oberfläche selbst besitzt eine sehr klare und übersichtliche Struktur und ist farblich als Nubert-Produkt zu identifizieren.
Obwohl das Nuberts erste smarte Steuerung ist, bietet diese einen enormen Funktionsumfang und jede mögliche Funktion der X-Serie ist über diese Software auch regelbar. Neben den immer wiederkehrenden Funktionen wie Lautstärke, Eingangswahl oder die Stummschaltung, bietet man auch tiefgreifende Einstellmöglichkeiten in der Klangwiedergabe. Dieser Eingriff kann entweder über den 5-Band-Equalizer stattfinden, der die Frequenzbereiche 60Hz, 240Hz, 1kHz, 5kHz und 16kHz abdeckt und um maximal 6dB angehoben bzw. abgesenkt werden kann. Oder man nutzt die einzelnen Klangregler bass oder mid /high für die persönliche Ausrichtung des Klangbildes. Die Mittel- und Hochtonanpassung funktioniert hier im Prinzip einer Klangwaage. Nubert hebt beide Frequenzbereiche linear an, anstatt z. B. den Hochtonbereich einzeln zu „verbiegen“ um eine Überbetonung zu erzeugen.
Hat man nach vielen Rumprobieren seine persönliche Einstellung gefunden, kann diese auf den 3-Presets-Tasten gespeichert werden. Das bietet die Möglichkeit unterschiedliche Konfigurationen für z. B. Musik, Film und Nachts sich abzuspeichern und bei Bedarf schnell darauf zugreifen zu können. Wem die Nubert X-8000 im Bassbereich noch nicht reicht, schwer vorstellbar aber dazu später mehr, der kann auch einen Subwoofer in sein System einbinden. Dafür steht ein Cinch-Eingang auf der Rückseite zur Verfügung. Damit dieses Ensemble aus Lautsprecher und Subwoofer auch stimmig miteinander agiert, wird einem die die Möglichkeit geboten die untere Grenzfrequenz der Lautsprecher und die obere Grenzfrequenz des Subwoofers zu bestimmen. Das ermöglicht eine gut abgestimmte Übernahme der unteren Frequenzen, ohne dass sich die Komponenten akustisch in die Quere kommen.
Klasse Einstieg in die Welt der APP-Steuerung von Nubert - Die übersichtliche Anwendung leistet sich keine Aussetzer, bietet eine selbsterklärende und sehr umfangreiche Steuerungsmöglichkeit für die Lautsprecher, die aber auch komplett am Lautsprecher stattfinden kann. Alternativ kann aber auch die mitgelieferte Fernbedienung genutzt werden. Diese ist im Gegensatz zu der Fernbedienung aus der A-Serie deutlich wertiger ausgefallen, aus einem metallischen Werkstoff gefertigt und endlich der in der passenden Haptik zum wertigen Lautsprecher.
Unser Setup war diesmal sehr übersichtlich und außer dem ELAC Discovery Music Server, der die X-8000 mit FLAC-Dateien über die ROON-Software versorgte, war nichts weiter angeschlossen. Natürlich haben wir beide über ihre Wireless-Schnittstelle gekoppelt, da dies ja die „neue“ Eigenschaft der X-Serie darstellt. Wer beide Lautsprecher mit dem Kabel koppeln möchte, kann dies weiterhin tun, denn die Link-Funktion aus der A-Serie besitzen auch die neuen Modelle. Aufgefallen ist uns bei der Verbindung über die Wireless-Schnittstelle ein minimales Grundrauschen der Lautsprecher selbst. Dieses ist aber nur bei dem Analog- und Bluetooth-Eingang schwach wahrnehmbar und nicht störend im Betrieb.
Musikalisch fangen wir immer etwas ruhig an, da machen wir auch diesmal keine Ausnahme und lauschen den zarten Klängen von Norah Jones. Der Song Tragedy beginnt mit einem Klavier und entspannten Schlagzeug-Einlagen, aber die gönnen sich keine Einspielzeit und legen gleich los. Das Schlagzeug bekommt das nötige Volumen um das feingezeichnete Klavier passend zu untermalen. Als die Künstlerin sich dann noch „einmischt“ wird es wundervoll harmonisch mit einem satt angereicherten Tiefgang. Stimmlich ist es überhaupt keine „Tragödie“ auch wenn die Sängerin das immer wieder behauptet. Die Stimme wird gut platziert im Raum wahrgenommen, wird von den X-8000 mit einer ansprechenden Farbe interpretiert und das harmonisch konstruierte Musikstück lädt den Redakteur zum Relaxen ein. So sollte jedes erste Date verlaufen.
