Detective Zeke Banks ist kein Teamplayer. Ganz und gar nicht. Erst gerade hat ihn seine Chefin zur Sau gemacht, weil er (mal wieder) eine Undercover-Aktion ohne Rückendeckung und Absprache durchgezogen hat. Dass Zeke stets einen auf Superheld in Uniform macht...
Detective Zeke Banks ist kein Teamplayer. Ganz und gar nicht. Erst gerade hat ihn seine Chefin zur Sau gemacht, weil er (mal wieder) eine Undercover-Aktion ohne Rückendeckung und Absprache durchgezogen hat. Dass Zeke stets einen auf Superheld in Uniform macht, liegt auch daran, dass er immer und immer wieder versucht, seinem Vater Markus nachzueifern. Der ist bei den Kollegen des Metropolitan Police Department eine Legende. Und für Zeke ist es entsprechend schwierig, sich davon zu lösen.
Dass er nun auch noch einen Frischling an die Seite gestellt bekommt, für den er den Aufpasser spielen darf, schmeckt ihm gar nicht. William Schenk kommt gerade von der Akademie und schon alleine dessen jugendliche Motivation geht Zeke auf den Keks. Banks geht gerade durch eine Scheidung und Zynismus könnte sein zweiter Vorname sein. Und zu allem Überfluss dann das: Banks und Schenk werden zu einem Tatort in der U-Bahn geschickt, wo man die kläglichen Überreste eines Mannes findet, der mit einem der Züge kollidierte. Dass es sich nicht um Suizid handelt, wird klar, als Zeke kurze Zeit später ein Paket findet. Der Inhalt: Die Zunge des Opfers und eine Marke. Der Tote war ein Kollege. Ein ebenfalls empfangener USB-Stick enthält ein Video, auf dem eine Stimme von der “Reformation der Polizei” spricht. Ein Symbol im Hintergrund der Aufnahme deutet auf einen alten Bekannten hin: Jigsaw …
Chris Rock macht jetzt SAW. Moment, Chris WER? Chris ” Kindsköpfe” Rock? DER Chris Rock? Nicht wenigen dürfte es so ergangen sein, als sie vernahmen, dass nach vier Jahren Abstinenz der SAW-Reihe ausgerechnet Komiker Rock frisches Blut ins dritterfolgreichste Horrorfranchise des bisherigen dritten Jahrtausends pumpen wollte. Wem es noch so erging, war Darren Lynn Bousman. Auch der konnte nicht glauben, dass es tatsächlich DER Chris Rock sein sollte, der sich da in die Produktion gemischt hatte. Bousman, der nach SAW II, III und IV erstmals seit 14 Jahren wieder auf dem Stuhl für den Regisseur eines der Filme aus dem Franchise sitzen sollte, nahm an, es gäbe noch einen zweiten Chris Rock, den er nur (noch) nicht kannte.
Auf einer Hochzeit, der man gemeinsam beiwohnte, sprach Rock einige Zeit zuvor Lionsgate-Vize Michael Burns an und schlug einen neuen, frischen Ansatz vor, der eben auch etwas Humor beinhalten sollte. Burns telefonierte mit Jason Constantine, SAW-Produzent der ersten Stunde, und nach gemeinsamer Begeisterung begannen die Drehbuchautoren schon kurz darauf mit der Entwicklung von Ideen. Klare Marschrichtung von Rock dabei: Man solle ihm ja keine Komik ins Skript schreiben. Die würde er lieber spontan am Set liefern. Wirklich viel ist davon aber nicht mal übrig geblieben. Wer also Angst hatte, das Horror-Franchise würde nun der Lächerlichkeit preisgegeben, der darf entspannt aufatmen. Zu viel unpassenden Humor trifft man hier nicht an. Vielmehr ist es ziemlich überraschend, wie ernst und teils impulsiv aggressiv Rock hier agiert. Lediglich ein bisschen Sarkasmus lässt er einfließen – sowie ein paar ziemlich chauvinistische One-Liner, die der kürzlichen Trennung von seiner Filmfrau geschuldet sind.
