Test: Pylon Audio Diamond Monitor Lautsprecher

pylon audio diamond monitor newsMit den Pylon Audio Diamond 28 durften wir bereits vor ein paar Monaten eine noch recht unbekannte Lautsprecher Manufaktur vorstellen. Seit dem hat die polnische Entwicklungsabteilung natürlich nicht stillgestanden und so einige neue Modelle mit im Sortiment aufgenommen bzw. auch neue vorgestellt (wir berichteten). Darunter gesellt sich auch der Pylon Audio Diamond Monitor, der nun die kompakte Version der ausgewachsenen Standlautsprecher Diamond 28 darstellt. Wir waren gespannt ob die kleinere Abstufung am positiven Eindruck der Standlautsprecher anknüpfen kann.

 

Wie wir schon von der High End 2017 berichteten, stellte Pylon Audio dort einige Neuheiten vor, darunter auch die von uns heute getesteten Diamond Monitor. Damit ist der Diamond Monitor der erste Kompaktlautsprecher in der Diamond-Serie, die noch zwei Standlautsprechermodelle beinhaltet, die Diamond 25 und Diamond 28. Zu dem Lautsprecher wird noch ein Sockel bzw. Standfuß mitgeliefert, der exakt die Form des Lautsprechers aufgreift, dadurch nicht nur optisch perfekt harmoniert, sondern auch die lästige Suche nach einem passenden Ständer überflüssig macht.

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Nachfolgend wollen nochmal das Bewegtmaterial von der zurückliegenden High End 2017 in München aufgreifen, auf der wir unsere hiesigen Testmuster auch in anderen Furnieren abfilmen konnten, sowie auch noch weitere Produkte.

 

 

Technische Daten

Bevor wir uns den Lautsprechern widmen, hier eine kurze Übersicht der Leistungsdaten:

Pylon Audio - Diamond Monitor - Technische Details
 Bezeichnung  Pylon Audio Diamond Monitor
 Preis   ca. 845,- EUR Paarpreis 
 Hersteller-Homepage  www.pylonaudio.com
 Maße  196 x 315 x 420mm (Breite x Tiefe x Höhe) 
 Gewicht  10 Kg Stück
 Daten
 Design  2 - Wege Lautsprecher
 Impendanz  8 Ohm
 Frequenzbereich  38Hz - 20kHz 
 Wirkungsgrad   88dB 
 Belastbarkeit  160 - 80 Watt (Musik/Dauer)

 den nachfolgenden Seien wollen wir detailierte Blicke auf die einzelnen Komponenten werfen und V

Pylon Audio Diamond Monitor Lautsprecher 

Nachdem die Lautsprecher und die Standfüße von der sehr üppigen, aber sicheren Verpackung befreit wurden, stellte sich ein kleines Déjà-vu ein. Die Diamond Monitor sehen auf den ersten Blick wie eine gekürzte Version der Diamond 28 Standlautsprecher aus.

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Da Pylon Audio die Gehäuse selber fertigt und auch lackiert, sind dem Endkunden farblich keine Grenzen vorgegeben. Vom kompletten RAL-Farbspektrum bis über Holzfurniere in Verbindung eines matten bzw. hochglänzendem Finish, alles ist in der polnischen Manufaktur möglich, solange der Kunde das natürlich bezahlt.

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Das in den dortigen Werken fähige Lackierer beschäftigt sind, bestätigt Pylon auch wieder bei den Diamond Monitor. Der Lack ist nahezu perfekt aufgetragen und besitzt ein erstklassiges Finish. Wir konnten keine Nasen oder sonstige Fehler im Lack entdecken, selbst die Rundungen sind einwandfrei gefertigt. Dazu besitzt die hochglänzende Schicht eine gewisse Tiefe und lässt die Umgebung auf dem Lautsprecher gespiegelt wiederfinden. Das Fotografieren machte es dadurch nicht einfacher, wie man gut auf den Bildern erkennen kann 

