Rezension des Films: Robin Hood. Lord Robin von Locksley besitzt Land und einigen Reichtum. Als er die junge Marian dabei erwischt, wie sie ihm ein Pferd stehlen möchte, beeindrucken ihn ihre hehren Motive. Er verliebt sich in sie, was sie erwidert. Dann jedoch wird er vom korrupten Sheriff von Nottingham (…)
offizieller Trailer zu Robin Hood
Lord Robin von Locksley besitzt Land und einigen Reichtum. Als er die junge Marian dabei erwischt, wie sie ihm ein Pferd stehlen möchte, beeindrucken ihn ihre hehren Motive. Er verliebt sich in sie, was sie erwidert. Dann jedoch wird er vom korrupten Sheriff von Nottingham zum Krieg eingezogen. Im dritten Kreuzzug kämpft er vier Jahre lang gegen die Sarazenen und ist bald angewidert von der Gewalt – vor allem jener, die von seinen eigenen Kommandeuren ausgeübt wird. Als er mitbekommt, wie sein Befehlshaber Guy von Gisborn einen Jungen und seinen Vater exekutieren will, geht er dazwischen. Das Leben des Sohnes kann er nicht retten, wohl aber jenes des Vaters.
Aufgrund seines Verrats wird Robin nach England zurück geschickt. Dort muss er feststellen, dass der Sheriff ihn zwei Jahre zuvor für tot erklärt hatte, um an den Besitz Robins zu kommen und damit den Krieg weiter zu finanzieren. Marian findet er in den Minen arbeitend und außerdem trifft er auf jenen Mann, dem er in Arabien das Leben rettete. Der Sarazener will Rache für den Tod seines Sohnes und überredet Robin zur Zusammenarbeit. Doch um dem Sheriff das Handwerk zu legen, muss Robin ein Doppelleben führen – er wird zu Robin Hood. Nachts beklaut er die Oberen und tags erschleicht er sich ihr Vertrauen… Ein Einspiel von 84 Mio. Dollar bei Kosten von Gut 100 Mio. Dollar – nicht gerade das, was man einen finanziellen Erfolg nennen würde. Dazu gleich drei Nominierungen für die goldene Himbeere, den gefürchteten Anti-Oscar.
Was war da passiert? Hatten Robin-Hood-Verfilmungen beim Kinopublikum doch bisher einen guten Stand beim Publikum. Man warf Regisseur Otto Bathursts Version des Rächers einen unübersichtliche Story vor, sowie tiefe Logiklöcher und ein weites Entfernen vom Kosmos der legendären Figur. Letzteres ist durchaus zu bemerken – wobei es historisch gesehen auch nicht die EINE Version von Robin Hood gibt, über die sich alle Balladen- und Gedichtschreiber einig wären. Es besteht für einen Filmemacher also eine große Freiheit in der Neuinterpretation des Inhalts. Und wenn Bathurst seine Version der Story mit einem Kriegsszenario beginnen lässt, das aussieht wie aus The Hurt Locker und dabei durchaus heutige Vorurteile und Religionskriege reflektiert, dann ist das durchaus legitim.
Worauf man sich aber einstellen muss, ist die Abkehr vom romantischen Sherwood-Forest-Dieb, der immer mal wieder eine Postkutsche des Sheriffs ausraubt. Im 2018er Robin Hood bekommen wir es vielmehr mit einem atemlosen Action-Abenteuer zu tun, das wesentlich mehr Geist und Atmosphäre von Assassin’s Creed atmet als von den alten Strumpfhosen-Filmen mit Erroll Flynn. Heutige Sehgewohnheiten scheinen danach zu verlangen, dass eine Armbrust zum Maschinengewehr mutiert und die Sarazenen zu wahren MMA-Fightern werden.
