Test: Technics SA-C600 und SB-C600

technics sa c600 newsMit dem Technics SA-C600 CD- und Netzwerkreceiver sowie die dazu passenden SB-C600 Lautsprecher steht eine Komplettlösung aus dem Hause Technics auf dem Prüfstand, welche sich als potentielle eierlegende Wollmilchsau sieht. Ob der Spagat zwischen HiFi-Produkt und voll vernetzter Anlage gelungen ist, haben wir auf den nachfolgenden Seite niedergeschrieben.

 

 

 

Mit dem SA-C600 Netzwerk-CD-Receiver kündigte Technics Anfang des Jahres eine neue Produktreihe an und stellte nun den schon länger erhältlichen SB-C600 Lautsprechern den perfekten Spielpartner zur Seite. Dieses Gespann aus funktionalem Receiver und potenten Lautsprechern soll das Thema Komplettanlage auf HiFi-Level heben. Ob dieses Unterfangen gelungen ist, war im Vorfeld unserer Testläufe die große Unbekannte, die es zu klären galt.

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Zunächst einmal wollen wir uns der optischen Erscheinung bzw. der Ausstattung der Gerätschaften widmen. Das die Japaner ein Händchen für wertige Geräte haben, beweist abermals der SA-C600 Receiver. Den dezenten Auftritt mit massiven Aluminiumelementen kennen wir so schon vom Musiksystems SC-C70MK2 (zum Testbericht), der auch C600-Serie beibehalten wurde.

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So besteht die Deckplatte ebenfalls aus einem massiven Aluminiumstück, welches mit einer gebürsteten Optik daherkommt und dem Receiver die typischen Design-Gene von Technics verleiht. Wenn einer Aluminium einsetzt, dann wohl die Japaner in vielerlei Form. Wir haben hier das schwarze Modell vorstellig, welches mit der schwarz-eloxierten Oberfläche optisch super zu den SB-C600 Lautsprechern passt. Natürlich gibt es aber auch eine silberne Variante, welche optisch nochmal ganz anders auftritt.

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Dem Lieferumfang des CD-Toploaders liegt neben dem Stromkabel und einer DAB+-Antenne, auch eine wertige Fernbedienung mit bei, welche nur aus Kunststoff besteht, auch wenn eine Aluminiumoberfläche imitiert wird. Die Tasten sind etwas schwammig, aber im Großen und Ganzen erfüllt sie ihren Zweck.

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Die Rückseite unterstreicht die eingangs erwähnte Funktionalität. So können mit dem Technics Receiver analoge Geräte, darunter auch Plattenspieler mit MM-Systeme, angeschlossen werden. Aber auch digitale Zuspieler können über Koax, Toslink oder USB verbunden werden. USB-Speicher nimmt der Receiver auf der Vorderseite entgegen, genauso wie dort auch eventuelle Kopfhörer angeschlossen werden können. Um den Receiver in das heimische Netz zu integrieren, steht auf der Rückseite ein Ethernet-Port zur Verfügung. Wer das nicht möchte oder kann, der verbindet sich kabellos über die WLAN-Schnittstele.  

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Bei den Lautsprechern handelt es sich um die bereits genannten SB-C600 aus der gleichen Serie. Diese sind mit einem koaxialen 2-Wege-Treiber ausgestattet, also einer sogenannten Punktschallquelle, welche mit einem neu entwickelten Linear Phase Plug aufgebaut ist. Der speziell geformte linearisierende Phase-Plug übernimmt drei Funktionen und ist vor der Hochtonkalotte positioniert, um zur weiträumigen Schallabstrahlung beizutragen. Sowohl die Tief-/Mitteltönermembran, als auch die Hochtonkalotte des Koaxialtreibers bestehen aus Aluminium und sitzen in einer Schallwand, die mit einer matten Pulverbeschichtung versehen wurde und sich so optisch perfekt zum Receiver fügt. Kommen wir damit auf der nächsten Seite zum Praxistest.


 

 

Praxistest und App

Neben den erwähnten kabelgebundenen Schnittstellen, unterstützt der Receiver natürlich auch aktuelle Streaming-Dienste und verfügt über Bluetooth, Airplay 2 und einer Chromecast Schnittstelle. Letzteres macht in die Einrichtung des Receivers mit einem Android-Phone auch dann kinderleicht. Über Google Home wird das Gerät direkt erkannt und in die vorhandene Umgebung migriert. So kann man den Receiver schon mit verschiedenen Streaming-Diensten bedienen oder aber man installiert zusätzlich die Technics Audio Center App und erhält weitere Möglichkeiten der Zuspielung. 

