Test: Bluesound Powernode 2i HDMi

bluesound powernode 2i newsEinige Lautsprecher, stationär oder portabel, haben wir uns aus dem Portfolio von Bluesound schon angeschaut. Heute ergänzen wir diese Reihe um einen Verstärker mit integriertem BluOS-Modul, um genauer zu sein, schauen wir uns den Bluesound Powernode 2i ausführlich an.

 

 

Neben dem Bluesound Pulse Flex 2i, Pulse Mini 2i oder Pulse 2i, ist Bluesound auch bei NAD und DALI Produkten allgegenwärtig. Denn das BluOS Betriebssystem bzw. Multiroom-System ist auch abseits der eigenen Produktfamilie von Bluesound wiederzufinden. Beispielsweise mit den DALI Rubicon 2 C oder den NAD M10, kann das umfangreiche Bluesound Portfolio sinnvoll ergänzt werden. Aber auch die eigenen Produkte decken schon eine breite Palette ab. Der Bluesound Powernode 2i HDMI ist nicht nur ein Vollverstärker mit zweimal 60 Watt in einem kompakten Formfaktor, sondern stellt dem Nutzer auch die umfangreiche Multiroom-Plattform BluOS zur Seite, die alle erdenklichen Streaming-Dienste aufbereitet in der App zur Verfügung stellt, gleiches gilt auch für die eigene digitale Musiksammlung.

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Mit einer Breite von gerade mal 22 Zentimetern und eine Höhe von sieben Zentimetern, ist der Powernode 2i HDMI ein wirklich kompakter Vertreter seiner Zunft. Das weiße Gehäuse aus wertigem Kunststoff besitzt in der Mitte ein Touchpanel über welches sich einfache Musikwiedergabe Funktionen steuern lassen, ähnlich wie beim Bluesound Pulse 2i.

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Das berührungsempfindliche Bedienfeld ist von einem schicken Metallgitter eingefasst und sorgt für einen farblichen Kontrast am Gehäuse. Diesen schwarzen Farbtupfer greift der umlaufende Ring auch auf und verleiht dem Powernode 2i seine charakteristische Optik, wozu auch das in der Front sitzende Bluesound Logo beiträgt. Bis auf den Kopfhörerausgang, der im Übrigen auch Kopfhörer mit 250-300 Ohm locker bespielen kann, gibt es von der frontalen Begutachtung nichts weiter Erwähnenswertes.

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Diese „aufs wesentliche“ reduzierte Optik ist das Credo von Bluesound, kein Display, keine Fernbedienung oder gar anderen „Spielkram“ findet man beim Powernode wieder, nur der Verstärker und ein smartes Gerät sind für die komplette Bedienung von Nöten, aber dazu später mehr. Auf der Rückseite wird es dagegen spannender, denn auch der Powernode stellt dem Nutzer einige kabelgebundene Zugänge zur Verfügung.

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Wie der in der Überschrift stehende Name schon verrät, handelt es sich bei unserem Powernode 2i um die HDMI-Edition mit einem entsprechenden Port sowie eARC Ein- bzw. Ausgang. Somit also auch der perfekte Spielpartner für ein TV-Gerät. Um das Gerät so kompakt wie möglich halten zu können, kombiniert Bluesound zwei analoge Eingänge mit zwei Toslink-Eingängen und realisiert diese „Doppelbelegung“ mit einem kleinen Adapter. Aber damit ist es noch nicht getan. Neben der Ethernet-Schnittstelle können auch USB-Speichermedien mit einem Typ-A-USB-Anschluss ausgelesen werden und für Freunde der kabellosen Zuspielung steht aktuelles WLAN und Bluetooth 5.0 mit aptX-HD bereit. Letzteres aber nicht nur in eine Richtung, also als reiner Zuspieler nutzbar. Denn dank bidirektionales Bluetooth kann man auch einen Bluetooth-Kopfhörer oder Lautsprecher mit dem Verstärker koppeln und so seine Audiodaten genießen. Wem die reine Stereobeschallung über die üppig dimensionierten Kabelklemmen nicht ausreicht, darf sich noch über einen zusätzlichen Subwoofer-Ausgang freuen.

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Im Inneren des Powernode 2i werkelt ein Class D-Verstärker mit HybridDigital Technologie. Hierbei handelt es sich um einen selbstschwingenden, mit einer aktiven Gegenkopplung arbeitenden Verstärker, der das analoge kurvenförmige Eingangssignal zunächst per Pulsweitenmodulation (PWM) in ein Rechtecksignal umwandelt. Die Musikinformation steckt nun ausschließlich in der sich verändernden Pulsweite. Da Leistungstransistoren nur zwei Schaltzustände benötigen – ein oder aus – arbeiten Hybrid Digital Class D-Verstärker im Gegensatz zur Class A und B Technik effizienter und sollen eine Leistungsausbeute von mehr als 90 % erreichen können. Diese beziffert Bluesound beim Powernode mit zweimal 60 Watt Dauerleistung bei 8 Ohm. Ich vermute ja, dass im uns schon vorgestellten NAD D3045 eine ähnliche, wenn nicht sogar die gleiche Endstufentechnik verbaut wurde.


