Meilin ist 13 und somit richtig erwachsen, wie sie denkt … Toronto im Jahr 2002: Meilin ist 13 und ein typisches, etwas tollpatschiges Teenagermädchen. Sie handelt nach der Familienregel #1 „Ehre deine Eltern“...
Meilin ist 13 und somit richtig erwachsen, wie sie denkt … Toronto im Jahr 2002: Meilin ist 13 und ein typisches, etwas tollpatschiges Teenagermädchen. Sie handelt nach der Familienregel #1 „Ehre deine Eltern“. Sie versucht also alles, um ihre überprotektive Mutter Ming zufrieden zu stellen, verschweigt ihr deshalb aber auch einiges. Beispielsweise ihre Schwärmerei für die Boyband 4*Town. Mit dieser Leidenschaft ist sie nicht alleine, denn ihre Clique aus drei weiteren Freundinnen schmachtet die singenden Jungs ebenfalls an. Da 4*Town in Kürze in Toronto auftreten werden, wünscht Meilin sich nichts sehnlicher, als zu diesem Konzert gehen zu können.
Nach einem lebhaften Traum, in dem rote Pandabären auftauchen, wacht sie am nächsten Morgen auf und hat sich in einen großen Roten Panda verwandelt. Es dauert nicht lange und das Mädchen findet heraus, dass ihr das immer dann passiert, wenn sie in einem Zustand aufgeregter Emotionen ist – was wiederum ziemlich hinderlich sein könnte, wenn man davon träumt, auf das Konzert der Jungs zu gehen, die man anhimmelt. Doch das ist nicht das einzige Problem, denn auch Meilins Mutter Ming findet heraus, was mit der Tochter passiert ist. Ming verkündet, dass es nur eine Möglichkeit gibt, diese Verwandlungen zu vermeiden. Und die wird Meilin wirklich nicht schmecken … Onward – Keine halben Sachen, Soul, Luca – bereits drei Pixarfilme hatten darunter zu leiden, dass die Welt von einer Pandemie in Atem gehalten wurde.
Und wirklich glücklich kann man darüber in Emeryville nicht sein. Spielte Onward seine Produktionskosten kaum ein, publizierte man die beiden Nachfolger direkt auf dem (quasi) hauseigenen Streamingportal Disney+ und gönnte ihnen nur limitierte Kino-Veröffentlichungen in Ländern, in denen der Streamingdienst nicht verfügbar ist. Im Falle von Rot ist es identisch gelaufen. Auch den ersten, alleine von einer Frau inszenierten Pixarfilm bekam man hierzulande nicht im Kino zu sehen, da er auf Disney+ veröffentlicht wurde und erst jetzt, zwei Monate später, noch als physische Disk für die Heimkinofans erscheint. Die gebürtige Chinesin Domee Shi ist seit 2011 bei Pixar und arbeitete zunächst lange als Storyboard-Zeichnerin. Mit Bao inszenierte sie den Kurzfilm, der mit Die Unglaublichen 2 veröffentlicht wurde und später einen Oscar für den besten animierten Shortfilm einheimsen konnte.
Auch in diesem verwendete sie chinesische Motive, was sich dort jedoch „nur“ auf das landestypische Gebäck bezog. In Rot verarbeitet Shi nun ihre eigene Jugend in Toronto, wo auch sie selbst aufwuchs. Und dabei geht Pixar gemeinsam mit der Regisseurin durchaus neue Wege – was sich nicht nur darauf bezieht, dass hier (wie erwähnt) erstmalig eine Frau alleine (und nicht im Team mit einem Mann) einen Film des Studios inszenierte.
Am außergewöhnlichsten ist sicher die Tatsache, dass in einem Animationsfilm das Thema der Menstruation behandelt wird, wenn Ming den Ausspruch Meilins, sie sei ein „rotes Monster“ etwas missdeutet, mit einer Familienpackung Binden anrückt und unbeholfen vom „Erwachsenwerden“ ihrer Tochter erzählt. Aber von solchen bisher tabuisierten Themen, die endlich einmal filmisch angesprochen werden, abgesehen, beginnt Rot zunächst einmal sympathisch und charmant, wenn die Hauptfigur und ihre drei Freundinnen in den ersten Minuten des Intros vorgestellt werden – augenzwinkernde Pacman-Hommage inklusive.