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Der mitgelieferte Sockel ist in einem mattschwarzen Farbton gehalten und schnell aufgebaut. Hierzu werden einfach die mitgelieferten Spikes mit dem Sockel verschraubt und schon darf die Lautsprecherbox darauf Platz nehmen. Mit fast 42 Zentimetern Höhe und einer Tiefe von knapp 32 Zentimeter ist der Lautsprecher auch auf den Standfuß angewiesen, denn für ein Regal oder Sideboard könnten diese schon etwas zu groß sein. Design-technisch fährt man bei den "Monitoren" die Linienführung der Diamond-Serie konsequent fort. Das Gehäuse aus massiven MDF besitzt die Form eines konvexen ebenen Vierecks, so dass die Schallfront ein wenig nach oben angewinkelt in den Raum spielt. Der Sockel, auf dem der Lautsprecher sitzt, besitzt die gleiche konvexe Form, aber gespiegelt. Daraus ergibt sich eine, nach unserer Meinung nach, interessante Optik welches die doch sehr kantige Form des Lautsprechers etwas aufgelockert.

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Beide Treiber sind sauber in der Schallwand eingelassen und werden von Inbusschrauben gehalten. Dass man sich bei der Montage der Treiber nicht für eine „cleane“ Variante entschieden hat, ist schnell begründet. Denn die mitgelieferten Schutzgitter brauchen die Schraubköpfe, da Magnete an der gleichen Stelle im Frontgitter diese sicher an ihrem Platz halten. 

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Wie schon bei der größeren Version, ist die Rückseite spartanisch ausgestattet und bietet ein einfaches aber sehr wertiges Anschlusspanel. Dazu finden wir hier das Typenschild, mit allen technischen Angaben zum Lautsprecher selbst sowie ein knapp fünf Zentimeter großes Bassreflexrohr wieder. Möglichkeiten wie Bi-Wiring bzw. -Amping oder Frequenzanpassungen mittels Steckbrücken, bietet man mit dieser Box nicht an. Um die Resonanzen der Lautsprecher nicht an den umliegenden Boden abzugeben, besitzt der Lautsprechersockel feine Spikes, die auf einem Metallplättchen ruhen. 


 

Pylon Audio Diamond Monitor Lautsprecher

Der knapp 10 Kilogramm schwere Kompaktlautsprecher kommt mit einer angegebenen Impedanz von 8 Ohm und verfügt über einen Wirkungsgrad von 88dB. Die Nennbelastbarkeit liegt bei 80 Watt, wobei der Lautsprecher kurzzeitig auch bis zu 160 Watt vertragen soll. Überraschend ist das die kompakte Box ein Frequenzband von 38 Hertz bis 20 Kilohertz abbilden können soll. Das große Standlautsprecher-Derivat soll laut Datenblatt nur 2 Hertz tiefer spielen können, trotz deutlich größerem Gehäuse und zwei Tieftönern. Da sind wir auf den Praxistest gespannt.

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Pylon Audio Diamond Monitor mit Frontabdeckung zusammen mit den Diamond 28

Bei der Bestückung der Diamond Monitor geht Pylon Audio kein Risiko ein und greift wieder in das Regal namhafter Treiberhersteller. Für den Hochtonbereich kommt die Pylon Audio PST 19.T zum Einsatz, eine umgelabelte Scan Speak D 2010/851300 19mm Gewebekalotte. Diese Kalotte besitzt eine 3/4“ großen Textil-Membran und neben einer Ferro-Fluid Kühlung, ist die Kalotte mit einer schallbeugenden Schaumfront ausgestattet. Der Frequenzbereich der Kalotte wird mit 3000Hz – 20kHz angegeben und soll einen Kennschalldruck von 88 dB (1W/1m) bieten.

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Hochtöner Pylon Audio PST 19.T und Tieftöner Pylon Audio PSW 18.8.CA

Bei dem Tieftöner kommt ein Pylon Audio PSW 18.8.CA zum Einsatz, ein leicht modifizierter CA18RLY aus der Prestige-Serie von Seas. Dieser bildet das untere Frequenzband ab und kann von 38Hz – 3000Hz Frequenzen wiedergeben. Ausgestattet ist der Tieftöner mit einem Papier-Membran, besitzt einen knapp 18 Zentimeter großen Durchmesser und soll einen Kennschalldruck von 90 dB (2,83V/1m) erreichen.

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Die verbaute Frequenzweiche ist von Pylon Audio mit hochwertigen Polypropylen-Folienkondensatoren (PP) ausgestattet und mit Heißkleber im Gehäuse untergebracht bzw. befestigt. An dieser Stelle hätten wir uns ein wenig mehr Verarbeitungsqualität gewünscht bzw. besteht auch noch Verbesserungspotential. Beim Dämmmaterial setzt der polnische Hersteller Bitumenmatten und Schafwolle ein. Auf der nächsten Seite geht es dann weiter mit dem Praxistest.  


