Die Berliner Lautsprecher-Schmiede RAUMFELD zählt zu einer den Pionieren im Musik-Streaming-Bereich. Auf Grundlage dessen bietet der Hersteller nicht nur ein optisch sehr ansprechendes Produktportfolio an, welches für so gut wie jeden Anwendungszweck die passende Lösung bereithält, sondern kann auch „state of the art“. Wir haben uns dazu das Lautsprecher-Flaggschiff als Paar, die Stereo L, in die Redaktion geholt und im Verbund mit den angesprochenen Streaming-Features die mögliche Leistung des 3-Wege-Systems ausgelotet.
Die aktuelle Ausführung ist inzwischen schon die zweite Auflage, welche das Ursprungsprodukt aus dem Jahre 2013 beerbt. Zwischenzeitlich wurde die verbaute Technik weiterentwickelt und sinnvolle Features hinzugefügt. Das rund 1500,- EUR teure/günstige (je nach Gesichtspunkts) Lautsprecherpaar besteht aus einer Mix-Combo von Aktiv- und Passivlautsprecher. In der Aktivsäule wurde ein Class-D-Verstärker mit 400 Watt Nennleistung verbaut. Der im ebenfalls mit im Chassis untergebrachte D/A-Wandler von Crirrus Logic will mit einer sehr guten Signalverarbeitung, einer hohen Dateikompatibilität und einer Auflösung von bis zu 24, 192 kHz punkten – so der Hersteller.
Die Besonderheit bei diesen Modellen ist aber, dass es sich dabei nicht nur einfache Lautsprecher handelt, sondern um Streaming-fähige Geräte. Dementsprechend befindet sich ein eine WLAN-Schnittstelle mit an Bord sowie die Möglichkeit, weitere Zuspieler per Kabel anzuschließen. Dies werden wir im Laufe des Artikels nochmal detailliert betrachten. Die primäre Steuerung mittels eigener RAUMFELD-App die wahlweise für Android oder iOS aus den jeweiligen App-Stores kostenlos heruntergeladen werden können.
Die Lieferung erfolgt mit einer Spedition und auf Grund der Größe und des Gewichts, auf einer entsprechend großen Palette. Mit im Karton befindet sich, neben einem 3-monatigen Probeabo für den HD Audio Streaming Dienst TIDAL, noch ein RJ45-Netzwerkkabel sowie ein Booklet für die Ersteinrichtung. Ein Netzstecker liegt ebenfalls noch mit bei.
RAUMFELD Stereo L - Black | |
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Abmessungen | 22 x 30 x 114,5 cm (B x T x H) |
Gewicht | 27 Kg (pro Säule) |
Homepage | www.teufel.de |
Preis | 1499,99 EUR |
Anschlüsse | 1x High Level Lautsprecher Eingang 1x High Level Lautsprecher Ausgang 1x Chinch-Eingang Stereo 1x Klinke 3,5mm 1x USB 3.0 1x LAN |
Lautsprecher | Hochtöner: 1x pro Box Hochtöner Durchmesser: 28mm Hochtöner (Material): Gewebe Mitteltöner: 1x pro Box Mitteltöner Durchmesser: 130mm Mitteltöner (Material): Zellulose, beschichtet Tieftöner: 2x pro Box Tieftöner Durchmesser: 170mm Tieftöner (Material): Carbon Akkustisches Prinzip: 3-Wege Gehäuseaufbau: Bassreflex Gehäusematerial MDF, Lack (matt) Ausgleichsöffnungen: 1, Unterseite |
Elektronik | Max. Leistung (Sinus): 100 Watt Verstärker: Class-D Empfindlichkeit (2.83 V / 1m): 88 dB max. Schalldruck: 108 dB/1m Nennimpedanz 4 - 8 Ohm Frequenzbereich: 40 - 20.000 Hz |
Subwoofer | Tieftöner: 1x Tiefttöner Durchmesser: 250mm Tieftöner Material: Zellulose, beschichtet Ausgleichsöffnungen: 2x (Unterseite) Gehäusematerial: MDF Max. Leistung: 150 Watt Gewicht: 27 Kg Ausgangsleistung (Sinus): 150 Watt |
Sonstiges | Bannanenstecker geeignet Frontabdeckung hält magnetisch kein Verstärker / AV Reciever notwendig |
Garantie | 2 Jahre elektronische Geräte, Komponenten und Bauteile 12 Jahre für Gehäuse, Chassis und Frequenzweichen |
Das Antlitz beider Lautsprecher erfreut sich ausgesprochen stilsicher, hochwertig und sehr erwachsen. Durch die beiden Aluminiumelemente in der Front wird ein sehr schöner Kontrast geschaffen, der zugleich ein weiteres Maß an Wertigkeit vermittelt. Des Weiteren befinden sich an dieser Steller der Lautstärkeregler sowie zwei Status LEDs. Die Chassis sind mit sehr schickem Schleiflack versehen worden, wahlweise in Weiß oder wie unserem Falle, sattem Schwarz. Der Hersteller betitelt dieses Lautsprecherpaar übrigens als "erstes 3-Wege-System mit WLAN-Schnittstelle".