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Neben den Streaming-Diensten wie TIDAL, Spotify oder Amazon Music, kann über die App der heimische Netzwerkspeicher angezapft, das Internetradio oder halt der integrierte CD-Spieler, Speichergeräte am USB-Anschluss oder das DAB+-Radio angesprochen werden. Die App selbst wirkt leicht angestaubt, optisch durch den schwarz/weiß Kontrast zwar gut lesbar, aber ist in ihrer Struktur verschachtelt und braucht etwas Eingewöhnungszeit. Das Technics das besser kann, haben sie bei ihren letztens vorgestellten Kopfhörern wie dem EAH-A800 und dem EAH-AZ60 und der dazugehörigen Audio Connect App gezeigt.

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Bis auf die genannten Kleinigkeiten ist die Steuerung bzw. der Umgang kinderleicht und gut umgesetzt beim SA-C600. Die Lautstärke lässt sich in feinen Stufen regeln, die angeschlossenen Lautsprecher können in ihrer Aufstellung definiert werden, wobei das Space Tune Features, also die Einmessfunktion, immer noch den Apple-Usern vorbehalten ist und somit bei uns keine weitere Beachtung findet. Auch sind elementare Funktionen wie Favoritenspeicher, Display-Einstellungen oder einfache Klangregellungen für Höhen und Tiefen in der App untergebracht. 

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Praktisch am SA-C600 ist die Möglichkeit, auch physische Medien wie CDs konsumieren. Das Gleiche gilt auch für DAB+ Radio Schnittstelle. So ist man unabhängig vom Internet um verschiedene Medien genießen zu können. Die Anschlussvielfalt erweitert diesen Umfang noch weiter, sodass auch HiFi-Nutzer die keine Lust auf Streaming haben, voll auf ihre Kosten kommen.

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Zusammen mit der Streaming-Engine ist der Funktionsumfang ziemlich breit aufgestellt und lässt kaum Wünsche offen. Über die kabellosen Schnittstellen AirPlay 2, Bluetooth und Chromecast können schon die meisten Streaming-Medien zugespielt werden, weitere stellt die Technics eigene App und die physisch vorhandenen Anschlüsse zur Verfügung. Etwas schade ist aber, dass die Bluetooth-Schnittstelle nur Signale empfangen kann. Ein bidirektionales Bluetooth-Modul, für eine Nutzung mit bspw. einem Bluetooth-Kopfhörer, hätte dem Receiver gut zu Gesicht gestanden. Hier agiert in dieser Disziplin bspw. ein NAD C700 (zum Testbericht) etwas besser. So bleibt nur die kabelgebundene Lösung, wenn man Kopfhörer einsetzen möchte. Um die Signale an ein paar Lautsprecher weiterzugeben, wurde dem Receiver ein zweimal 60 Watt leistendes Verstärkermodul integriert, welches für jedes Regallautsprecherpaar bzw. nicht so anspruchsvolle Standlautsprecher ausreichen sollte. 

 


Klangcheck

Mit den Technics SB-C600 und ihren 60 Watt haben wir somit die perfekten Spielpartner an die wertigen Kabelanschlüsse geschnallt, die nicht nur optisch, sondern auch von den Anforderungen her optimal passen sollten. Aber das ist nicht nur theoretisch der Fall, sondern auch in der Praxis entpuppt sich das System aus SA-C600 und SB-C600 als klangstarke Kombi. Dabei hilft auch, das die Streaming-Engine des Receivers hochauflösende Formate wie MQA oder DSD unterstützt, denn die Lautsprecher gehen sehr detailverliebt zu Werke und schreien regelrecht nach gutem Zuspielmaterial. 

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Langsame Songs wie die Unplugged Version von Brick by Brick von Katy Perry oder Hurt von Christina Aguilera zeigen klar auf, wie das Hauptaugenmerk der Lautsprecher auf der Detailwiedergabe liegt, Es ist beeindruckend, was die Technics Schallwandler aus so „wenig“ Musik machen, soviel Gefühl herauskitzeln und jede feine Nuance akzentuiert abbilden. Das Klangbild überzeugt dazu noch mit einer tollen räumlichen Wirkung. So besitzt das Gehörte eine fast greifbare Plastizität, was mir ausgesprochen gut gefällt.

Aber auch bei Purple Rain von Prince holen mich die kompakten 2-Wege-System vom ersten Ton der E-Gitarre ab und bieten einen kurzweiligen, spaßigen Funk-Ausflug. Dazu trägt das stimmig gestaffelte Bühnenbild bzw. die ausgeprägte Räumlichkeit bei. So lösen sich die akustischen Signale leichtfüßig von der Schallwand und kommen zeitlich korrekt beim Hörer an, was die Entscheidung pro Koaxialtreiber unterstreicht. Aber auch bei Song von Prince überzeugt der Detailgrad mit einer klaren, fein sezierten Abbildung. Aber auch der Tieftonbereich kommt nicht zu kurz und überzeugt mit einem druckvollen Beat, der trotz kompakter Maße, dynamisch agiert und auch höhere Pegel souverän meistert. 

