Rezension des Films: Verschwörung. Lisbeth Salander, Hackerin und Freizeit-Racheengel im Namen der missbrauchten Frauen, wird von Programmierer Frans Balder kontaktiert. Der bereut, dereinst eine kleine Datei entwickelt zu haben, mit der sich sämtliche Atomraketen der Welt (…)
offizieller Trailer zu Verschwörung
Lisbeth Salander, Hackerin und Freizeit-Racheengel im Namen der missbrauchten Frauen, wird von Programmierer Frans Balder kontaktiert. Der bereut, dereinst eine kleine Datei entwickelt zu haben, mit der sich sämtliche Atomraketen der Welt fernsteuern lassen. Also bittet er Lisbeth, dieses File zu stehlen – von einem Rechner der NSA. Das bleibt natürlich nicht ungesehen. Und so hat Salander bald nicht nur einen US-Agenten, sondern auch den schwedischen Geheimdienst und eine Killertruppe am Hals. Letztere hat ganz eigene Interessen an der Datei und schreckt auch vor Mord und Kindesentführung nicht zurück.
Während Lisbeth alles daran setzt, die Datei zu öffnen, entgleitet ihr die Situation zunehmend. Um Hilfe zu erhalten, kontaktiert sie Mikael Blomkvist. Doch den zieht sie nur mit hinein in ein tödliches Abenteuer, deren Gegner Lisbeth am Ende bekannter sind als ihr lieb ist … Stieg Larsson hatte zu seinen Lebzeiten (unter anderem) drei Romane verfasst, deren Veröffentlichung der im November 2004 verstorbene Journalist und Autor nicht mehr erleben sollte. Ursprünglich auf zehn Teile angelegt, vollendete er nur drei (dt.: Verblendung, Verdammnis, Vergebung).
Und diese wurden postum bekannt unter der Millennium-Trilogie. Deren schwedische Verfilmung mit Michael Nyqvist und Noomi Rapace in den Hauptrollen kam hierzulande dann ab Oktober 2009 in Kinos und legte den Grundstein für die nachhaltige Beliebtheit des schwedischen Krimis (auch) in Deutschland. Eine TV-Ausstrahlung der Langfassungen der Filme folgte und 2011 sorgte David Fincher für einen Neuaufguss des ersten Teils fürs US-Publikum. Zwar liegen noch drei weitere Romane in ihrer Rohfassung vor, doch die Rechteinhaber (unter anderem Larssons Bruder und Vater) schließen aus, dass diese jemals von einem anderen Autoren fertiggestellt werden. Wie kommt es dann, dass jetzt ein vierter Teil mit dem Namen Verschwörung das Licht der Leinwand erblickt?
Nun, auch für diesen Film gibt es eine literarische Vorlage. Diese kommt allerdings nicht von Larsson und basiert auch nicht auf dessen Entwürfen für die weiteren Teile, sondern ist ein eigenständiger Roman aus dem Universum der Lisbeth Salander. Den wiederum hat der Journalist und Schriftsteller David Lagercrantz mit dem Segen der Nachlassverwalter von Larsson geschrieben und veröffentlicht. Wir haben es also eher mit einem „sanften“ Reboot als mit einer Fortführung der bisherigen drei Teile zu tun. Doch das muss ja nichts Schlimmes sein. Allerdings sollte man sich als Fan der ersten drei Filme ein wenig von deren Atmosphäre lösen.
Denn Fede Alvarez lässt Lisbeth Salander in Verschwörung ein bisschen zur Actionheldin im James-Bond-Modus mutieren. Wenn sie mit ihrem Zweirad über eine vereiste Wasserfläche donnert, um der Polizei zu entwischen, dann hat das mit der jungen Hackerin aus der Millennium-Trilogie (und deren Verfilmungen) nur noch wenig zu tun. Was allerdings nicht an der Hauptdarstellerin liegt. Nach Noomi Rapace und Rooney Mara darf nun Claire Foy die Rolle der taffen Hackerin mit Feminismus-Attitüde geben. Für Foy war es ein Wagnis, ist sie schauspielerisch doch eher auf royale Rollen in TV-Serien (The Crown) oder auf die liebende Ehefrau in Dramen (Aufbruch zum Mond) abonniert.
Der Mut, sie zu besetzen hat sich allerdings gelohnt. Denn in ihren Augen spiegelt sich durchaus der Geist der geschundenen Salander-Seele wider. Was allerdings kolossal nervt, ist das Macho-Getue mit dem ständigen Quarzen von Kippen. Weder Foy noch Lisbeth haben das nötig, um cool oder besonders hart zu wirken. Hart ist indes ein gutes Stichwort. Denn sowohl die dunkle Atmosphäre, die schon mal an Hannibal erinnert (und das nicht nur wegen der Gesichtsmaske) als auch die grafische Gewalt sind ziemlich erbarmungslos. Das Vorgehen der Killer schreckt nicht vor Kopfschüssen zurück und außer ein paar wenigen Momenten im Zusammenspiel mit Balders Sohn (Stichwort: Lamborghini) bleibt das Ganze auch weitgehend humorfrei.
Und so ist Verschwörung ein thematisch und seitens der zahlreichen Charaktere hin und wieder etwas überfrachteter Film, dessen initiale Story-Auslösung kaum Bedeutung erhält. Doch wenn man das eben nicht zwingend unter dem Aspekt betrachtet, das gleiche erzählerische Niveau wie in der ursprünglichen Trilogie zu erhalten, kann man 120 Minuten auch weniger spannend zubringen. Denn was Alvarez und sein Kameramann Pedro Luque hier in Sachen Bildgestaltung abgeliefert haben, ist schon klasse. Und das ganz unabhängig davon, ob man sich auf den verschneiten Straßen Stockholms, in kühlen Loftgebäuden oder in abgerockten Ruinen bewegt.
Und wenn die James-Bond-Reihe mal einen neuen Mann auf dem Regiestuhl braucht, hat er sich hier zumindest ein wenig ins Gespräch gebracht. Die arg plakative Fetisch-Optik im Finale hätte es allerdings nicht gebraucht. Sie wirkt am Ende auch überflüssig und jubelt dem Film eine sexuelle Konnotation unter, die auch nicht zu der Geschwister-Geschichte passt. Schade ist zudem, dass die Rolle des Mikael Blomkvist praktisch nicht stattfindet. Die Konzentration liegt ganz eindeutig auf Salander. Besonders ärgerlich ist das, weil die durchaus dramatischen Entwicklungen in Mikaels Redaktion nach einer kurzen Erwähnung überhaupt nicht mehr aufgegriffen werden. Unter diesen Aspekten hätte man sich dieses Detail dann auch sparen können.
„Die Frau, die Männern weh tut, die Frauen weh tun“ entert zum fünften Mal das Heimkino. Wer die Story und den Film innerhalb des Millennium-Kanons verortet sehen möchte, wird zweifelsohne eine leichte Enttäuschung erleben. Ganz anders dürfte es sich für diejenigen darstellen, denen der schwedische Dreiteiler zu verkopft war und die sich mehr Thrill und Action erhoffen. Denn als harter Thriller funktioniert Verschwörung durchaus.
UHD und Blu-ray sind dabei mustergültige Demo-Disks für (fast) hyperreale Schärfe und Detailauflösung in Close-ups. Der Atmos-Soundtrack des englischen O-Tons kann gezielte Akzente setzen und wirkt rundum atmosphärisch, obwohl die rein quantitative Anzahl an echten 3D-Soundeffekten filmbedingt nicht allzu groß ist.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: Sony Pictures Entertainment Deutschland
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