Praxistest

Die Einrichtung des Powernode 2i ist denkbar einfach und viele Wege sind zielführend. Eins ist aber immer zwingend, die smarte App von BluOS. Denn ohne diese lässt sich der Verstärker nicht steuern bzw. das volle Potenzial wirklich ausreizen. Man kann sicherlich seine Geräte per Kabel anschließen, HDMI- und analoge bzw. digitale Eingänge sind vorhanden als auch die Lautstärke direkt am Gerät steuerbar, aber bei der Eingangswahl wird es dann schon schwierig ohne Software-Unterstützung. Um in den Genuss des vollen Funktionsumfangs zu kommen, muss der Streaming-Verstärker aber in das heimische Netzwerk eingespeist werden, per WLAN oder eben Ethernet-Schnittstelle.

Wie kürzlich bei den DALI Rubicon 2 C besprochen, ist auch hier als Stichwort BluOS zu nennen, eins der aktuell umfangreichsten und bedienerfreundlichsten Multiroom-Systeme. Die Installation ist schnell erledigt, neben der Einrichtung des WLAN-Zugangs (wenn genutzt) muss dem Powernode nur in der Software korrekt „beschriftet“ werden und schon kann man sich vom Funktionsumfang des BluOS-Multiroom-Systems überzeugen. Die hauptsächlich schwarz-weiße Oberfläche ist sehr übersichtlich gestaltet und bietet dem Nutzer einen enormen Funktionsumfang. Zwischen Streaming-Diensten wählen, Quelleingang auswählen, Musik aus dem Netzwerk abspielen oder einfach auf Audiofiles am angesteckten USB-Stick zugreifen. Aber auch alle nennenswerten Streaming-Dienste sind implementiert und lassen keinen Zugang vermissen.

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Genau haben wir dieses System schon in vorherigen Testberichten genauer beäugt, auf die wir an dieser Stelle gerne verweisen möchten. Seitdem hat sich auch nichts großartig verändert, außer das Amazon Music HD jetzt auch von der Software unterstützt wird.

 

 

Kurz zusammengefasst, für mich gehört BluOS, neben Yamahas MusicCast zu den aktuell besten herstellerbasierenden Multiroom-Plattformen. BluOS agiert jederzeit stabil und flüssig, kommuniziert mit verbundenen Geräten reaktionsschnell. Dazu kommt noch eine Unterstützung für ROON und Airplay 2 was keine Wünsche offenlässt. Als weiteres praktisches Feature ist das bidirektionale Bluetooth anzusehen. Neben der üblichen Zuspielung von Audiosignalen durch ein smartes Gerät, kann der Powernode auch Bluetooth-Signale selbst senden und somit lassen sich Kopfhörer mit dem Verstärker koppeln. Wer also abends gerne mal einen Film oder sein Lieblingsalbum lauter hören möchte, ohne die Mitbewohner oder Nachbarn zu ärgern, setzt sich eben den Kopfhörer auf. Das funktioniert in der Praxis auch einwandfrei und selbst beim TV-Beitrieb ist eine synchrone Stimmenwiedergabe möglich. 

Sobald man seinen Kopfhörer vom Powernode 2i entkoppelt, übernehmen sofort die Lautsprecher wieder die Tonwiedergabe und starten beim zuletzt gewählten Lautstärkepegel des Eingangs und nicht beim eventuell hoch eingestellten Bluetooth-Eingang. Das durchdacht gelöste Konzept erspart die Schreckmomente von spontan abgezogenen Kopfhörern (…) Neben der App-Steuerung, lässt sich der Powernode über das berührungsempfindliche Bedienpanel auf der Vorderseite bedienen oder aber über eine schon vorhandene Fernbedienung. Denn im Powernode haben die Entwickler einen IR-Empfänger eingesetzt, welcher angelernt und somit auch mit Fernbedienungen fremder Hersteller bedient werden kann. Um die Anlernfunktion nutzen zu können, wird dann aber wieder die App gebraucht, also um eine Installation kommt man auch hier nicht herum. Das spiegelt sich aber bei allen Bluesound Geräten wieder, die klar für eine Multiroom-Umgebung konzipiert sind und auch erst dort ihre volle Stärke ausspielen vermögen.