Es dauert zudem keine zehn Minuten und man kann sich in die Zeit der eigenen Teenager-Phase zurückerinnern, während der von den Eltern ein gewisser Leistungsdruck aufgebaut wurde oder sie einem das Gefühl vermittelt haben, man könne nicht selbst ausreichend auf sich aufpassen. Wer kennt es nicht, dass man noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, sich doch die Jacke anzuziehen, weil’s draußen vermeintlich kalt war. Und natürlich wollte man es den Eltern immer irgendwie recht machen (also meistens jedenfalls). Auf der anderen Seite flüchtete man sich dann auch gerne in Fantasiewelten oder schwärmte heimlich für diese süße Mädchen / den süßen Typen aus der Parallelklasse – wahlweise himmelte man die Poster seiner Lieblingsband an. Rot nimmt sich all dieser Themen auf nachvollziehbare und herzliche Weise an und liefert zudem eine schöne Hommage an die End-90er / Anfang 2000er – mithin die Endphase der berühmtesten Boybands.
Dass Ming ihre Tochter in der ersten halben Stunde derart oft in hochnotpeinliche Situationen bringt, ist allerdings schon mal etwas anstrengend. An Ming ist es auch, die etwas konstruiert wirkende, sehr repressive „Botschaft“ zu integrieren, dass nur das Unterdrücken von Emotionen helfen könne, den inneren Panda beiseite zu schaffen und frei zu sein. Natürlich wird das durch den Film und die Geschehnisse entsprechend kontrastiert und steht eben nicht als Botschaft da, ist für einen Pixar-Film aber durchaus nicht ohne – was im Übrigen auch dafür gilt, dass ein Fluch auf den Frauen der Familie liegt, dem sie alle als Teenager anheim fallen. Das kann man auch als ziemlich chauvinistisch interpretieren, wenn Pixar nicht die Kurve kriegen würde, weil’s dann doch eher den Übergang vom unbeschwerten Mädchen-Dasein zur jungen Frau porträtiert. Auch das wurde in der Rezeption aber kritisiert und teils sehr kontrovers diskutiert. Dass Mädchen ihre Emotionen nicht mehr im Griff haben und dann „zum Tier“ werden, könnte als Botschaft missinterpretiert werden, hieß es.
Doch im Grunde geht es ja darum, Verständnis für die Veränderung im und am Körper sowie an der emotionalen Verhaltensweise in der Pubertät zu generieren. Und nicht wenigen wird es so gehen, dass sie sich im eigenen Körper nicht mehr Zuhause fühlen. Klar, die Zielgruppe ist eingeschränkt, weil Jungs dieses Mal außen vor bleiben und Rot sich spezifisch an Mädchen in diesem Alter wendet. Aber wenn ihnen durch einen Film gezeigt wird, dass sie die Veränderungen, die der Übergang vom Mädchen zur erwachsenen Frau mit sich bringt, umarmen dürfen; wenn ihnen vermittelt wird, dass das alles normal ist und man es akzeptieren und gutheißen darf – was soll daran schlimm sein? Gleichzeitig dürfen sich Eltern beim Anschauen mal etwas reflektieren und fragen, inwiefern sie ihre Kinder vielleicht ähnlich bevormundend behandeln wie es Ming mit Meilin tut.
Rot liefert natürlich auch eine Erklärung dafür, warum Mama Ming so handelt wie sie es tut. Die kommt zwar vorhersehbar und klischeehaft daher, ist aber für Kids zumindest nachvollziehbar. Ebenso nachvollziehbar wie die kleinen Notlügen, die Teenager schon mal in Richtung ihrer Eltern senden, um vermeintlichen Schaden von beiden Parteien abzuwenden. An dieser Stelle menschelt es ganz besonders bei Rot. Und das tut es auch später noch einmal, wenn Meilin eine Unterredung mit ihrem (etwas arg devot charakterisierten) Vater hat und im Finale die große Aussöhnung ansteht. Abgesehen von diesen inhaltlichen Themen, die man gerne auch angeregt diskutieren darf, sind es, wie so oft, mal wieder die sympathisch gezeichneten Nebenfiguren, die berühren und für Spaß sorgen. Wirklich klasse ist hier beispielsweise Priya Mangal, deren furztrockener Humor und zur Schau getragene Coolness, auch die erwachsenen Zuschauer mitnimmt.
Rot ist kein Gag-Feuerwerk, das permanent zum Lachen animiert. Vielmehr wird auf charmante und bisweilen kontroverse Art und Weise eine Coming-of-Age-Story erzählt, in deren Mittelpunkt Teenagermädchen stehen. Nicht jedem wird schmecken, wie Schwarzweiß hier bisweilen charakterisiert wird, aber alleine dem Mut, einige Themen anzusprechen, die bisher tabuisiert wurden, gebührt Respekt.
Autor: Timo Wolters - (Copyright Szenenfotos: © Walt Disney Studios)
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