 

Praxistest: Aufstellung

Bei der Aufstellung entschieden wir uns für eine Entfernung ca. 70cm von der Rückwand weg. Die Lautsprecher waren zwei Meter auseinander, leicht angewinkelt auf unsere zweieinhalb Meter entfernte Hörposition ausgerichtet. Hier konnten wir einen ausgezeichneten Stereoklang vernehmen, auch etwas seitlich des Sweetspots war der Stereoeffekt noch gut vorhanden.

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Aufstellung der Pylon Audio Diamond Monitor zusammen mit den Diamond 28

Um die Pylon Audio Diamond Monitor mit ausreichend Saft zu versorgen, kam unsere Referenz-Verstärkerkombination zum Einsatz. Als Vorstufe setzen wir auf den Onkyo P-3000R Vorverstärker und als Endstufe der dazu gehörige Onkyo M-5000R Verstärker. Als Zuspieler dient der Onkyo C-N7050 CD-Player mit Netzwerkfunktion, da dieser auch eine Wiedergabe von hochauflösenden Material wie z. B. DSD möglich macht.

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Klangcheck: Filmbetrieb

Bei der Filmwiedergabe bot sich auf Grund der guten Abstrahleigenschaften ein sehr räumliches Klangbild und es wurde ein recht ausgeprägter Phantomcenter erzeugt - und das nicht nur genau mittig sitzend. Auch etwas rechts oder links sitzend, vom Stereodreieck vorgegebenen Mittelpunkt, war der Stereoeffekt nur etwas geschmälert wahrnehmbar. Gerade die Action-Sequenz am Anfang aus dem Film Kong: Skull Island, wo die Zuschauer das erste mal auf King Kong treffen, wurde sehr druckvoll präsentiert. Der Hubschrauber war klar detailliert wahrnehmbar und die Basspassagen, wo der kleine Affe etwas um sich schlägt, klangen sehr voluminös. Für einen kompakten Lautsprecher sehr überzeugend! Der Hochtöner schaffte es die Stimmenwiedergabe gut in den Raum zu projektzieren und so bot sich dem Redakteur ein effektvoller Filmabend mit einer harmonischen Soundkulisse. 

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Aufstellung der Pylon Audio Diamond Monitor zusammen mit den Diamond 28

 

Klangcheck: Musikwiedergabe

paul kalkbrenner berlin calling

Mit dem Track der Aaron von Paul Kalkbrenner möchten wir die Pegelfestigkeit ein wenig testen und fordern den Membranen einiges ab. Es war erstaunlich, wie kräftig der Tieftöner zu Werke gehen kann. Er konnte durch eine gute Dynamik sowie einem schnellen, exakten Punch punkten. Der melodische Teil im entspannten Track des Berliners gerät dabei aber keineswegs in Vergessenheit. Der Diamond Monitor schafft es den instrumentalen Teil perfekt in das kraftvolle Geschehen zu integrieren und eine schöne detaillierte Bühne vor dem Hörer aufzubauen. Aber die angegeben 38 Hertz im Tieftonbereich wollen wir nicht so ganz glauben. Wir würden den Tieftonbereich eher bei 45-50 Hertz (subjektiv empfunden) einordnen, wenn man gedanklich die anderen bereits getesteten Lautsprecher revue passieren lässt.

 

 

allen taylor songs for the road

 

Nach dem wir uns vom Bassgewitter erholt haben, schlagen wir deutlich leisere Töne an. Mit Allen Taylor und dem passendem Titel Let the music flow war die Wahl schnell gefallen. Der Einstieg erfolgt wunderbar harmonisch, hervorragend ist die klare Stimmwiedergabe des britischen Musikers, welche wunderbar mit dem Gitarrensound des Songs harmoniert. Die Gitarre ist präsent aber dabei wunderbar verbunden mit der Stimme des Sängers, ohne dass irgendein Teil im Klangbild die Überhand gewinnt. Der Hochtonbereich präsentiert sich grundsätzlich leicht zurückhaltend im Song, wirkt nicht so analytisch wie bei einem Lautsprecher mit z. B. einem Bändchen-Hochtöner. 

