AV Receiver/ Verstärker

Test: Roksan Attessa Streaming Amplifier

roksan attessa newsRoksan, eine in der deutschsprachigen Gegend noch etwas unbekannte Firma, geht jetzt mit der neuen Attessa-Serie an den Start und bietet gleich mehrere interessante HiFi-Geräte an, die auch am Puls der Zeit ausgestattet sind. Mit dem Roksan Attessa Streaming Verstärker ist ein Gerät vorstellig, welches mehr als genügend Leistung sowie auch die leistungsfähige bluOS Streaming-Plattform mitbringt.

 

 

Roksan wurde bereits 1985 im englischen Cambridge gegründet, ist aber trotz solch legendärer Plattenspieler wie dem Xerxes in Deutschland immer noch eher ein Geheimtipp und der Bekanntheitsgrad ausbaufähig. Aber daran arbeiten wir ja schon mit diesem Artikel… Ebenfalls beim Bekanntheitsgrad und der Entwicklung neuer Produkte helfen dürfte die im Jahr 2016 erfolgte Übernahme von Roksan durch Monitor Audio. Hat man doch jetzt Zugriff auf ein eigenes Forschungs- und Entwicklungs- sowie Design-Team mit jahrzehntelanger Erfahrung. Da die Expertise von Monitor Audio aber vorrangig bei Lautsprechern liegt, hat man sich für die Attessa-Serie (und hoffentlich auch noch viele weitere Projekte) noch eine echte Koryphäe mit an Bord geholt: Jon Green, den ehemaligen Chefentwickler von Naim.

Das Ergebnis ist eine Elektronikserie, mit der die sonst sehr traditionell „analoge Firma“ Roksan komplett neue Wege geht und erstmals auch HiFi-Geräte mit smarten Funktionen bzw. einem Internetzugang anbietet. Und genau diesen Roksan Attessa Streaming Verstärker haben wir uns ins Haus geholt und wollen prüfen, ob das smarte Erstlingswerk gleich ein Volltreffer ist und mit den bekannten Größen am Markt mithalten kann.

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Hat man den Verstärker aus seiner stabilen Umverpackung befreit, begrüßt einem gleich ein optischer Leckerbissen. Im Gegensatz vieler anderer Hersteller von solchen Alleskönnern, ist der Verstärker im HiFi-üblichen 43 Zentimeter breiten Format gehalten und passt somit perfekt in vorhandene HiFi-Racks, ohne verloren zu wirken. Wer ein stimmiges Gesamtbild seiner Komponenten präferiert, kann zum Verstärker, den es auch ohne Streaming-Modul gibt (Attessa Integrated Amplifier), gleich noch einen CD-Player (Attessa CD-Transport) oder Plattenspieler (Attessa Turntable) aus der gleichen Reihe ordern. Vorteil: der Attessa CD-Transport ist über die BluOS-App bzw. die Fernbedienung steuerbar. Auch sind Gehäusegrößen alle Produkte perfekt aufeinander abgestimmt und können übereinandergestapelt werden, ohne das etwas wackelt oder hintenüberfällt. Insbesondere beim Plattenspieler ist das keine Selbstverständlichkeit.

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Neben der hier gezeigten silberfarbenen Variante ist die Attessa-Serie auch in einer schwarzen Ausführung erhältlich. Bei der Materialwahl setzen die Briten einen Mix aus Aluminium und Stahl ein. So ist die Front inklusive massivem Drehregler aus Aluminium gefertigt und das restliche Gehäuse aus einem Stahlchassis. Optisch würde ich persönlich mir ein einheitlicheres Gesamtbild wie beispielsweise ein Gehäuse komplett aus Aluminium wünschen, aber das ist in dieser Preisklasse nicht immer sinnvoll umsetzbar. Die Verarbeitungsqualität ist dennoch auf einem sehr hohen Niveau einzuordnen und der Verstärker wirkt sehr solide in seiner Ausführung.

