Wie bei jedem smarten Gerät mittlerweile, läuft ohne Einrichtung gar nichts mehr. So kann der Kopfhörer zwar einfach nur per Bluetooth gekoppelt werden, aber den kompletten Funktionsumfang offenbart erst die App AI-Life von Huawei. Da ich diese durch die FreeBuds Pro schon installiert hatte, erkannte die App die neuen FreeBuds Studio automatisch und durch einen Klick waren sie auch schon mit meinem Huawei P30 Pro verbunden.
Beim ersten Start muss man diversen Datennutzungsrichtlinien zustimmen, leider mittlerweile üblich ist auch die Standortabfrage mit der Bluetooth-Nutzung unumgänglich verknüpft. Ob Huawei und der entsprechende chinesische Apparat dahinter jetzt da mehr oder weniger „spioniert“ als Google, Apple oder Amazon es machen, möchte ich an dieser Stelle nicht bewerten. Die Nutzung von smarten Geräten ist mittlerweile ohne Datenfreigabe nicht mehr möglich, dass sollte mittlerweile jedem klar sein, man entscheidet halt nur noch wem man seine Daten zur Verfügung stellt. Für alle die den Kopfhörer am TV nutzen möchte, dank Bluetooth 5.2 sind die FreeBuds Studio, wenn der TV es denn auch unterstützt, dafür perfekt geeignet, da die Version 5.2 auch die Low Latency-Funktion bereitstellt.
Die App selbst ist übersichtlich und dank heller Oberfläche mit dunkler Schrift, ist auch eine sehr gute Lesbarkeit gegeben. Neben der Anzeige des Akkuzustandes, lässt sich hier auch das ANC in der App regeln, dafür stehen drei Stufen und eine Automatik zur Verfügung. Diese Automatik regelt dann selbständig, anhand der wahrgenommen Umgebung, zwischen den Einstellungen: Gering, Standard und Ultra durch und findet auch zu 99% immer die korrekte Einstellung für die Situation. Von der Effektivität her ist das ANC bei den Huawei Kopfhörern erstklassig umgesetzt. Dank des hervorragenden Sitzes auf meinen Ohren dringen wenige Umgebungsgeräusche durch den Over-Ear-Kopfhörer. Mit aktivierten Noise Cancelling wird der Rest auch noch gefiltert und wenn man sich in Umgebungen mit monotonen Geräuschen von Autos, Straßenbahnen oder einer laufenden Spülmaschine befindet, ist mit dem FreeBuds Studio dann Ruhe. Ohne laufender Musik war nur ein minimales Grundrauschen hörbar, aber nur gering und in subjektiv empfunden nicht störend, spätestens wenn man Musik zuspielt ist das aber auch eh nicht mehr wahrnehmbar. Beim Fahrradfahren war eine Nutzung des ANC nicht möglich bzw. sollte man nicht aktivieren, da der „Verkehrslärm“, den man ja intuitiv mit einkalkuliert, einfach kaum bis gar nicht mehr durchdrang und es schnell gefährlich werden kann.
Aber dafür gibt es ja den Aufmerksamkeits-Modus, welcher die Geräusche der „Außenwelt“ durchlässt, dass auch bei laufender Musik und das so gut, das Gespräche mit Mitmenschen sich „normal“ anfühlen, ohne den Kopfhörer absetzen zu müssen. Wirklich beeindruckend gut umgesetzt, wenn sich auch hier ein leichtes Grundrauschen eingeschlichen hat, nicht störend aber hörbar. Bei der Steuerung setzt Huawei auf eine Mischung aus Tasten und Gestensteuerung. Neben den „echten“ Tasten für die Noise Cancelling / Awareness Funktion, den Betriebszustand und der Bluetooth-Verbindung, regelt die Gesten-Steuerung die Lautstärke, die Musikwiedergabe und den Sprachassistenten. Das funktioniert in der Praxis auch sehr gut, sehr reaktionsschnell werden Befehle umgesetzt und der Kopfhörer interpretiert die Eingaben auch immer sehr genau, sodass es kaum zu Fehleingaben kommt. Praktisch ist auch die automatische Trageerkennung, die ich schon von den FreeBuds Pro her kenne. Diese erkennt ob der Kopfhörer aufgesetzt bzw. abgenommen wird und stoppt die Musikwiedergabe bzw. startet sie beim letzten Stopp-Punkt selbstständig. Klingt nicht nur gut, sondern funktioniert im Alltag auch erstklassig. Wo wir dann beim „Klingen“ wären.