Mit Kaleo wollen wir weiter machen. Die Band, die bekannt wurde durch ihren Song Way down we go, hat noch andere Perlen in Repertoire. Mit All the pretty girls geht es stimmlich in höhere Regionen und das verstehen auch die Nubert umzusetzen. Mit feinen Gitarrenklängen und einer sehr klaren und detailreichen Stimme musizieren die X-8000 vor sich hin. Der einsetzende Beat unterstreicht die Ernsthaftigkeit, ist unglaublich präzise in seiner Darstellung und auch hier schaffen es die Lautsprecher jedes Element des Songs fein herauszuarbeiten und abzubilden. Dazu kommt die Fertigkeit, das in einem klanglich ausgewogenen Gesamtbild zusammen zu fassen. Auch wenn die X-8000 keine Auflösungsmonster in der Wiedergabe sind, ist gerade der obere Frequenzbereich sehr angenehm abgestimmt, bietet keine Zischlaute oder andere nervende Hochtoneskapaden, sondern geht eher sanft mit dem Frequenzbereich um, so das Musikhören mit den Lautsprechern maximalen Spaß bereitet.
Damit der maximale Spaß nicht aufhört geht es jetzt richtig los. Wer Gary Clark Jr. Noch nicht kennt, sollte das schleunigst nachholen, jedenfalls wenn man auf Musik ähnlich des Altmeisters Jimmie Hendrix steht. Auch wenn das Original von den Beatles stammt und somit eigentlich nicht zu toppen geht, mit der Version des Songs Come Together aus dem Soundtrack von Justice League würden wir einfach mal behaupten, das Stück ist im Jahre 2018 angekommen. Das Intro ist noch recht genügsam, die E-Gitarre lechzt nach mehr. Dann setzt der Bass ein und es geht richtig zur Sache. Die beiden Basstreiber können froh sein, das sie so hohe Auslenkungen aushalten, denn unser Volumenregler ist fast am oberen Ende angekommen und auch die Nachbarn einen Block weiter hören, ob gewollt oder nicht, mit. Ja die Gitarre und der übersichtliche Part des Sängers werden sehr gut in das Geschehen integriert, aber was die X-8000 mit dem Tieftonbereich anstellen ist unheimlich. Der Bassbereich ist enorm dynamisch und unglaublich kraftvoll. Die Lautsprecher verlieren aber nie die Kontrolle über ihre Membrane, der Bass sitzt präzise da wo er sein soll und der Track macht uns Angst aber gleichzeitig auch akustisch euphorisierend. Perfektes Genre für die X-8000.
Sicherlich sind die X-8000 für jedes Musikgenre gut geeignet und die wirklich sehr ausgewogene Abstimmung unterstreicht diese Vielseitigkeit. Aber nach dieser Vorstellung sind wir überzeugt, das gerade Liebhaber von dynamischer und kraftvoller Musik hier genau richtig sind. Das ist das Metier wo sich die X-8000 richtig austoben können und auch die technische Ausstattung Sinn ergibt. Das unterstreicht auch der Einsatz im Filmbetrieb, wo wir die Lautsprecher auch ein paar Stunden betrieben haben. Beide X-8000 in Aktion lassen einen Subwoofer selten vermissen, bieten eine sauber aufgelöste Stimmenwiedergabe mit guten Stereoeffekten und können dynamische Szenerien mit vielen Elementen, trotz kabelloser Kommunikation untereinander, zeitlich korrekt darstellen. Denkbar ist vielleicht in naher Zukunft auch ein kabelloses Surroundset, so wie es Nubert schon in Ansätzen auf der High-End in München dieses Jahr präsentiert hatte. Aktuell kann man zwar mittels Kabel auch mehr als zwei Modelle miteinander verbinden, aber alle Modelle geben dann den gleichen Ton bzw. teilen sich den linken und rechten Kanal. Mal sehen war da aus Gmünd in Zukunft noch kommen wird.