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Im Gegensatz zu den kürzlichen getesteten Modellen NAD C 700 und Cambridge Audio Evo 75 mit ihren großen Displays in der Front, setzt Roksan bei ihrer Attessa-Serie auf eine dezente Designsprache, die flache Bauweise lässt den Verstärker sehr unscheinbar wirken und die cleane Front wirkt edel und nicht so verspielt, wie die anderen „Kollegen“. Ganz auf ein Display verzichtet Roksan aber dann doch nicht und so ist ein unsichtbares OLED-Display inklusive Statusanzeigen in dem schwarzen Streifen untergebracht, die sich nur zu erkennen geben, wenn das Gerät eingeschaltet ist. Gleiches gilt für die Anzeige der aktuell gewählten Lautstärke, die mittels 20 Balken den aktuellen Pegel grafisch abbilden. Das sieht in der Praxis richtig schick aus, da der Verstärker ausgeschaltet sehr futuristisch wirkt und dank der orangenen LED-Farbe, typisch für Roksan-Geräte, eingeschaltet auch in einem SciFi-Film aus den neunziger Jahren als Raumschiff-Steuerung durchgehen würde. Die Briten vereinen hier moderne Optik gekonnt mit ein paar Retro-Elementen, die mir persönlich sehr gut gefällt und sich klar von der Masse abhebt.

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Als klasse ist auch die Steuerung des Verstärkers zu beschreiben. Neben der Fernbedienung, die leider eine Aluminiumoberfläche nur in einem Kunststoff imitiert, lässt sich der Verstärker auch über das Drehrad in der Front steuern. Dafür besitzt der massive Aluminiumregler neben der stufenlosen Dreh- auch eine Drückfunktion die mittels eingebauten Vibrationsmotor bspw. die Auswahl eines Eingangs auch haptisch bestätigt. Das verleiht dem Attessa Streaming Amp das gewisse Etwas, was von einem teuren HiFi-Gerät erwartet und dieses zugleich auch auszeichnet. Drei Zusatztasten für die Musiksteuerung und der große Powerknopf runden die Steuerungselemente in der Front ab. Wer mit seinen Händen nicht ständig am Verstärker selbst agieren möchte, der kann alternativ die schon erwähnte Fernbedienung für alle Funktionen nutzen, oder die App-Steuerung dazu verwenden, dazu aber später mehr.

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Auf der Rückseite verfliegt der Future-Charme wieder, aber was soll man hier bei den ganzen standardisierten Anschlüssen auch designen? Neben soliden Schaubanschlüssen für ein Stereolautsprecherpaar, welche auch Bananenstecker problemlos aufnehmen können, befinden sich hier die analogen und digitalen Eingänge. Besonders ist die schon eingebaute Phonovorstufe für MM-Systeme, dafür fehlt ein HDMI-Anschluss für ein TV-Gerät. Wer den Attessa Verstärker in eine Heimkino-Umgebung einbinden möchte, kann mittels Pre-Out den Verstärker mit dem vorhandenen AV-Receiver verbinden und so z. B. die Endstufen des AV-Receivers entlasten bzw. um weitere Kanäle oder Räume erweitern. Praktisch ist dabei die Signaleingangserkennung, welche den Attessa-Verstärker automatisch ein- und ausschaltet. Ins Netzwerk bindet man den Attessa mittels Ethernet-Kabel ein, wer es kabellos möchte muss den beiliegenden WLAN-Dongle in einen der USB-Anschlüsse stecken. Auch sind die kabellosen Schnittstellen AirPlay 2 und Bluetooth mit AAC- bzw. aptX-Codec Unterstützung mit von der Partie. Letzteres leider nicht höher aufgelöst und auch nur in eine Richtung, das machen die Mitbewerber besser. Am interessantesten ist die integrierte BluOS-Multiroom-Plattform, aber zu der komme ich später noch.

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Unter der Haube des knapp 10 Kilogramm schweren Verstärkers wird man von einem aufgeräumten Innenraum begrüßt, wo der massive 400 VA Ringkerntrafo optisch dominiert. Dieser versorgt die Verstärkereinheit mit Strom, welche diesen in bis zu zweimal 130 Watt Sinusleistung bei 4 Ohm umwandeln kann. Damit sind auch ausgewachsene Standlautsprecher locker anzutreiben. Für die Wärmeabfuhr ist ein üppig dimensionierter Kühlkörper verantwortlich, der nach oben durchs Gitter und auch durch den Boden, dank einer Aussparung frei atmen kann. Die digitale Sektion inklusive des BluOS-Moduls ist getrennt von der analogen Sektion und soll so Störgeräuschen entgegenwirken. Viel mehr theoretischer Natur kann ich auch nicht zum Roksan Attessa Streaming Verstärker beitragen und es wird Zeit für den praktischen Einsatz.


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