Beim Klangcheck war ich überrascht, wie ausgewogen, hochauflösend und dynamisch der Huawei FreeBuds Studio klingt. Mit aktivierten ANC kann man sich in die Musikwelt regelrecht flüchten, denn der Treiber vermag jedes Detail wirklich exakt nachzuzeichnen und bringt gleichzeitig einen Punch mit, der richtig Druck aufbaut. Bei Paul McCartneys Song Long Tailed Winter Bird im Qobuz-Stream sind die Gitarren so genau abgebildet, dass man jedes Gezupfe und Seitenstreicheln wahrnimmt und das auch bei Pegeln die wehtun, aber nicht weil der Kopfhörer verzerrt, sondern weil er kontrolliert laut kann. Auch Katy Perrys MTV Unplugged Album spiegelt diesen detailverliebten Charakter wieder und zeigt auch auf, das der FreeBuds Studio es versteht ein räumliches Bühnenbild zu erschaffen. Für einen Kopfhörer nicht ganz einfach aber der Huawei Over-Ear macht die Sache richtig gut. Man kann sich die Künstlerin richtig vorstellen, wie sie auf der Bühne steht mit ihrer Akustikgitarre im Anschlag, wenn man die Augen schließt und sich der wunderbaren Stimme hingibt.
Aber nicht nur die feine Zeichnung im Klang überzeugt. Der Kopfhörer kann auch richtig zulangen, was er bei Ne Viden von Scann-Tec klar unter Beweis stellt. Die Bassgewallt ist enorm, er geht schön tief und bleibt auch bei hohen Lautstärken kontrolliert. Hier überzeugt nicht ein „Wummern“ sondern der sitzende Beat, besitzt der Klang doch Kontur und Druck ohne dabei undeutlich zu werden. Hinzu gesellen sich räumliche Effekte, die aufgrund des heftigen Beats nicht in den Hintergrund rücken, sondern diesen begleiten und den Sound stimmig abrunden. Erschreckend gut bzw. schnell ist der verbaute Treiber, Bass, Effekte, Stimmen sitzen immer sehr genau platziert, wenn man bedenkt, dass hier ja nur eine Membran alle Frequenzbereiche arbeitet, dann kann man Huawei zu dieser Abstimmung nur gratulieren. Der Kopfhörer macht Spaß, bleibt aber ernsthaft bei der Sache, verliert sich nicht in bestimmte Bereiche des Frequenzbands, sondern agiert sehr homogen und wird meinen Ansprüchen an einen kabellosen Kopfhörer mehr als gerecht. Aber nicht nur Audio-Enthusiasten wird er mit seinem guten Auflösungsvermögen gerecht, auch Freunde der lauten Musik können zugreifen, denn selbst bei höchsten Pegeln verzerrt der FreeBuds Studio kaum, aber scheppert einem Rock, Hip-Hop oder elektronische Klänge vom feinsten in den Gehörgang.
Bei der Akkulaufzeit ist der Huawei FreeBuds Studio jetzt kein ausgewiesener Dauerläufer, mit aktivierten ANC und ungefähr halber Lautstärke kam ich auf insgesamt 18,5 Stunden, Huawei gibt ungefähr 20 Stunden an somit bin ich in Reichweite des Datenblatts. Aufgeladen war der Kopfhörer in unter einer Stunde wieder komplett, an meinem Huawei P30 Pro Schnellladegerät. Es gibt Kopfhörer, wie z. B. den DALI IO-6, die hier deutlich länger unterwegs sein können, aber trocken betrachtet fallen mir nicht viele Einsatzgebiete ein, wo man heutzutage mehr als 20 Stunden am Stück keinen Zugang zum Strom mehr hat. Wer diese kennt, der muss eben vom Huawei Modell Abstand nehmen. Somit komme ich zur abschließenden Beurteilung des FreeBuds Studio.
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