Mit der nuBoxx B-30 stellte sich der kleinste und günstigste Regallautsprecher aus Nuberts nuBoxx-Portfolio vor. Wie auch schon die größeren Modelle aus dieser Produktreihe, wurde auch diesem Lautsprecher ein Update unterzogen. Wie sich der Regallautsprecher geschlagen hat, klären die folgenden Zeilen.
Nachdem wir uns nun schon den größeren Regallautsprecher nuBoxx B-40 (zum Testbericht) und den Standlautsprecher nuBoxx B-60 (zum Testbericht) genauer angeschaut haben, wird es Zeit sich dem „Kleinsten“ der Familie zu widmen. Seit nunmehr fast 30 Jahren ist die nuBox-Familie ein fester Bestandteil des schwäbischen Lautsprecherherstellers und wurde 2021 in Form einer neuen Generation aufgelegt, die den Namen nuBoxx tragen darf.
Mit einem Stückpreis von 228,- Euro (Stand: September 2022) ist die Nubert nuBoxx B-30 nicht nur der kleinste Lautsprecher der nuBoxx-Reihe, sondern auch der günstigste Einstieg in die Welt der schwäbischen Passiv-Lautsprecher (abgesehen vom BF-10 On-Wall-Lautsprecher). Denn es handelt sich hier um die Einstiegsklasse der Schwaben, auch wenn es auf den ersten Eindruck gar nicht so aussehen vermag. Denn optisch, wie auch die Geschwister der Serie, wirkt die B-30 hochmodern, mit ihrem MDF-Korpus und der darauf perfekt aufgebrachten Dekorfolie in Schwarz. Dazu trägt auch die seidenmatt lackierte Schallwand bei, die nicht nur schick aussieht, sondern mit ihrer graphitgrauen Farbe einen schönen Kontrast zum dunklen Gehäuse bildet.Nachfolgend haben wir nochmal einen kleinen Überblick verlinkt, welche Modelle zur aktuellen nuBoxx-Generation zählen:
Wem das hier gezeigte Modell zu dunkel ist, der kann auch eine Variante in Weiß mit einer eisgrauen Schallwand erwerben, so wie die B-40 bei uns vorstellig war.
In dieser Schallwand sitzen die beiden Treibereinheiten, denn es handelt sich hier um ein 2-Wege-Bassreflex-System welches einen Frequenzgang von 51-24-000Hz (-3dB) abbilden können soll. Dafür verantwortlich macht Nubert einen 150mm Tiefmitteltöner mit einer Polypropylenmembran, welcher über einen starken Magnetantrieb verfügt. Angekoppelt wird dann bei 2.600 Hz die Hochtonkalotte mit einem Durchmesser von 26 mm. Diese sitzt in einer präzise gefertigten Frontplatte mit einer breiten Schallführung, welche auch außerhalb des Sweetspots für einen hohen Klanggenuss sorgt.
Trotz der sichtbaren Montageschrauben ist die Optik Nubert auch bei der dunklen Varianten sehr gut gelungen (konnte persönlich nur die helle Farbvariante begutachten), gerade dass die verbauten Treiber dadurch optisch nicht so aus der wertigen Schallwand herausstechen, gefällt mir besonders gut. Bei der Verarbeitung muss man auch fairerweise sagen, dass die B-30 nicht wie ein Einstiegslautsprecher wirkt, sondern sich schon in der guten Mittelklasse aus platziert. Das unterstreichen die magnetisch haltenden Frontabdeckungen mit ihrer melierten Stoffbespannung. Hier verzichtet der Hersteller auf sichtbare Aufnahmen und hält die Optik im Vergleich zum Vorgänger nochmal "cleaner" - was der B-30 hervorragend steht.
Diese hohe Verarbeitungsgüte zeigt sich auch auf der Rückseite des Lautsprechers in Form eines hochwertigen Anschluss-Panels. In dem 16mm starken MDF-Gehäuse sitzt zwar jetzt nur noch ein „einfaches“ Anschlussterminal, das Bi-Wiring-Terminal vom Vorgänger gibt es nicht mehr, war aber auch in der Lautsprechergattung eher als „Haben als Brauchen“ Gimmick zu verstehen. Das neue Anschlussterminal ist in der Materialanmutung massiver ausgeführt und passt deutlich besser zum Lautsprecher. Hinter dem Terminal ist die Frequenzweiche untergebracht, welche mit Folienkondensatoren und Schutzschaltungen bei Überlastung ausgestattet ist. Leider verzichtet Nubert aber auf die einfache Klangregelung für den Hochtonbereich vom Vorgänger, die wohl ist dem Rotstift zum Opfer gefallen.
