Lautsprecher

Test: Canton Karat GS

 

 

Klangcheck

Die Canton Karat GS ist ein vergleichsweise handzahmer Lautsprecher. Das betrifft nicht nur die Aufstellung, welche recht unkompliziert ausfällt und bereits ohne detaillierte Abstandsmessungen tolle Ergebnisse liefert. Eine leichte Einwicklung auf die Hörposition hin brachte hier sehr ausgeprägte Ergebnisse im Bühnenbereich zum Vorschein, mit denen der Anwender wunderbar herumexperimentieren und so sein gewünschtes Ergebnis finden kann. Für den Klangcheck wurde in unserem Fall eine ganz marginale Einwicklung gewählt, die, subjektiv empfunden, den besten Mix aus Bühnengröße und zentraler Präsenz im Stimmenbereich darstellte.

Die isländische Band Kaleo machte den Einstieg und mit dem unglaublich stimmgewaltigen Song Way Down We Go präsentieren sich die Karat GS auch standesgemäß. Die einleitend beschriebene Bühnenstaffelung hatten wir für unseren Usecase perfekt austariert, um so mitreißender und exakt konnte der Frontman Jökull Júlíusson seine einprägsamen Zeilen ins Gesicht werfen. Die saubere Hochtondarbietung wird wohlwollend von griffigen Mittelbereichen untermalt. Ein positiv angenehmes „Hörverhalten“ können wir den Bässen attestieren. Diese sind für Canton gewohnt schwungvoll und punktgenau, aber nicht so „hart“ wie man es ggf. von anderen Marken kennt, sehr angenehm und „rund“. Gerade bei Songs, die weniger BPM an den Tagen legen und eher den Fußwippfaktor haben, kommt das sehr angenehm zur Geltung – und natürlich auch bei unserem Beispielstück.

Die beiden nach innen gerichteten Tieftöner agieren hier nicht in dem Maße, wie man es vermuten würde und stellen sich omnipräsent in den Vordergrund. Stehende Wellen oder unangenehme Überlagerungen finden nicht statt, der Mix aus allen Frequenzbereichen ist den Entwicklern sehr gut gelungen. Selbiges ließ sich natürlich auch mit Tracks von Scann-Tek oder Paul Kalkbrenner ausmachen, die für ein schnelles Ansprechverhalten im unteren Frequenzkeller bekannt sind. Im niedrigeren Pegel bereiten die Karat GS schon für klanglichen Spaß. Richtig mitreißend wird es dann aber, wenn auch die Nachbarn etwas davon haben sollen. Hier gehen die Standlautsprecher sehr pegelfest und gefühlt nochmal einen Tick räumlicher zu Werke. Sie entpuppen sich nicht als analytische Doktoren, sondern sind sehr ausgewogen und homogen unterwegs, was sie für fast alle Musik-Genre tauglich macht.

Selbstredend können auch feine Balladen über die Schallwandler in die eigenen Räumlichkeiten auf höchstem Maße transportiert werden. Brick By Brick von Katy Perry ist hier ein super Beispiel dafür, wie fein auflösend der Hochtonbereich arbeitet und eine Dosis Stimmenwärme spendiert bekommen hat. Das macht Spaß, ist leicht bekömmlich und bedarf absolut null Eingewöhnungszeit im eigenen Hörverhalten.

Summa summarum kann man sagen, dass die Karat GS ein sehr umgänglicher Lautsprecher ist, mit dem man ausgesprochen unaufgeregt Musik konsumieren kann, aber auch „mächtig gewaltig“ nach vorn marschieren kann, sodass auch die umliegenden Räumlichkeiten mithören, ob sie wollen oder nicht. Auf der nächsten Seite kommen wir damit zum abschließenden Fazit.


Anmelden
Diskutiert diesen Artikel im Forum (0 Antworten).

Aktuelle News

Letzte Lautsprecher Testberichte