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Aber auch klanglich, wenn man das bei einem Verstärker so nennen kann, überzeugt der Powernode 2i. Neben Regallautsprechern wie z. B. den Monitor Audio Radius 90 waren selbst Standlautsprecher wie die Radius 270 aus gleichem Hause, oder die Rubicon 6 von DALI, kein wirkliches Problem. Letztere fühlten sich bis etwas über Zimmerlautstärke sehr wohl am Powernode, bei höheren Lautstärken war dann auch das Limit des kompakten Verstärker erreicht, was aber immer noch sehr beeindruckend ist, welche Power in dem Amp steckt. Meine Onkyo M-5000R Endstufe agiert im Bereich Impulskontrolle und Dynamik etwas differenzierter und kraftvoller, aber diese ist auch mehr als zehnmal so groß bzw. wiegt mehr als zehnmal so viel wie der Bluesound Verstärker und kann einfach nur „verstärken“.

Mit seinen zweimal 60 Watt sind locker Wohnumgebungen von 20-25² gut zu beschallen, die Leistungsentfaltung reicht auch für Standlautsprecher vom Schlag einer DALI Oberon 5 spielend aus und dazu kommt eine umfangreiche Funktionalität, die ihn so „wertvoll“ macht. Wie beim NAD D3045 mit sehr ähnlicher Verstärkertechnologie, zeigt auch der Powernode 2i das nicht immer riesige Endstufen nötig sind, um ein audiophiles Klangvergnügen zu realisieren. Klar sollte aber auch sein, mannshohe Standlautsprecher mit einem schlechten Wirkungsgrad werden auch am Powernode keine Freude bereiten. Aber in Mitten eines Stereosetup aus Regallautsprechern oder Standlautsprechern mit einem guten Wirkungsgrad, kann auch der kompakte Alleskönner aus dem Bluesound-Portfolio den anspruchsvollen Musikbegeisterten zufrieden stellen.


Fazit

„Klein aber Oho“ So würde ich mein Fazit jetzt formulieren und hätte damit eigentlich alles gesagt. Mit dem Powernode 2i interpretiert Bluesound „den“ Verstärker als eierlegende Wollmilchsau und verpackt das Ganze in einen schicken Anzug, der nicht nur modern wirkt, sondern auch optisch betrachtet etwas Zukunft mitbringt und damit auch die technische Ausstattung gekonnt unterstreicht. Features wie die leistungsstarke BluOS-Plattform, HDMI-ARC, bidirektionales Bluetooth mit aptX-HD, Airplay 2 und eine Unterstützung für Audioformate wie MQA und DSD, was braucht der Audioliebhaber mehr? Dazu überzeugt auch die Leistungsfähigkeit des kompakten Verstärkers, mit seinen zweimal 60 Watt sind viele audiophile Stereokonfigurationen denkbar. Mir persönlich fehlte nur eine USB-Schnittstelle für den Computer in der klar digitalen Ausrichtung des Verstärkers.

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Der Bluesound Powernode 2i (HDMI) ist aktuell für um die 899,- Euro im Handel zu bekommen, ist damit teurer als der NAD D3045, ein ELAC DS-A101 oder Nubert nuConnect ampX. Bietet aber das rundeste Gesamtpaket von allen Genannten, wenn man sich rein auf digitale Medien konzentriert. Wer einen Plattenspieler nutzen möchte oder einfach mehr Leistung im kompakten Format benötigt, sollte sich den NAD D3045 oder Nubert ampX genauer anschauen, es kommt auch einfach auf den vorgesehenen Einsatzzweck an. Das komplette Bluesound-Portfolio ist auf Multiroom- und Streaming ausgelegt und bietet mit BluOS auch eine der fortschrittlichsten bzw. umfangreichsten Software-Lösung an. Bleibt für mich nur folgendes Prädikat zu vergeben: Der Bluesound Powernode 2i ist in seinem Segment ein absolutes Top-Produkt.

 

Bluesound Powernode 2i 

kompakter Verstärker mit Leistung und umfangreichen Multiroomfähigkeiten, 06.05.2020  
Pro
  • kompaktes, wertiges und modernes Gehäuse
  • leistungsstarke Endstufen 
  • viele digitale Schnittstellen z.B. HDMI-ARC
  • zwei analoge Eingänge
  • Kopfhöreranschluss
  • BluOS-Plattform / Multiroomfähigkeiten
  • unterstützte Streamingdienste
  • ROON und Airplay 2 Unterstützung
  • MQA- und DSD-Audiodaten (DSD Konvertierung in FLAC)
  • HiRes 192kHz / 24 Bit Audiodaten
  • IR-Sensor für "fremde" Fernbedienung
  • Bluetooth 5.0 aptX-HD Zweiweg (Empfangs- und Kopfhörer-Modus)
Contra
  • keine USB (Computer) - oder Phono-Schnittstelle
  • kein Display
Mark Levinson No 5002 4k

 

bluesound powernode 2i award 

 

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