Die 1,14m hohen Säulen sind in ihrer Erscheinung zwar recht massiv, wirken aber trotzdem sehr elegant im Auftreten. Im passenden Ambiente fügen sich diese wahrlich als Designstücke mit ein. Beim Anblick auf die Rückseite wird die Funktionsweise der Lautsprecher schnell deutlich. Jeweils ein Master sowie Slave werkeln im Verbund zusammen. Wobei der Master die 400 Watt starke Endstufe eingebaut bekommen hat. Der zweite Lautsprecher wird „wie gewohnt“ mit einem Kupferkabel verbunden. Hinsichtlich der Einspeisung von Musik stehen dem Anwender genügend Möglichkeiten zur Verfügung. Vordergründig natürlich per WLAN bzw. der RAUMFELD App
Wer will kann aber auch per LAN (RJ45 Stecker) die Speisung (z. B. von einer NAS) vornehmen oder mittels Musik vom USB Stick die Anlage befeuern. Gleiches gilt für die Cinch Stecker. Hierbei bietet sich auch die Möglichkeit an, die Lautsprecher an ein TV Gerät anzuschließen und darüber das Tonsignal wiederzugeben. Zum dauerhaften Ausschalten hat der Hersteller einen Kippschalter auf der Rückseite platziert. Für die Verbindung untereinander, also Master- und Slave-Lautsprecher kommen recht hochwertig erscheinenden Schraubklemmen mit „vergoldeten“ Kontakten zum Einsatz.
Für sicheren Stand sorgen die beiden Sockel, die die eigentlichen Chassis an vier Punkten nochmal vom Boden aus „trennen“. Wem die oben angesprochene Eleganz nicht zusagt, der kann die mit Magneten gehaltenen Frontgitter abnehmen und so den Blick auf die Membranen freilegen. Dadurch vermitteln die Stereo L als solche und dem Umfeld wo sie stehen, gleich ein ganz anderes Erscheinen. Die Kraft der zwei Herzen trifft auch bei den Stereo L zu. Zwei saftige 170mm Tieftöner sitzen fest im Sattel jeder Box und sollen für ordentlichen „Druck“ sorgen oder entsprechende Songs audiophil streicheln. Deren Membran ist übrigens aus Carbon gefertigt, was sich in der Materialerscheinung auch dann so wiederspiegelt. Das Bassreflex-System strahlt übrigens nach unten hin weg, also hat der kleine Podest nicht nur eine optische, sondern vordergründig funktionale Wirkung.
Apropos Material: Die farblichen Akzente welche mittels des gebürsteten Alumniumstreifens an der Front erzeugt werden, sehen erstklassig aus. Direkt in der Mitte sitzt der bereits schon angesprochenen Drehregler für die Lautstärke. Die beiden Status-LEDs zeigen den Betriebszustand an und lassen sich über die App auch deaktivieren. Um das 3-Wege-System in seiner Funktionalität auch abzurunden, befinden sich neben den beiden 170mm Tieftönern noch ein 130mm Mitteltöner sowie ein 28mm großer Hochtöner mit im Chassis. Letzterer soll aus Gewebe gefertigt worden sein und der Mitteltöner aus beschichteter Zellulose bestehen. In der Summe haben wir hier einen mehr als überzeugenden Auftriff gesehen. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Praxistest.
Für den Klangcheck haben wir uns einen sehr bunten Mix an Musiktiteln herangezogen, die im Überblick geschlussfolgert eher aus dem jüngeren Jahrtausend entspringen. Ergänzend natürlich aber auch mit ein paar Evergreens. An dieser Stelle wollen wir die Gelegenheit nutzen und ein wenig Stellung zu beziehen, die absolut nicht abwertend nach außen getragen werden soll: Geschmäcker sind einfach verschieden, das ist schon seit bestehend der Menschheit so. Dementsprechend fällt die Musikwahl auch etwas schneller, poppiger und moderner aus. Wem nutzt eine erstklassige Musikanlage, wenn man davor einschläft (...)