Ansonsten ist SAW: Spiral, der neunte Teil aus dem Franchise, streng genommen kein echtes Sequel, sondern eher (wie es auch der Originaltitel treffender aussagt) eine Geschichte aus dem SAW-Universum. Ohne John Kramer ist’s dann doch etwas anderes. Chris Rock lieferte auch die Grundidee zur Story und man merkt ihm durchaus an, dass er mit Herzblut bei der Sache ist. Apropos Sache: Die Sache ist, dass in Spiral ein integraler Bestandteil der bisherigen SAW-Filme nicht mehr richtig funktioniert – und zwar die Fallen. Ja, es war zuletzt auch bei den Filmen, die sich noch um Jigsaw drehten, nicht mehr wirklich so, dass man das Gefühl hatte, die in den Vorrichtungen Sitzenden hätten eine Chance rauszukommen.
Doch in Saw: Spiral ist die theoretische Ausflucht nur mehr eine Alibifunktion, um die Tötung an sich darzustellen. Gleichzeitig wird das Spiel mit den Fallen deutlich reduziert und teilweise auch nur als Rückblende inszeniert. Fiebert man während der ersten beiden Mechanismen noch mit, erledigt sich das ab der dritten Falle, wenn man lediglich nur noch das Endprodukt präsentiert bekommt – was zudem viel zu hastig inszeniert wurde.
So brutal wie es klingt: Die Fallen machten stets einen großen Teil der Spannung und Faszination des Franchise aus. In SAW: Spiral hat man dieses Gefühl nicht mehr. Sicherlich war das auch ein wenig die Intention der Macher, die den neunten Teil eher als Mix aus Sieben und Nur 48 Stunden verstanden wissen wollten. Und da ist durchaus etwas dran. Die ungewöhnlich tageslichtdominierte Geschichte weist eine bewusst schwülwarme Farbgebung auf, die trotz der Helligkeit eine sehr enge Atmosphäre bewirkt. War’s in Sieben der Regen, ist es hier die Hitze des Sommers, die auf die Stimmung drückt.
Und als Cop-Thriller funktioniert SAW: Spiral sogar recht gut – gerade auch in der Dynamik zwischen Banks und Schenk – selbst wenn das Thema korrupter Cops nun wahrlich nicht neu ist. Dennoch schaut man den beiden gerne zu, weil vor allem Max Minghella als Schenk überzeugend agiert. Samuel L. Jackson, der als Banks’ Vater auftritt, spielte mit, weil er (so liest man) einen solchen Film noch nicht auf der Vita hat. Außer Rumbrüllen verlangt man von ihm allerdings nicht viel und seine Figur ist absolut austauschbar – schade drum.
Schade auch, dass aufmerksame Zuschauer die Wendung, die nach 76 Minuten ziemlich frontal passiert, wohl relativ sicher vorausahnen werden. Und das sogar ziemlich früh. Denkt man hier an den ersten Teil zurück, dessen finale Wendung noch heute Kiefer klappen lassen dürfte, wird man fast ein wenig wehmütig. Einzig der finale Twist mit der Falle sorgt für ein bisschen Versöhnung, denn der fällt nun wirklich ziemlich fies aus und hätte auch einer Jigsaw-Falle gut gestanden.
SAW: Spiral ist leider nicht ganz die erhoffte Frischzellenkur für das Franchise. Im Kino (vielleicht auch etwas corona- und startterminbedingt) mit Abstand der schwächste Teil der Horrorserie, muss im Heimkino schon ein kleines Wunder geschehen, dass man mit Nachdruck auf ein weiteres Sequel hoffen darf. Man sollte ihn auch nicht zwingend als Fortsetzung sehen, sondern eben eher als einen Film “aus dem SAW-Universum”. In puncto Story und Fallen bekommt man natürlich gewohnte Kost, die mit (etwas) Humor angereichert wurde, was nicht mal negativ auffällt. Was am Ende etwas fehlt, ist eine wirklich innovative Geschichte, denn das, was man hier geboten bekommt, ist im Finale zwar leidlich überraschend, aber viele werden es wohl kommen sehen. Immerhin: Der finale Schluss”gag” ist schon eine bittere Nummer, die zu den besseren des Franchise gehört.
Autor: Timo Wolters 2022 - Copyright Szenenfotos: © 2021 Studiocanal
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