Mit den Nubert X-8000 bzw- der X-Serie hat der schwäbische Hersteller die nuPro-Serie um eine wirklich sinnvolle Modellreihe ergänzt. Die beiden Wireless-Lautsprecher bieten ein modernes Erscheinungsbild, durch die cleanere Optik lassen sie sich einfach in das heimische Ambiente integrieren und die hochwertige Verarbeitung inklusive der gelungenen Lackierung suggerieren Wertigkeit.
Technisch bietet die X-Serie alles, was wir bei der A-Serie noch vermisst haben. Neben der leistungsstarken Endstufen und passend abgestimmten Lautsprechertreiber, gefielen uns besonders die Schnittstellenvielfalt und die einfache Steuerung entweder über das sehr gut lesbare OLED-Display, oder die gelungene APP-Navigation. Aber auch die beiliegende Fernbedienung sollte man positiv hervorheben, sonst meckern wir über die üblichen mitgelieferten Plastikteile auch. Die neue Fernbedienung der X-Serie passt jetzt deutlich besser zum Preisgefüge, die Materialwahl mit Metallelementen ist stimmig und bietet eine sehr gute Haptik für den täglichen Umgang.
Beim Klang gehen die X-8000 kompromisslos zu Werke. Was diese Standlautsprecher an Dynamik und Tiefgang in unseren Hörraum transportiert haben, lässt selbst hart gesottene Redakteure Angst und Bange werden. Okay wollen wir nicht übertreiben, aber die Nubert sind unglaublich präsent in ihrer klanglichen Ausrichtung. Das fängt bei einem sehr angenehmen Hoch- bzw. Mitteltonbereich an. Gerade die hohen Frequenzen haben sehr gut gefallen, sie werden sehr homogen abgebildet, etwas zurückhaltend und nicht so überspitzt wie bei manch anderen Kandidaten. Das gefällt nicht jedem, detailversessende Auflösungsliebhaber sind vielleicht nicht unbedingt die Zielgruppe, aber für uns wurde diesem Frequenzband die richtige Mischung an Aufmerksamkeit, Präzision und Detailliertheit zuteil. Aber auch stimmlich wurden die gehörten Interpreten dynamisch und mit der richtigen Portion Räumlichkeit an unseren Hörraum abgegeben. Die Künstler standen vor den Lautsprechern, die X-8000 erschaffen jederzeit ein gut ortbares Bühnenbild und unterstreichen ihre hervorragende Abstrahlcharakteristik. Das eigentliche Highlight ist aber der mögliche Tiefgang der Standlautsprecher. Wir waren ja von der A-700 aus der nuPro-Serie was Bassgewalt und Dynamik betrifft, begeistert. Die neuen gehen jetzt nicht unbedingt tiefer in den Frequenzkeller, aber die sind noch mal ein Tick dynamischer bei ihrer Ausführung und besitzen ein für uns exakteren Tiefbass. Jeder Drum und jede Explosion werden dem Hörer regelrecht entgegen geschossen, verliert sich dabei aber nicht in ein Dröhnen oder Wummern, sondern wird exakt konturiert abgebildet. Einen Subwoofer haben wir jedenfalls weder bei der Musik, aber noch viel interessanter, auch nicht bei der Filmwiedergabe vermisst, klasse Vorstellung der Nubert nuPro X-8000.
Preislich bewegen wir uns hier bei einem Stückpreis von 1685,- Euro pro Lautsprecher, was ein wirklicher fairer Preis ist. Schließlich macht das Aktiv-System viele Komponenten obsolet und man benötigt nur einen Zuspieler. Alle diese positiven Faktoren lassen uns nur unseren Top-Produkt Award ziehen, Glückwunsch Nubert. Erhältlich sind die Lautsprecher wie gewohnt im Nubert`schem Online-Shop.
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+ Verarbeitungsqualität / Lackierung + Lieferumfang + technische Ausstattung + Anschlussvielfalt + kabellose Kommunikation + gelungene Hoch-Mitteltonabstimmung + präziser und druckvoller Tieftonbereich + Musikalität / Filmbetrieb + Pegelmöglichkeiten | - minimales Grundrauschen bei analoger- oder Bluetooth-Zuspielung |
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