 

 

 

Bruce Springsteen The E Street Band Live in New York City album cover

Mit Bruce Springsteen & the E Street Band sowie dem Song Born in the USA möchten wir noch ein wenig gepflegter Rockmusik lauschen, wobei die Version eher zurückhaltend produziert ist. So agieren die Diamond Monitor aber nicht, sondern man merkt ihnen den Anspruch auf eine dynamische Wiedergabe an. Die Gitarre am Anfang des Songs auf dem Live in New York City Albums wird vom Lautsprecher unglaublich transparent in den Raum transportiert und bildet eine erstklassige Bühne für die tiefe Emotionalität der Stimme der Legende Bruce Springsteen. Schön vom Lautsprecher gelöst und sauber differenziert, bilden die kompakten Lautsprecher den Song ab und präsentieren dem Hörer ein sehr ausgewogenes Hörerlebnis. Durch die recht große Bauweise ist auch ausreichend Druck im Bassbereich vorhanden und Tieftonpassagen wurden kraftvoll wiedergegeben. Der Hochtöner schaffte es seine abgegebenen Frequenzen homogen in das Klangbild einzufügen und überzeugte mit einem gutem räumlichen Abstrahlverhalten und jederzeit feinen, nicht überzogenen Hochtonbereich. Wunderbare minimalistische Version des bekannten Klassikers und von den Lautsprechern leidenschaftlich präsentiert, so macht Musik hören Spaß.

Kommen wir nun abschließend zum Fazit.


 

Fazit

Pylon Audio lieferte mit dem Diamond Monitor ein überzeugendes Paar Lautsprecher in unsere Redaktion. Die Verarbeitung ist vom Lack, bis hin zur Integration der Treiber hochwertig ausgeführt und lässt den Lautsprecher sehr wertig wirken. Das perfekte Lackfinish sei hier auch nochmal gesondert herauszustellen, denn das ist Pylon Audio sehr gut gelungen. Das Anschlussterminal ist wertig, wenn auch spartanisch ausgestattet. Der mitgelieferte Sockel, manche mögen ihn auch Standfuß nennen, ist optisch auf den Lautsprecher perfekt abgestimmt. Die Verarbeitung ist zwar nicht auf dem gleichen Niveau wie die Boxen selbst, aber völlig akzeptabel für den Einsatzzweck. Der praktische Nutzen ist auch gegeben, unsere Schallplatten waren dort gut aufgehoben.

Klanglich sind die Pylon Audio Diamond Monitor sehr ausgewogen und unkritisch was die Zuspielung oder Aufstellung betrifft. Der Hochton- und Mitteltonbereich wird von den Lautsprechern gut und detailliert wiedergegeben, zeichnet sich durch eine feine entspannte Darstellung aus, die nie überspitzt wirkt. Der Tieftonbereich ist präsent, sehr präzise und zeigt sich mit dem nötigen Punch bei dynamischen Titeln oder effektvollen Filmszenen. Wir können den Lautsprechern ein sehr harmonisches Klangbild bescheinigen, welches sich durch eine eher neutrale Wiedergabe, ohne viel Eigeninterpretation auszeichnen kann. Der angegebene Frequenzbereich auf dem Datenblatt ist seitens des Herstellers aber etwas sehr optimistisch angegeben, die 38 Hertz erreicht der kompakte Lautsprecher einfach nicht, auch wenn der Gang in den Frequenzkeller für so eine kompakte Box sehr kraftvoll ist.

Aktuell ist das Paar Pylon Audio - Diamond Monitor für umgerechnet ca. 850,- EUR (Standard Lackierung) bei Pylon Audio im Online-Shop gelistet. In Anbetracht der Verarbeitung und klanglichen Ausprägung ein fairer Kurs.  

 

Pylon Audio Diamond Monitor
kompaktes Gehäuse meets großes Klangbild - 14.09.2017

 
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     Pro   Contra pylon audio diamond monitor 02k  
 
  + wertige Verarbeitung und exzellentes Lackfinish
+ technische Ausstattung / bewährte Technik
+ ausgewogenes Klangbild und homogene Tonalität
+ gutes Bassfundament
+ durchdachter und schicker Standfuß
- Frequenzweichen Montage
- Frequenzangabe Datenblatt 
 

 

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