Das Jahr 10199: Die Schlacht um Arrakis ist vorbei, die Harkonnen hatten die Atreidis praktisch ausgelöscht und den Planeten zurückerobert. Paul und seine Mutter Lady Jessica sind dem Überfall der Harkonnen entkommen, während Pauls Vater Leto beim Versuch, den Baron zu vergiften, in einem letzten Akt der Aufopferung starb. Um in der Wüste zu überleben, hat sich Paul den Fremen angeschlossen, nachdem er ein Duell mit Jamis gewonnen hatte. Stilgar sieht in Paul gar den „Lisan al-Gaib“, den lang erhofften Messias.
Nach einem Initiationsritual, bei dem Paul auf einem Sandwurm reitet, wird er vollständig in das Volk der Fremen aufgenommen. Lady Jessica ersetzt derweil durch ein weiteres Ritual die bisherige Bene-Gesserit-Mutter. Paul jedoch hat schlimme Visionen von einem Heiligen Krieg auf Arrakis. Gemeinsam mit den Fremen macht er sich daran, die nun wieder von den Harkonnen betriebenen Spice-Anlagen zu sabotieren. Immer wieder gelingen ihnen dabei Erfolge. Doch der Baron lässt diese Verluste nicht auf sich sitzen und holt mit na-Baron Feyd-Rautha seinen besonders sadistischen potenziellen Nachfolger, um sich ein für alle Mal der Fremen zu entledigen …
Es hatte lange gedauert, bevor man sich ein zweites Mal an eine Kinoadaption von Frank Herberts Wüstenplanet gewagt hatte. 37 Jahre, um genau zu sein. Fast vier Jahrzehnte, in denen man das Wagnis, noch einmal so in die Falle eines kolossalen Flops zu treten, wie es damals bei Lynchs Dune der Fall gewesen war, nicht mehr eingehen wollte. Doch eines Tages war’s dann so weit. 2017 bekam der Franko-Kanadier Denis Villeneuve den Auftrag für eine Neuverfilmung, die er in zwei Teilen angehen wollte. Das war in etwa zur gleichen Zeit, in der Villeneuve sich an die Fortsetzung eines weiteren SciFi-Kultklassikers gewagt hatte: Blade Runner 2049. Trotz des zweifelsfreien Talents des Regisseurs, der schon zuvor mit Prisoners, Enemy und Sicario gezeigt hatte, was in ihm steckt, war’s weiterhin kein Selbstläufer. Und so ist es kein Wunder, dass man außerdem die Nachwirkungen von Covid-19 abwarten wollte und Dune Part I verzögert ins Kino brachte.
Villeneuves Version des Wüstenplaneten war DAS große Kinoereignis im auslaufenden Jahr 2021 und wurde sehnlichst erwartet, nachdem man die Dreharbeiten bereits zwei Jahre zuvor abgeschlossen hatte. Ich erinnere mich allerdings an das Wackelspiel bezüglich der Einnahmen. So wollte man offiziell erst grünes Licht für die Fortsetzung geben, wenn der erste Teil seine Kosten inkl. Marketing wieder eingespielt hatte. Fans, die der Film von der ersten Sekunde im Kino an gewann, mussten also bangen, ob das offene Ende überhaupt abgeschlossen werden würde und man vor allem die Sandwürmer und den Kampf um Arrakis noch auf der Leinwand würde erleben können. Als es schließlich feststand (Dune hatte mit 400 Mio. Dollar rund 100 Mio. Dollar mehr eingespielt als unbedingt nötig), hörte man weltweit Steine von Fanherzen plumpsen. Die Fans dankten es mit einem noch zahlreicheren Besuch der Fortsetzung (selten genug) und das Einspiel für Dune: Part Two summierte sich auf weltweit 700 Mio. Dollar.
Und das zu Recht! Was Villeneuve gemeinsam mit Kameramann Greig Fraser hier an atemberaubenden Bildern erzeugt, sucht seinesgleichen. Da der zweite Teil maßgeblich auf Arrakis spielt, bekommt man unglaublich viel Weite zu. Dazu gesellen sich grandiose Raumschiff- und Technikdesigns sowie atemberaubende Aufnahmen der Sandwürmer. Inhaltlich war der erste Teil so etwas wie eine Hinführung zum großen Kampf zwischen den Fremen und den Harkonnen. Während die Kämpfe des ersten Teils bestimmt werden durch den Hinterhalt und den Aufmarsch der imperialen Kampftruppen, beginnt Dune: Part Two seine kriegerischen Szenen im Stile einer Guerilla. Die Fremen können den Verteidigungslinien der Harkonnen aufgrund ihrer Gebietskenntnis und der Fähigkeiten, praktisch aus dem Nichts heraus aufzutauchen, immer wieder schmerzhafte Nadelstiche versetzen. Dieser Kampf des David vs. Goliath zeigt bereits biblische Ausmaße, deren religiöse Untertöne noch durch die Messias-Prophezeiungen und -Analogien Paul betreffend untermauert werden.
Dune: Part Two ist mehr noch als der Vorgänger ein auf Religions-Motiven fußender Film, der allerdings auch auf die Gefahren des religiösen Fanatismus hinweist. Wir bekommen es mit Begriffen wie „Schöpfer“, „Heiliger Krieg“ und „Messias“ zu tun, während selbst die Feinde die Macht des Glaubens erkennen. Als der Imperator davon ausgeht, dass er die Fremen und ihren Propheten mit seinen gewaltigen Armeen vernichten könnte, bekommt er von seiner Tochter zu hören, dass er die Macht des Glaubens nicht unterschätzen solle. Bei den Fremen in den südlichen Regionen herrscht gar der Grundsatz, dass dort „… nichts ohne Glauben überleben kann“.
