Lautsprecher

Test: Focal Kanta N°1 Lautsprecher

 

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Mittlerweile verfügt der französische Hersteller über sieben Produktlinien:

  • Utopia III
  • Utopia III EVO
  • Sopra
  • Kanta
  • Electra
  • Aria
  • Chorus

Somit gibt es bei Focal für jede Käufergruppe etwas Passendes und die Kanta-Serie gliedert sich in der Mitte des Angebots ein. Neben der hier heute vorgestellten Kanta N°1 Regallautsprecher, sind noch drei weitere Modelle in dieser Produktreihe erhältlich, welche auch ein Heimkino-Setup abbilden können. Dafür stehen zwei Standlautsprecher Kanta N°3 sowie Kanta N°2 als auch der Kanta Center-Lautsprecher zur Verfügung

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Zunächst soll aber erstmal die Kanta N°1 im Fokus stehen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch noch ein ausführlicher Bericht zum Kanta N°2 Standlautsprecher folgen. Noch eingepackt lässt mich erahnen, dass die Kanta N°1 zu den massiveren Vertretern ihrer Klasse gilt. Denn mit einem Gewicht von knapp 13 Kilogramm pro Stück, rechnet man auch als Redakteur erstmal nicht, jedenfalls nicht bei einem Regallautsprecher. Nachdem man den edlen Lautsprecher von seiner sicheren Hülle befreit hat, ist die Optik aber gar nicht so massiv wie vermutet. Abseits der üblichen kantigen Gehäuse und mit Hilfe von interessanten Materialen, wirkt die Kanta N°1 eher wie ein kurviges Model. Die erfrischende Formgebung wird durch geformtes Schichtholz realisiert, welches dem Gehäuse deutlich mehr Stabilität verleiht, als z. B. klassische MDF-Gehäuse.

Focal Kanta N1 04k Focal Kanta N1 04k

Aber auch die Schallwand sollte nicht einfach nur aufgesetzt wirken, sondern die feinen Rundungen des Gehäuses aufgreifen und sich optisch perfekt eingliedern. Dass bewerkstelligten die Franzosen mit Hilfe eines Polymer-Werkstoffs, der sich ganz nach den Wünschen der Entwickler formen lies und trotzdem Stabilität und Resonanzarmut mitbringt. Denn die Materialwahl und Formgebung ist nicht nur fürs Auge gedacht, sondern bringt auch klanglich einige Vorteile mit sich. So ermöglicht der gegossene Polymer-Werkstoff eine fünf Zentimeter dicke Schallwand mit starken Rundungen, um z. B. störende Kantenreflexionen zu reduzieren und um exakte Einfassungen für den Wave Guide des Hochtöners oder den Bassreflex-Port (beim Modell Kanta N°2) direkt in die Schallwand zu formen.

Focal Kanta N1 10k Focal Kanta N1 10k

Dazu kommt noch ein leichter Knick in der Schallwand zwischen Hoch- und Mitteltöner, welcher den Hochtöner ein Stück nach hinten versetzt und die Schwingspule der Kalotte, wo der Schall entsteht, auf eine Linie mit der Schwingspule des Tiefmitteltöners bringt. Diese Ausrichtung soll alle Anteile des eingespeisten Audiosignals zeitgleich beim Hörer ankommen lassen und die Musik somit zeitkorrekt abbilden.

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Explosionszeichnung der Beryllium-Kalotte

Aber nicht nur die geschwungene Schallwand ist ein Highlight bei der Kanta-Serie. Die perfekt aufgesetzte Glasplatte, mit dem aufgebrachten Logo, rundet das edle und hochwertige Erscheinungsbild nach oben hin ab und ruhen tut das Gehäuse auf einem massiven Sockel in dem Schraubgewinde für die Stativaufnahme direkt integriert sind. 

Focal Kanta N1 06k Focal Kanta N1 06k

Dafür passend gibt es die Focal Kanta N°1 Stative, die über passende Löcher direkt mit den Schraubgewinden an den Lautsprechern verbunden werden können und so einen sicheren Stand der wertvollen Lautsprecher gewährleisten. Dazu aber im Praxischeck mehr.

flax sandwich

Technisch setzt man bei der Kanta-Serie auf bewährte Technik, greift aber zugleich ganz oben in das Regal und stattet die Lautsprecher mit ihrer Beryllium-Inverskalotte aus, die man in ähnlicher Form aus den Sopra- und Utopia-Reihen kennt. Aktuell darf dies wohl als „State of the Art“ im Hause Focal bezeichnet werden, was auch viele Audio-Enthusiasten zu den besten Hochtönern weltweit gehört.

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Beryllium ist das vierte Element des Periodensystems und ein sehr seltenes Erdmetall. Es verfügt über sehr bemerkenswerte physikalische Eigenschaften, wie zum Beispiel eine sehr hohe Steifigkeit bei geringem Gewicht, welches es zum idealen Material für einen Hochfrequenzwandler macht. Für die Kanta-Linie wurde die Kalotte etwas in der Belüftung angepasst und besitzt jetzt die interne Bezeichnung IAL3 der aktuellsten Generation. Der rückwärtig abgestrahlte Schall der Beryllium-Kalotte wird in der speziell geformten Kammer effektiv aufgenommen und reduziert die auftreffende Energie auf die hauchdünne Kalotte.

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Auch der verbaute Mitteltieftöner ist kein Unbekannter und stammt aus der Aria 900-Serie. Mit einem Durchmesser von 16,5 Zentimeter kommt auch der Membran aus Flachs/Holz-Sandwich schön zur Geltung wie wir es mitunter auch von DALI mit ihren Holzfasermembranen her kennen, hat sich die Flachs-Optik zum Markenzeichen der Franzosen (Focal) etabliert. Die optisch hübsch anzusehende Membran ist an einer TMD-Sicke (Tuned Mass Damping) aufgehangen und wird von einem NIC-Antrieb (Neutral Inductance Circuit) versorgt, welcher das Magnetfeld des Antriebs stabilisiert. Diese Mischung aus Beryllium-Kalotte und Flachs-Membran ist einmalig in der Focal Produktpalette und kombiniert Technik aus den Flaggschiff-Serien mit den bewährten aus der Mittelklasse der Franzosen. Wie diese Zusammenführung klingt, habe ich auf der nächsten Seite festgehalten.


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