Wie schon bei den anderen Modellen der Reihe überzeugt die B-30 mit einer guten Verarbeitungsqualität. Die klasse aufgebrachte Folierung, die wertig lackierte Schallwand mit den magnetisch haftenden Frontabdeckungen und das massive Anschlussterminal sind in dieser Preisklasse nicht unbedingt oft anzutreffen. Wenn jetzt noch klanglich alles passt, wird mein Fazit keine große Überraschung. Auf der nächsten Seite geht es weiter mit dem Klangcheck.
Für den Start brauchte ich etwas zum wach werden. Für meinen Einstieg wählte ich Till i collapse von Eminem, um gleich in Stimmung zu kommen. Dank der B-30 dauerte es auch nicht lange und ich saß Kopf nickend vor der Anlage. Der kräftige Bass, der mit Dynamik und saftigen Punch überzeugt, untermauert, aus welchem Holz die Nubert geschnitzt sind. Dazu gesellt sich ein gutes Auflösungsvermögen, welches die Stimmengewalt von Eminem, sowie auch die restlichen Elemente präzise wiedergibt. Interessant ist der breite Sweetspot bzw. der nicht so deutlich zentrale Punkt, was für eine Beschallung zuträglich ist. Nubert gibt selbst 10-45 m² an, was die Raumgröße betrifft, mein Hörraum von um die 32 m² bespielten die Kompakten ordentlich, aber viel größer sollten die Räumlichkeiten auch nicht unbedingt sein.
Weiter geht es mit der musikalischen Göttin Alicia Keys. Auf meiner TIDAL Playlist steht seit geraumer Zeit der Song Underdog und genau das Gegenteil zum vorherigen Titel. Es wird sehr entspannend und zeigt zugleich, dass die schwäbischen Regallautsprecher auch musikalisch ein gutes Verständnis mitbringen. Sehr überzeugend ist die Detailwiedergabe, das feine Gezupfe auf der Gitarre, die sinnliche Stimme von Miss Keys und der druckvolle Bassbereich erzeugen ein homogenes Klangbild. Eine stimmige Soundkulisse und deutlich über dem, was auf dem Preisschild steht.
Abschließend geht es mit Hans Zimmer noch in das Genre der Filmmusik. Inception ist nicht nur einer meiner Lieblingsfilme, sondern auch der Score ist herausragend. Das Stück Dream is collapsing fängt ruhig an, steigert sich immer weiter, bis schlussendlich es in einem Showdown mündet. Mit einem detaillierten, dynamisch, kraftvollen und strukturierten Bühnenbild überzeugen die B-30 mich und trotz der kompakten Bauweise wirken die Lautsprecher im Klang schön voluminös. Auch die Breite des Klangbildes weiß zu gefallen und man muss sich nicht zwingend im Sweetspot des Stereogespanns aufhalten, um in den Genuss der Klangqualitäten zu kommen.
Es ist beeindruckend welch detailliertes, dynamisch kraftvolles und klasse strukturiertes Bühnenbild die Nubert Sprösslinge erzeugen. Die Lautsprecher sind nicht nur schick, sondern auch mit einer audiophilen Substanz versorgt, welche für diese Preisklasse bemerkenswert ist.
Mein Fazit ist jetzt keine Überraschung, wenn man den Artikel aufmerksam bis zum Ende gelesen hat. Bei der Verarbeitung überzeugen sowohl das Gehäuse als auch die wertige Dekorfolie, die auch sehr sauber aufgebracht wurde. Die lackierte Schallwand erzeugt dazu noch ein modernes Bild, welches mit anderen Farbtönen einen nochmals anderen Charakter vermitteln kann. Dazu tragen auch die magnetisch haftenden Frontabdeckungen bei, welche ohne sichtbare Halterung montiert werden können sowie auch das wertige Anschlussterminal mit den massiven Schraubanschlüssen.
Klanglich gibt es auch nichts zu beanstanden. Die kompakten Lautsprecher spielen souverän jedes Genre und bringen neben einem hohen Spaßfaktor auch die nötige Ernsthaftigkeit mit. Es dürfte schwer werden, einen ähnlich guten Regallautsprecher in dieser Preisklasse zu finden, der das Spaß- und Musik-Gen so stolz vor seiner Brust trägt, wie die Nubert nuBoxx B-30. Der perfekte Einstieg in die nubertsche Welt der Passivlautsprecher.
Für einen Stückpreis von 228,- Euro ist die B-30 uneingeschränkt zu empfehlen. Sie klingt nach mehr und macht auch optisch nicht den Eindruck eines Einstiegslautsprechers. Ein absolutes Top-Produkt in dieser Preisklasse. Glückwunsch Nubert! Erwerben kann man die Nubert nuBoxx B-30 im Online-Shop der Schwaben.
Nachfolgend die weiteren Modelle der nuBoxx-Serie aufgelistet:
Nubert nuBoxx B-30