Im Februar 2018 hat Apple seinen ersten Smartspeaker, den neuen Apple HomePod (2023) auf den Markt gebracht. Fast genau fünf Jahre später erscheint nun die neue Version, die ab dem 03.02.2022 erhältlich sein wird.
Nachdem die erste Revision im März 2021 eingestellt wurde und Apple bekannt gab, dass der zukünftige Fokus auf dem HomePod Mini liegt, ist die Vorstellung eines Nachfolgers ein wenig überraschend. Die zweite Generation setzt auf das gleiche Design, aber andere Hardware unter der Haube. Statt dem Apple A8 (Generation iPhone 6, 2014) kommt der S7 (Generation Apple Watch 7, 2021) zum Einsatz. Neu auf der Featureseite ist der Support von Spatial Audio und Dolby Atmos. Abgespeckt wurden allerdings auch einige Funktionen. So hat der neue Homepod nur noch fünf Hochtöner (statt ehemals sieben). Außerdem wurden zwei Mikrofone gestrichen. Ob sich das auf den klang auswirkt, können wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht beurteilen.
Das Netzwerk erhält ebenfalls ein Downgrade und unterstützt nur noch Wi-Fi 4 (802.11n), statt wie der Vorgänger Wi-Fi 5 (802.11ac), was vermutlich den notwendigen Bandbreiten für die Audiosignalübertragung geschuldet ist. Die eingesetzten Materialien sind so weit möglich nachhaltig: so sind 100% recyceltes Gold in der Beschichtung mehrerer Leiterplatten und in den Magneten der Lautsprecher kommen ebenfalls vollständig recycelte seltene Erden zum Einsatz. Quecksilber, bromhaltige Flammschutzmittel, PVC und Beryllium werden gar nicht mehr verwendet. Die Verpackung kommt ohne Plastikfolie zum Verbraucher und besteht zu 96% aus Fasern.
Mit Computational Audio, das dank dem S7 Prozessor „noch fortschrittlicher“ sein soll, wird der Klang anhand der Position im Raum (für die es integriertes Bass EQ Mikrofon gibt) optimiert. Damit soll es möglich sein, die Schallreflexionen von Oberflächen in der Umgebung zu erkennen und den Sound in Echtzeit anzupassen. Der 4“ Tieftöner (High Excursion, was so viel wie „Langhub“ bedeutet) hat einen Maximalhub von 20 mm, was für die Größe durchaus beachtlich ist. Die fünf Hochtöner mit Beamforming sind als Ring angeordnet. Das soll dabei helfen, die Richtungskontrolle zu erhöhen und Audiosignale von Umgebungsgeräuschen zu trennen. Damit soll für den Hörer ein ein besserer Gesamteindruck erzielt werden.
Vermutlich die erste Wahl des Streamingdienstes für Nutzer ist Apple Music, Vorbesteller, die Neukunden sind, erhalten sechs Monate gratis den Zugriff. Hier gibt es auch Musikstück in Dolby Atmos. Allgemein kann 3D Audio mit einem einzelnen HomePod oder einem HomePod Stereopaar genutzt werden, auch mit einem Apple TV 4K, um ein einfaches Heimkinoerlebnis zu erzeugen. Mit Siri können Nutzer:innen außerdem auf vielseitiges musikalisches Wissen zugreifen und nach Künstler:in, Song, Songtext, Jahrzehnt, Genre, Stimmung oder Aktivität suchen. Zwei oder mehr HomePod oder HomePod mini Lautsprecher Stereo (zwei identische HomePod) oder Multiroom Audio (auch unterschiedliche Modelle möglich) mittels AirPlay 2. Einfach „Hey Siri“ sagen oder die Oberseite des HomePod gedrückt halten, um denselben Song auf mehreren HomePod Lautsprechern oder verschiedene Songs auf unterschiedlichen HomePod Geräten abzuspielen. Im Stereobetrieb wird nicht nur das Signal in den linken und rechten Kanal getrennt, sondern dank der räumlichen Ortung ein Signal berechnet. Laut Apple entsteht so eine breitere, raumfüllendere Klangatmosphäre als bei herkömmlichen Stereolautsprechern.
Das Design ist beim alten geblieben: Der eigentliche Lautsprecher wird von nahtlosem akustisch transparenten Netzgewebe umhüllt. Auf der Oberseite ist eine Touch-Oberfläche mit Hintergrundbeleuchtung, die von einem Rand zum anderen reicht vorhanden, über die man auch am HomePod selbst die Bedienung vornehmen kann. Die verfügbaren Farben sind Weiß und Mitternacht, einer neuen Farbe, die zu 100 Prozent aus recyceltem Netzgewebe besteht. Dazu bietet der Smartspeaker ein farblich passendes, geflochtenes Stromkabel.
Natürlich ist der Sprachassistent Siri integriert, mit den bekannten Möglichkeiten. Neu ist ein Feature, das bereits der HomePod mini integriert hat: Der Lautsprecher kann die Temperatur und Luftfeuchtigkeit messen. Das lässt sich dann mit Automationen, wie dem Ändern der Heizthermosthate oder dem Runterfahren der Jalosien verknüpfen. Im Laufe des Jahres kommt noch die Geräuscherkennung dazu, die automatisch einen Feuer- oder Kohlenmonoxidalarm (genauer: das Alarmsignal des separaten Melders) erkennen soll und eine entsprechende Meldung auf das Smartphone senden soll. Der Apple HomePod unterstützt den neuen Standard Matter und auch Thread und kann als Hub agieren, um so auch das Smart Home von unterwegs aus erreichbar zu machen. Damit ist der Smartspeaker sowohl abwärtskompatibel als auch zukunftssicher. Dank dem U1-Chip kann, wie beim HomePod mini, Music mit einer Berührung des iPhones vom Smartphone zum Lautsprecher übertragen werden. Sid mehrere HomePod im Haushalt vorhanden, kann man mittels Intercom Nachrichten in andere Räume senden.
Durch das Apple Ökosystem sind einzigartige Funktionen möglich: Der HomePod kann bis zu sechs Stimmen erkennen, sodass jede Person im Haushalt ihre eigenen Playlists abspielen, nach Erinnerungen fragen und Ereignisse im Kalender eintragen kann. Wer sein iPhone häufiger verlegt, kann mit „Wo ist?“ auf den HomePod sein Gerät wieder finden, in dem man auf das iPhone den Befehl für Ton abspielen schickt. Wer Freunden oder Familienmitgliedern seinen Standort freigibt, bekommt auch diesen von Siri auf Nachfrage mitgeteilt. Wer gern von Naturgeräuschen (wie Regen oder Meeresrauschen) geweckt werden möchte, für den wurden die Ambient Sounds überarbeitet, die sich nun auch zu Szenen und Weckern hinzufügen lassen.
Der HomePod (2. Generation) kann ab sofort für 349 Euro bestellt werden. Er ist ab Freitag, 3. Februar erhältlich.
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