Als primäre Zuspielung stand, wie sollte es auch anders sein, unser Smartphone mit der RAUMFELD App zur Hand. Beim mobilen Endgerät handelte es sich um ein Samsung Note 4 mit Android 6.0.1. Der Streaming-Dienst TIDAL lieferte die musikalische Zuspielung für die Klangtests.
Beginnen wollen wir mit sanfteren Tönen und uns dann im Tempo weiter steigern. Beim Einstiegstitel haben wir uns für den Track Mango aus dem gleichnamigen Album aus dem Jahre 2008, von Sascha Funke entschieden. Genau wie von uns vorgesehen, steigern sich die Beats unglaublich sanft in die Bühne hinein, vermitteln genau dieses Gefühl welches man sich beim Hören dieses Tracks erhofft: Kopf ausschalten, Augen zu und dem Takt folgen. Der tiefe Frequenzbereich wird dabei exzellent abgebildet und verbreitet sich super im Raum.
Blick man jetzt ganz genau hin, stellt sich heraus, dass die RAUMFELD Stereo L dem gleichen Umstand unterliegen wie jeder andere Lautsprecher auch, der mit einem integrierten Bassreflex-System arbeitet. Um etwaiges „Dröhnen“ dahingehend zu vermieden, sollte man beiden Säulen Platz zum Atmen lassen und diese weiter in den Raum bzw. von der Wand entfernt aufstellen. Sie werden es mit einem füllenden Tiefgang danken. In der Summe aber genau das was man sich erhofft, satter, knackiger Tiefgang gepaart mit einer hohen Pegelfestigkeit. Geht es weiter in höhere Pegellagen, sollte man unbedingt den oder die Nachbarn zur Demonstration einladen um den Hausfrieden aufrecht zu halten oder etwaige Begeisterung zu wecken.
Nach dem wir uns wieder erholt haben, sollte als nächstes eine klare und prickelnde Akustik erzeugt werden. Mit den britischen Newcomern London Gramma war die Wahl schnell entschieden. Als Titel entschieden wir uns für den Titel Nightcall, dessen original von Kavinsky stammt und dem Film „Drive aus dem Jahre 2012 ein unvergessliches Image verpasste. Die neu aufgelegte Version schlägt eine komplett andere, vor allem höchst instrumentale und gesangliche Note ein. Der Einstieg erfolgt wunderbar harmonisch, lässt gefühlt eine Ewigkeit das Piano erklingen, welches am besten gar nicht aufhören sollte zu spielen. Der Titel steigert sich langsam hinein, was den Stereo L wunderbar liegt und diese in einer hervorragenden kristallklaren Stimmwiedergabe münden lassen.
Die aufgebaute Bühne ist, gemessen an der Ausrichtung der Lautsprecher, als phänomenal zu bezeichnen. Beim Einsetzen des elektronischen Parts kommt dann zusätzlich auch noch die pure Leistung der Lautsprecher zum Vorschein, welche die langhubigen Tieftöne des Songs gut unterstreicht, aber gern auch mal Probleme mit dem o.g. Dröhnen bekommen könnte. In der Summe aber eine wirklich perfekt umgesetzte Darstellung!
In der letzten Runde lassen wir uns 8 Minuten und 2 Sekunden lang von Robert Plant berieseln. Besser bekannt mit seiner Band Led Zeppelin. Genauso wie die beiden Tracks zuvor, steigert auch dieser sich so wunderbar hinein und bildet unglaublich viele instrumentale Facetten ab, die die Lautsprecher zu meistern haben, nein, gemeistert haben! Ob nun Stimme, (Bass)-Gitarre oder das Schlagzeug, alles wird so herrlich mitreißend abgespielt, dass man sich direkt 40 Jahre zurückwünscht um diese Musiker Live erleben zu können.
Das Zusammenspiel aus Stimmenleistung und den klassischen „Rock-Instrumenten“ werden über die Lautsprecher exzellent groß dargestellt, das man sich im Anschluss des schon fast epochalen Gitarrensolos erst einmal 10 Minuten vom Track erholen muss. In diesem Sinne: Disziplin mit Bravur bestanden. Wir könnten dies jetzt noch um ein vielfaches weiter treiben, würde vermutlich aber über das Ziel hinaus schießen. Mit den drei vorgestellten Tracks war unserer Meinung ein recht großes Portfolio auf den Prüfstand gestellt.