Und nachdem schon Legolas in Herr der Ringe ein hohes Tempo mit seinem Elben-Bogen vorlegte, muss Egerton unter der Anleitung eines einhändigen Jamie Foxx eben zum Superhelden des mittelalterlichen Kampfgeräts werden. Macht man sich als Zuschauer also frei von den Erwartungen, eine nur dezent modernisierte Fassung des Altbekannten zu bekommen, kann man mit dem Tempo und der Rasanz der Bilder durchaus seine Freude haben. Die erste Dreiviertelstunde vergeht deshalb praktisch wie im Flug.
Was aber auch nicht unbedingt nur positiv ist. Denn um die bis dato drei/vier Hauptfiguren einzuführen, hätte man sich durchweg etwas mehr Zeit nehmen können. Gerade und ausgerechnet Robin kommt zu Beginn alles andere als sympathisch rüber. Sein Übereifer und die Ungeduld nerven mehr als dass sie nachvollziehbar wären und irgendwie fehlt es Egerton in der Rolle trotz entsprechendem Sex-Appeal etwas an Charisma. Was zudem für Kopfkratzen sorgt, ist die Tatsache, dass Robin und vor allem Marian stets aussehen wie aus dem Ei gepellt – egal, wie tief sie gerade in den Minen unterwegs sind, wo Not, Elend und Tod herrschen.
Dass man dem Sheriff von Nottingham (Ben Mendelsohn wiederholt seine Rolle als Direktor der Advanced Weapons Research des Imperiums aus Rogue One – A Star Wars Story) einen Mantel in Gestapo-Manier angezogen hat, wirkt natürlich plakativ. Hat aber in der damaligen Zeit auch nicht wirklich was verloren. Immerhin gibt er den Sheriff mit diabolischer Inbrunst, wenn er Robin voller Schmerz und Wut davon erzählt, wie er als Junge bei den Lords aufwuchs. Robin Hood hat aber nicht viele von diesen packenden Charakterszenen – und verliert sich lieber in zunehmend repetitiven Actionszenen. Wie eine Nummernrevue klappert Bathurst Überfall nach Überfall ab und lässt seinen Film mehr und mehr comichafte Züge annehmen.
Wenn er mehr und mehr auf Zeitlupenszenen im Matrix-Stil setzt, mag das ganz nett aussehen, hat aber mit einem eleganten Pfeil-und-Bogen-Dieb nicht mal mehr einen Hauch Ähnlichkeit. Ja, das ist wirklich prächtig inszeniert und es mangelt auch nicht an production value (wobei man über das Steampunk-Design Nottinghams auch streiten kann), aber am Ende fehlt vor allem eins: Seele.
Die Emotionalisierung der Geschichte geht Robin Hood fast vollkommen ab und irgendwann verliert man sogar den Überblick darüber, was Robin und John eigentlich wollten – denn zielstrebig gehen sie irgendwann wirklich nicht mehr vor. Und gegen einen überagierenden Jamie Foxx und einen durchweg eher unsympathisch agierenden Egerton hat auch Bono-Tochter Eve Hewson kaum Handhabe. Zumal ihre Rolle bis auf wenige, kurze Ausnahmen auf das Erfüllen von Klischees reduziert ist.
Robin Hood im Jahre 2018/’19 ist ein atemloser und mit prächtig choreografierten Kampfszenen angereicherter Actionfilm – nicht mehr. Die Essenz der legendären Geschichte fehlt fast komplett. Wer sich den Film unter dem Aspekt eines Actioners mit der Videospiel-Ästhetik eines Assassin’s Creed anschaut, kann Spaß haben. Wer auf eine Erweiterung des Meisterdieb-Kosmos‘ gehofft hatte, kann allerdings nur enttäuscht werden. Aufgefangen wird das allerdings durch die Technik. Denn auch ohne HDR10+ ist das Bild der UHD (und jenes der Blu-ray) vorzüglich geraten. Mit hoher Laufruhe und toller Schärfe gelangen die nativen 4K-Bilder ins Heimkino. Dazu gibt es einen Sound, der schon über die deutsche dts-HD-MA-Spur überzeugt und mit der englischen Atmos-Fassung teilweise neue Maßstäbe setzt.
Autor: Timo Wolters - Copyright Szenenfotos: STUDIOCANAL Home Entertainment Sales
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