Die Hoffnung dieser seit Jahrzehnten unterdrückten und an die Prophezeiung glaubenden Fremen basiert einzig auf ihrem Glauben an einen neuen Messias; einen Erlöser, der sie einst erretten und ins Paradies führen würde. Etwas klischeehaft wird’s allerdings, wenn man bedenkt, dass der Glauben an die Prophezeiung von den Bene Gesserit in die Welt gesetzt wurde, um die Menschen auf Arrakis zu manipulieren und kontrollieren können. In Chani und den skeptischen Fremen des Nordens stellt Dune: Part Two den Gegenpart gegenüber, wenn Chani an einer Stelle sagt, dass, wenn man die Menschen kontrollieren will, man ihnen einen Messias geben muss – frei nach Lenins Uminterpretation des marx’schen Originalspruchs: „Religion ist Opium fürs Volk“.
Und bevor man mir an dieser Stelle vorwirft, ich reite bei einem Unterhaltungsfilm auf dem Thema Religion rum – Religiosität, Spiritualität und Esoterik lugen fast bei jedem Dialog des Films um die Ecke. Mehr noch, ja deutlich mehr noch als im Vorgänger. Während der ersten 30 Minuten geht’s um praktisch nichts anderes als Erlösung, Errettung, das Beten der religiös verquasten Süd-Fremen und das Esoterisch-Spirituelle von Lady Jessica. Die kann nach dem Genuss des Gifts nun auch noch mit ihrer ungeborenen Frucht kommunizieren und scheint darüber fast wahnsinnig zu werden. Das spannende Gegengewicht ist dabei, dass der Film schildert, wie unkritische Heldenverehrung dazu führen kann, dass wir etwas werden, was wir hassen. Erzählerisch ist Dune: Part Two über nicht gerade kurze Strecken noch ruhiger und dialogzentrierter als sein Vorgänger. Das führt mal zu wirklich bewegenden Momenten, wenn Paul und Chani sich näherkommen, mal wirkt der Esoterikanteil aber auch ein wenig anstrengend. Dass Villeneuve abseits davon nicht vergessen hat, wie man Action inszeniert, zeigt er während der eingestreuten Attacken auf die Spice-Harvester. Was er hier abfackelt, macht auch aufgrund des grandiosen Sounddesigns unheimlich viel Spaß. Gut, man sollte die Logik nicht strapazieren und gewisse Dinge nicht hinterfragen. Aber das geht grundsätzlich vielen Filmen so.
Was die Darsteller angeht, schlägt sich primär Zendaya erneut sehr gut, während mir persönlich Timothée Chalamet viel zu wenig Charisma mitbringt und ich ihn durch beide Filme hinweg unsympathisch finde. Sein dickstes Pfund spielt Dune: Part Two dafür aus, wenn er nach 72 Minuten den neuen Antagonisten vorstellt. Was zahlreichen Blockbustern zuletzt massiv fehlte, war ein charismatischer Bösewicht. Dune hat ihn in na-Baron Feyd-Rautha. Der im Lynch-Film von Sting schon ziemlich fies gespielte Charakter wird durch die sadistische und absolut unbarmherzige Vorstellung von Elvis-Darsteller Austin Butler aber noch einmal in ganz andere Sphären gehievt. Butler verströmt zu jeder Sekunde, mit jedem Blick, jeder geringschätzigen Geste pure Gewissenlosigkeit und hat ebenso Spaß daran, Schmerz zu verursachen, wie ihn selbst zu erfahren.
Schade, dass man ihm nicht mehr Screentime und mehr Anwesenheit; mehr Taten vergönnt hat. Dennoch: Die Arenaszene, in der er die zentrale Figur ist, wird sich für lange Zeit ins Gedächtnis der Kinogänger einprägen. Ebenso übrigens wie das Setdesign auf Giedi Primus, das in seinem kühlen Gigantismus an die großen Klassiker des SciFi-Genres erinnert und durchweg kalte Schauer über den Rücken laufen lässt. Dass die kriegsentscheidende Maßnahme der Einsatz von Atomwaffen ist, weckt Parallelen an Oppenheimer, birgt hier aber noch einmal Zündstoff, weil die Sprengsätze an religiöse Fundamentalisten ausgehändigt werden. Freilich, um sie gehen eine totalitäre, faschistoide Macht einzusetzen und den eigenen Planeten zu befreien.
Dune: Part Two bietet zweifelsohne spektakuläre Bilder. Man muss sich aber durchaus auf den unterliegenden religiösen Tenor einlassen, denn beinahe jede Handlung und Motivation resultiert aus diesem heraus. Dabei gelingt Villeneuve eine erstaunlich konsequente Erzählweise des Herbert-Motivs: „Don’t trust your leaders to always be right“. Ein wenig mehr Action hätte es zum Ende durchaus sein dürfen und für mich persönlich funktioniert die Rolle des Paul einfach nicht. Was allerdings maßgeblich daran liegt, dass ich Timothée Chalamet in der Rolle durchweg schwach finde. Gut, dass vor allem der zweite Teil mit starken Nebenrollen glänzen kann, von denen man im Falle von Austin Butler als Feyd-Rautha gerne noch mehr gesehen hätte.
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