An dieser Stelle wollen wir eher rudimentär auf die App eingehen und auf das Wichtigste bzw. Notwendigste beschränken. Im Falle des verwendeten Samsung Note 4 mit der aktuellsten Android 6.0.1 Version lief diese wunderbar flüssig. Die Einrichtung der Lautsprecher kann mittels weniger Klicks durchgeführt werden. Eine Step by Step Anleitung für den Anwender zum Ziel. Wer möchte kann die Stereo L auch als RAUMFELD-Master verwenden, bei dem sich später weitere Komponenten hinzuschalten lassen, wie zum Beispiel die RAUMFELD Soundbar.
Die Verwendung von separaten Streaming-Anbietern steht hierbei im Vordergrund. Wie eingangs bereits erwähnt, haben wir uns für TIDAL entschieden. Spottify, Soundcloud oder Napster stehen ebenfalls in der Auswahlliste. Künftig wird auch die Anbindung zu Google Cast, Deezer und qobus hergestellt. Mittels eines 4-Band Equalizer (Höhe, Mitten, Tiefen und Balance) kann man auch bequem eigene (eher rudimentäre) Vorstellungen umsetzen. Auch die Einbindung eines Medien-Servers funktionierte ohne weiteres. In diesem Fall musste für den Test der interne Speicherplatz der zum Einsatz kommenden FRITZ! Box 7490 herhalten. Kommen wir nun zum Abschluss bzw. zur Fazit-Bildung.
Die RAUMFELD Stereo L gibt es inzwischen nun schon in der zweiten Revision, welche sich im Vergleich zum Ursprungsmodell nochmals ein Stück gemausert hat und nun als sehr ausgereiftes Produkt daherkommt. Hinsichtlich der potenten Ausstattung brauchen wir die Details nicht mehr ausgiebig zerpflücken, die Voraussetzungen die der Hörer hier vorfindet sind ausgezeichnet und werden jedem Anwendungsgebiet gerecht werden. Das 3-Wege-System mit 400W-Verstärker (Class-D) hält was vom Hersteller versprochen wird! Die klanglichen Eigenschaften sind und waren ohne Fehl und Tadel. Wenn gefordert können die Stereo L im Tieftonbereich auch mächtig zupacken, wissen aber auch es Feingeister zu überzeugen. Einzig die Tatsache, dass ein mit Bassreflex-System ausgestatteter Lautsprecher „Platz zum Atmen“ benötigt sollte beim Kauf unbedingt mit einplanen und berücksichtigen.
Aber was bedeutet schon Leistung wenn diese nicht ordentlich verpackt und benutzt werden kann? Die Verarbeitungsqualität ist, bis auf eine kleine Ausnahme, auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt. Das mit tiefschwarzem Schleiflack versehene Gehäuse wirkt sehr edel und erwachsen in seiner Anmutung. Wer es etwas extrovertierter mag, nimmt die magnetischen Frontgitter ab und legt die Töner frei. Was stört uns: der Drehregler an sich ist gut verarbeitet, nur scheint die Haltung nicht ganz so gut umgesetzt und entsteht daher ein kleines „Wackeln“. Dies ist aber wirklich als Kritik auf höchster Ebene zu werten. Die Handhabung der eigenen Streaming-Software hat inzwischen ein derart ausgereiftes und stabiles Level erreicht (unsere Erfahrungen auch über das Stereo L hinaus), dass man dies aktuell uneingeschränkt empfehlen kann. Die Einrichtung, Handhabung und Anbindung verschiedener Dienste funktioniert absolut Hürde frei.
Ist der Preis gerechtfertigt? Absolut! Wenn man herauskalkuliert was die verbauten Einzelkomponenten mitunter als Einzelteile für das klassische HiFi-Rack kosten können, geht dies sogar schon fast als Schnäppchen durch. Die Frage ist nur, unter welchen Anspruch man sich selbst stellt. Wir finden; faires Preis-Leistungs-Angebot wofür es von uns auch eine klare Kaufempfehlung gibt. Der Hersteller verlangt für das vorgestellte Set 1499,- EUR im im Online-Shop kaufen. Wer möchte kann die Lautsprecher auch im schicken Weiß erwerben.
RAUMFELD Stereo L | ||||
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Pro | Contra | |||
+ sehr hochwertige Verarbeitung der Chassis + sehr potentes 3-Wege- mit Bassreflex-System + zugängliche und einfache Einrichtung via App + abnehmbares Frongitter zur Selbstgestaltung + Kristallklare Stimmwiedergabe und Pegelfest + satter Tiefgang in den benötigten Passagen + eingebauter Verstärker + USB- und RJ45-Anschluss an der Aktiv-Box + Cinch-Anschlüsse | - der hochwertige Drehregler könnte besser in der Halterung sitzen (wackelt leicht) | ![]() |
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