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Aber auch abseits der "üblichen" Musik war ich positiv überrascht von den Japanern. Mit Hans Zimmers No time for caution aus dem Film Interstellar wird es episch. Der Soundtrack aus einem meiner Lieblingsfilme ist unglaublich dynamisch und fordert den Lautsprechern einiges ab. So startet der Track recht gemächlich, steigert sich aber immer weiter, bis es schlussendlich in einem Showdown mündet. Die Lautsprecher verleihen mir eine Gänsehaut und spielen groß auf, auch wenn aufgrund des Volumens etwas Tiefgang fehlt, ist es imposant, wie kraftvoll und räumlich die Lautsprecher agieren. Technics hat hier nicht nur schicke Lautsprecher kreiert, auch die technische Ausstattung sorgt dafür, dass audiophile Charakterzüge mitschwingen, die mich als Redakteur beeindrucken.

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Aufstellung der Lautsprecher kann genau definiert werden (Einmessung geht nur mit iOs-Geräten)

Gerade für Musik-Enthusiasten von hochauflösenden Audiodateien eignen sich die SB-C600. Aber ihre größte Stärke macht sie auch verwundbar. Denn ist das zugespielte Audiomaterial weniger gut, entlarven die Lautsprecher das gnadenlos und selbst bei manchen CD-Scheiben könnte das ein böses Erwachen geben. Mit Beijing Bass von J.R.G. wollte ich dann den SB-C600 noch den Rest geben, aber da war ich wohl was vorschnell. Auch wenn die kompakten Lautsprecher keine Tieftoneskapaden abfeiern können, dafür fehlt ihnen einfach die nötige Membranfläche, ist der Punch sehr saftig und trocken, sodass auch sehr basslastige Titel richtig Spaß machen. Zusammengefasst: Der Receiver und die Lautsprecher agieren als kongeniales Paar, überzeugen mit hoher Funktionalität und klanglichen Raffinessen, die musikalischer, aber auch spaßiger Natur sein können. Somit komme ich zum Ende bzw. dem Fazit.


 

 

Fazit

Ja auch das Technics SA-C600 CD-Receiver-System schafft es wieder ein gewisses Haben-Gefühl zu erzeugen. Das liegt einmal an der wertigen Verarbeitung des Gehäuses, die optisch gelungene Integration der Steuerungstasten in das massive Aluminium des Deckels sowie auch an den kleinen Features, wie das beleuchtete CD-Laufwerk oder das gut lesbare Display. Die gerippte Front greift das Designelement anderer Serien der Japaner auf und so zeigt auch die C600-Serie ihre DNA selbstbewusst. Aber auch technisch bzw. von der Ausstattung her überzeugt das Multimedia-Talent mit vielen Fähigkeiten bzw. einer hohen Konnektivität. Das lässt sich über die App, Chromecast oder Fernbedienung auch intuitiv steuern, auch wenn die Smart Device-Anwendung etwas übersichtlicher sein dürfte.

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Die SB-C600 verfügen über magnetisch haftende Frontabdeckungen für den Koaxialtreiber.

Diesen positiven Eindruck unterstreichen auch die Kompaktlautsprecher SB-C600, die einen optimaler Spielpartner für den Receiver darstellen aber auch für sich alleine sprechen. Das 2-Wege-System überzeugt mit einer detailverliebten Klangwiedergabe, die von hochauflösenden Medien profitiert aber auch schlechtes Material deutlich identifiziert. Aber auch die räumliche Wirkung der "Kleinen" ist beachtlich, wie auch der Spaßfaktor, sodass die SB-C600 immer die richtige musikalische Lösung parat haben. 

Mit einer UVP von 999,- Euro für den Technics SA-C600 CD-Netzwerkreceiver und 999,- Euro für das Paar SB-C600 Lautsprecher, bewegen wir uns klar im Premium-Segment, wofür ja Technics auch steht. Beide Modelle überzeugen für sich, aber zusammen wirken sie besser, da sie sich optimal ergänzen. Trotz der kleinen Kritikpunkte handelt es sich um absolute Top-Produkte denen wir eine Kaufempfehlung aussprechen.

 

Technics SA-C600 CD- und Netzwerkspieler + SB-C600 Lautsprecher

Geniale Kombination aus funktionalem Receiver und klangstarken Lautsprechern, die auch allein für sich sprechen, 22.07.2022  
Pro
  • wertige Verarbeitung / Materialwahl
  • Integration der Steuerelemente
  • technische Ausstattung / potenter Verstärker
  • Verstärkerleistung auch für größere Lautsprecher ausreichend
  • verschiedene Zuspielmöglichkeiten u.a. Phonoeingang
  • Bluetooth / AirPlay 2 / Chromecast
  • Multiroom-Integration
  • gute App-Integration/ viele Funktionen
  • ausgewogener und präziser Klang (SB-C600)
  • kraftvoll, dynamischer Tiefgang (SB-C600)
Contra
  • Bluetooth nur Empfangsmodus
  • kein HDMI-Eingang


 

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